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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Sorge«, lachte er, »Ich hab mit Kommissar Rose in Paris telefoniert. Unsere Erlebnisse wollte er der Hitze zuschreiben. Als er aber hörte, daß Romilly im Institut hockt und ratlos auf seine Pistole starrt, war er wie verwandelt. Er wollte sofort den Forschungsminister anrufen.«
    »Na, Gott sei Dank!« rief Tati erleichtert. »Weiß Kommissar Rose denn, wo er uns findet, wenn er kommt?«
    »Ich gab ihm die Adresse des Pferdehofs durch«, antwortete Superhirn.
    »Dann sind wir gerettet!« pustete Micha. Er strampelte gleich nicht mehr so krampfhaft. Deshalb blieb er ein paar Meter hinter den Gefährten zurück.
    Plötzlich hörte er hinter sich ein tiefes, rollendes Lachen. Und eine Baßstimme sagte mit teuflischer Fröhlichkeit:
    »Herrlich, so durch die Gegend zu zockeln, finden Sie das nicht auch, Madame?«
    Michas Kopf fuhr herum. Der Junge strampelte mechanisch weiter. Was er sah, ließ ihn alles vergessen:
    Hinter ihm trabte ein reiterloser Schimmel heran. Und eben ertönte wieder das rollende, tiefe Gelächter: »Ihre Begleitung ist mir äußerst angenehm, Madame!«
    »Lieber Doktor!« kam es mit mädchenhaft heller Stimme von dem Rappen, der ebenfalls einen leeren Sattel trug. »Sie sprechen zu laut! Erschrecken Sie die Radfahrer nicht!« Doch dann schien sich der Rappe selber zu erschecken, denn er rief:
    »Mein Gott, da ist ja Micha!«
    »Hiiilfeee!« schrie der Junge da. »Hiiilfeee!« Er fuhr in den Graben und sauste kopfüber auf die andere Seite.
    Zum Glück landete Micha weich auf einem Nadelteppich.
    Die anderen – samt dem aufgeregt hustenden Loulou – kamen auf schwankenden Rädern zurück.
    »Was ist dir denn über den Weg gelaufen?« erkundigte sich Gérard. Der jüngste nahm das als Hohn und schrie wütend:
    »Ein Fußball mit deiner Fratze drauf! Da muß man ja zu viel kriegen!«
    »Der dümmste Moment, sich zu streiten!« mahnte Tati. »Warum hast du um Hilfe geschrien?«
    Superhirn radelte den Weg ein Stück in Gegenrichtung entlang. Als er sich den anderen wieder zugesellte, machte er sein typisches spitzes »Alarmgesicht«.
    »Da sind frische Pferdespuren«, berichtete er. »Die Reiter bogen links in den Wald ab!«
    »Die Reiter … ?« ächzte Micha, sich aufrichtend. »Ha! Keine Rede! Es waren wieder die Geisterpferde! Das schwarze und das weiße! Gezäumt und gesattelt, aber mit Herrn und Frau Niemand auf dem Rücken! Der Schimmel sagte mit Grabesstimme: Herrlich, so durch die Gegend zu zockeln, Madame. Und der Rappe antwortete mit einer ganz hellen Frauenstimme: Lieber Doktor, Sie sprechen zu laut! Und dann rief das schwarze Pferd: Mein Gott, da ist ja Micha! Dann sind die Geisterpferde geflüchtet!«
    Niemand sah, wie Superhirn zusammenzuckte. Aber seine Nervosität konnte er nicht verbergen, als er Micha anherrschte:
    »Begreif endlich, daß es nicht die Pferde waren, die da sprachen! Es sind gewiß ganz normale Tiere, die aber von unsichtbaren Reitern gelenkt werden.«
    »Ob man so oder so einen Schock kriegt, ist schließlich egal!« rief Prosper. Er warf sein Rad hin und hopste auf dem Weg hin und her.
    »Laß das!« sagte Henri. »Ich glaube, keiner von uns hat jetzt Lust, sie zu verfolgen!«
    »Kommt!« drängte Superhirn. »Wir besprechen das alles später. Ich kann nicht sagen, daß mir der Pferdespuk je gefallen hätte – aber jetzt gefällt er mir noch weniger. obwohl mir plötzlich klar ist . . .«
    »Was ist dir klar?« wollte Gérard wissen. Superhirn winkte ab:
    »Nichts, nichts. Wenigstens sag ich das nicht hier auf dem Weg!«
    Henri hob Michas Rad aus dem Graben.
    »Noch mal Glück gehabt«, brummte er.
    »Sonst alles in Ordnung?« fragte Tati besorgt.
    »Bis auf meine Nerven, ja!« behauptete Micha.
    »Deine Nerven!« spottete Gérard. »Die sind in deinem Babyspeck gut aufgehoben!«
    »Als ob ich sie im Po hätte – und nicht im Kopf« ärgerte sich der jüngste. Die Gruppe radelte weiter.
    »Ich finde, es war ganz richtig, daß wir die Geisterpferde nicht verfolgt haben«, sagte Tati zu Superhirn. »Soll sich Kommissar Rose um sie kümmern, wenn er da ist. ich sehne mich jetzt nach unserem neuen Quartier!«
    »In dem Clubhaus sind wir sicher«, meinte Gérard. »Das ist ein Gebäude für Leistungssportler, bestimmt schnörkellos und trockennüchtern. Da haben Gespenster nichts verloren«, fügte er grinsend hinzu, »weder echte noch falsche!«
    Bald standen die sechs mit ihren Rädern am Ende des Pfades vor einem hölzernen Steg. Links und rechts war

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