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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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ungeduldig. »Aber er war verzweifelt und nicht mehr Herr seiner Sinne! Und Superhirn meinte, er hätte uns noch immer nicht alles gesagt. Das macht mich mißtrauisch! ich habe keine Lust, in so ein Minuswellen-Bündel zu geraten und als MiniPüppchen in Pfützen rumzuschwimmen.«
    »I-i-ich auch nicht!« brabbelte Prosper.
    »Das verlangt ja auch keiner«, sagte Henri. »Soweit ich den Fall übersehe, sind nur die betroffen, die im Trakt der medizinischen Geräte und im darunter gelegenen Kraftwerk rumgelaufen sind. Und das waren natürlich die Beschäftigten, dann die Helfer – und schließlich die Polizeifahnder samt ihren Suchhunden!«
    Superhirn nickte. »Die Minuswellen verkleinern lebende Objekte, und diese reagieren individuell, teils galoppierend, teils streng zeitgebunden-systematisch. Sie sind aber so wenig ansteckend wie Sonnenbrand und Sommersprossen.«
    »Genau«, meinte Henri. »So versteh ich das auch. Los, Kinder! Ziehen wir uns Wetterzeug an und radeln wir runter zum Institut. Wir müssen wissen, was der Kripo-Kommissar da macht!«
– 4 –
Noch 23 Sunden – oder ein Kommissar in Seidenfolie
    Eine Viertelstunde später strampelten die Gefährten im Schutz der Umfassungsmauer auf die Institutseinfahrt zu. Nachtschwarze, dichte Wolken bedeckten den Himmel, doch das Gewitter war abgezogen, und der Regen hatte nachgelassen. Mit flatternden Ohren, die Pfützen umspringend, hopste Loulou den Radlern hinterher.
    Lampen an Peitschenmasten bestrahlten durch wässrigen Dunst die weißroten Schranken, Das gläserne Pförtnerhaus schimmerte grünlich wie ein Aquarium.
    »Vor dem Tor steht ein Polizeiauto.« erkannte Prosper.
    Doch schon trat ihnen ein Schatten in den Weg. Kurz blitzte die Signalkelle auf:
    »Halt! Polizei!«
    »Absteigen!« gebot Superhirn.
    »Wer seid ihr? Wo wollt ihr hin?« fragte der Beamte mit der Kelle.
    »Ich bin Professor Kybers Patensohn«, sagte Superhirn ruhig. »Und die anderen sind meine Freunde – allesamt Gäste des Instituts!« Unverfroren schwindelte er hinzu: »Ihr Kommissar Vinloh befahl uns, herunterzukommen. Hier sei ein Bursche mit einem Laborgerät entwischt, und der Kommissar wolle uns einiges fragen.«
    Der Mann mit der Kelle wandte sich an seine beiden Kollegen, die bei heruntergedrehten Scheiben im Wagen saßen: »Habt ihr das gehört? Vinloh will die jungen Leute was fragen.«
    Unfreundliches Gelächter tönte aus dem Auto. Der Polizist neben dem Fahrer rief: »Das ist prächtig! Kommissar Vinloh bestellt Kinder zu sich, um sie etwas zu fragen – aber auf unsere Fragen reagiert er nicht. Na, hören wir noch mal …«
    Es piepste im Wagen, und der Beamte auf dem Beifahrersitz sprach in sein Funkgerät:
    »Hier Streife Brossac 7, Brossac 7, Corporal Masset ruft Kommissar Vinloh! Kommissar Vinloh, bitte kommen …!«
    Nach einer Weile ertönte eine gräßlich quäkige Stimme im Lautsprecher:
    »Hier Vinloh! Kommissar Vinloh! Hallo, Masset! Was ist?«
    »Mensch, Sie Gänseschnabel oder Papagei – oder was immer Sie sind!« erwiderte der Corporal wütend. »Ich will Kommissar Vinloh sprechen, nicht Sie! Kapieren Sie das nicht … ?«
    »Und Sie kapieren nicht«, quäkte es schaurig im Apparat, »daß Ihr Funk gestört ist! Hier spricht Vinloh! Ich gebe ihnen die Nummer meiner Dienstmarke durch!«
    Tati flüsterte: »Vinloh ist geschrumpft! Seine Stimme hat sich verändert!«
    Den Mann mit der Quäkstimme kostete es offenbar äußerste Anstrengung, eine verständliche Lautstärke einzuhalten. Er mußte ununterbrochen schreien. jetzt gab er die Dienstnummer durch.
    »Wir suchen den Täter in den Kellern des Instituts!« jaulte er.
    »Sie haben eine ganze Handvoll Kollegen dabei, überdies noch unsere besten Suchhunde«, entgegnete der Corporal. »Seit 15 Minuten fordert der Präfekt unseren Abzug. Alle Beamten werden bei den verwüsteten Campingplätzen gebraucht. Es gibt dort Plünderungen am laufenden Band. Wie wollen Sie es verantworten, mit Ihren Leuten im Institut zu bleiben, wenn am Strand Frauen und Kinder in Lebensgefahr sind?«
    »D-d-die Polizisten wissen nichts von dem Schrumpfungsprozeß!« hauchte Prosper.
    »Still!« herrschte ihn Superhirn leise an. »Die sollen nichts wissen! Vinloh will nicht auch noch 'ne Polizei-Panik haben!«
    Doch wenn das stimmte – und es stellte sich später heraus, daß Superhirn recht hatte -, so sollte er gleich die Nachteile dieses Entschlusses erfahren.
    Der Corporal setzte das Funkgespräch mit dem armen Kommissar im

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