Superhirn Sammelband
dann mit zwei Geräten wieder aufzukreuzen…?«
Loulou heulte schaurig im Vorraum. jemand bummerte von außen gegen die Eingangstür.
»Da hängt die Eisenstange zum Öffnen der Kellerklappe«, wisperte Henri. »ich halte sie zum Schlag erhoben, während ihr die Tür öffnet!«
Doch während sie sich bereit machten, eine Art Gespenst zu empfangen, drang schon eine wohlbekannte Jungenstimme an ihre Ohren.
»Heut scheint jeder Fußball viereckig zu sein! Matsch mit Soße! Klappt denn überhaupt nichts mehr?«
Es war Gérard, der stämmige Freund, der in der Brossacer Mannschaft auf der Insel Oleron hatte spielen sollen. Triefend vor Nässe stand er – zum Glück in seiner vollen Größe – mit einem Fahrrad vor den Stufen: »Hab ich mir geborgt. Der Bus ging nur bis Brossac-Centre, und ich fand weit und breit kein Auto, das mich hätte mitnehmen können, nicht mal 'ne Taxe!«
»Schnell, rein mit dir!« rief Henri. Er hängte die Eisenstange wieder an den Haken, zerrte das Rad in den Vorraum und lotste den Freund an den anderen vorbei gleich in dessen Quartier. Freudig winselnd hopste Loulou mit.
»Ich informiere Gérard, während er sich umzieht!« sagte Henri.
Superhirn beugte sich über den Tisch und kritzelte Notizen. Tati übte ein paar Tanzfiguren. Prosper hockte auf dem Boden und schwenkte einen seiner beiden Sportschuhe. Superhirn blickte auf. »Was macht ihr denn da?«
*Ich prüfe meine Kondition!« erwiderte Tati.
»Aha!« Superhirn begriff. »Keine Sorge, du bist noch nicht kleiner geworden! Deine Tanzbeine sind noch keine Wurzelknollen.«
»A-a-aber mein linker Schuh ist plötzlich zu groß!« behauptete Prosper.
»Der Schaden beginnt im Kopf!« Superhirn grinste zweideutig. »Und wenn einer sich in einen Esel verwandelt, werden die Ohren größer.«
Doch ehe Prosper beleidigt reagieren konnte, stürmten Henri und Gérard herein.
»Ich hab Gérard alles erzählt, und er glaubt, daß er was gesehen hat!« rief Henri. Der stämmige junge frottierte sich den nassen Kopf. »Also«, begann er, »was das Fußballspielen auf Oleron betrifft …«
»… so wollen wir davon nichts hören!« unterbrach Tati heftig. »Wir sitzen auf einem glühenden Rost. jede Minute, jede Sekunde ist wichtig. Dein dämliches Fußballspiel …«
»… hat gar nicht stattgefunden!« brummte Gérard. »Erst gab's 'ne ganze Latte Ärger – und dann kam der Sturm. Mit dem Bus fuhren wir dann endlich über die lange Brücke aufs Festland zurück. Und ich sagte schon, ich borgte mir ein Rad, weil ich um jeden Preis herkommen wollte, statt bei den wütenden Kumpels zu übernachten. Und wenn die Welt untergeht, die käuen nur immer ihren Mannschaftskrach wieder!«
»Deine Kommentare kannst du später abgeben. Du bist also mit dem Rad von Brossac-Centre hierhergestrampelt und willst etwas bemerkt haben!« erinnerte Superhirn.
»Genau«, sagte Gérard. »Ich fuhr absichtlich nicht über die Autostraße, weil ich da glatt weggeweht wäre. Ich nahm den Waldpfad und hielt mich im Schutz des Bahndamms!«
»Des Bahndamms?« fragte Tati.
»Na, wo die alte Austernbahn fuhr. Der Pfad geht durch 'ne schmale Unterführung, aber schon vorher hörte ich einen Ton, der nicht vom Sturm herrührte. Auf der anderen Seite des Dammes hielt ich an und sah zurück. Am Himmel flimmerte es dauernd, ich glaube, das war Wetterleuchten. immer, wenn es ein wenig hell wurde, sah ich einen Schatten auf dem Gleis, einen Mann. Er hockte da, als hätte er sich was gebrochen.«
»W-w-wenn du deine Nase nicht immer auf dem Fußballrasen hättest…«, tadelte Prosper.
»…müßtest du W-w-wetterleuchten eigentlich kennen!«
»So!« erwiderte Gérard knapp. »Und kennst du einen Blitz, der wie ein Pilz aussieht?«
Die Zuhörer schwiegen.
Schließlich sagte Tati: »Ein Mann auf dem Bahndamm – und ein Blitz wie ein Pilz! Gérard ist dem Filterdieb begegnet! Was liegt näher, als daß der Blitz die Schiene entlanggesaust ist und das Gerät erwischt hat! Vielleicht ist der Kerl auch gestreift worden und kann sich nicht mehr rühren!«
»Wir müssen die P-p-polizei hinschicken!« rief Prosper.
Gerard murrte: »Was sollen wir nun eigentlich? Ich hab das nicht begriffen: Im Turm bleiben oder auf eigene Faust handeln?!«
Superhirn entwirrte das Durcheinander. »Mein Onkel wollte uns anfangs hier in Sicherheit wissen. Zuletzt aber flehte er. Superhirn, du mußt den Dieb finden!Èr rief, das sei die einzige Rettung!«
»Ja, ja, ja!« bestätigte Tati
Weitere Kostenlose Bücher