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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Ich heiße X, mein Kollege heißt y. Sie verstehen?«
    »Klar«, nickte Gide. Die beiden »Kofferschränke« wollten anonym bleiben. Bei ihrem Job fürchteten sie einen Anschlag gegen ihre Familie. Aber das machte den »Besuch von unten« nicht gemütlicher.
    »Wir konnten nicht ahnen, daß Sie durch die Gänge kommen würden«, entschuldigte sich Superhirn. »Außerdem war Corporal Aristide eben noch hier, und der hat uns nichts von Ihnen gesagt!«
    »Schon gut«, erklärte der Kripo-Assistent, nun schon freundlicher. »Habt ihr nicht einen Raum, wo man sich besser unterhalten kann?«
    Tati und die drei jungen hielten den Atem an. Oben suchte jetzt Micha nach einem Versteck für die Puppe, und im Aufenthaltsraum jonglierte Henri wahrscheinlich noch mit dem meterlangen Millionenbild herum! Prosper schwankte, als sei er am Rande der nächsten Ohnmacht. und weder Tati, noch Gérard oder Superhirn dachten an etwas anderes als an den Schock für alle Beteiligten, Henri mit dem geraubten Bild im Aufenthaltsraum hin und her irren zu sehen … Gide hatte die Hand schon auf der Klinke, da besann er sich anders:
    »Ach, wir gehen erst mal nach oben. Von der Plattform hat man eine gute Übersicht über das ganze Gelände. Vielleicht bringt uns das was!«
    »M-m-mir fällt ein Stein vom Herzen«, japste Prosper an Tatis Ohr. Der Kripo-Assistent wandte sich an Superhirn:
    »Also hat Corporal Aristide euch schon angehört? Schön, sehr schön. Das erspart mir Zeit. mit der Tatverdächtigen ist keiner von euch verwandt?«
    »Das wär das Letzte.« rief Tati in vorgetäuschter Empörung. »Eine Person, die unser Vertrauen so mißbraucht hat, streich ich von meiner Liste.«
    »Garantiert!« warf sich Gérard in die Brust. »Hier hat sie schmierfreundlich getan – und vor ihrer Festnahme sogar noch Kuchen gegessen.«
    Die beiden Wachmänner, »Kofferschrank X« und »Kofferschrank Y«, grinsten fatal.
    »Kuchenfressen ist das Geringste«, brummte X mit schnarrender Baßstimme. »Bei uns hat diese Höllentante eher blaue Bohnen in der Schürze gehabt!«
    »Aber garantiert«, bekräftigte »Kofferschrank Y«.
    »Übrigens …«, sagte Superhirn scheinbar beiläufig, »wenn der Raub schon gestern stattgefunden hat, weshalb schnappten Sie die vermeintliche Täterin erst heute?« mir wollten absolut sichergehen«, erwiderte Gide. »Auch uns erschien es zunächst wie ein Witz, daß die als treu und bieder bekannte Madame Yvonne Dydon so brutal und gerissen sein könnte. Aber dann bekamen wir sehr rasch heraus: Die Frau hat in den letzten drei Jahren in verschiedenen Häusern gearbeitet, darunter in Marennes und Royan, wo ebenfalls teure Bilder verschwanden. Heute mittag erwachte der überfallene Schloßbesitzer von Rodincourt aus seiner Bewußtlosigkeit – er hat eine Platzwunde und eine Gehirnerschütterung-, und er sagte aus, die Putzfrau habe ihn niedergeschlagen und das Gemälde geraubt.«
    »Auch meine Beobachtungen im Schloß sprechen dafür«, erklärte der Sohn Robert. »Es gibt nicht den geringsten Zweifel mehr. Die Frage ist nur, mit wem sie zusammenarbeitet und wo das geraubte Bild jetzt ist!«
    Mittlerweile war die Kolonne im mittleren Stockwerk des Leuchtturms angelangt. Dort befand sich das Quartier von Superhirn und Henri. im obersten Stockwerk hatten Tati und Micha ihre Wohnung – und dahinein war Micha geflitzt, um die Puppe zu verstecken …
    »Geht's noch sehr viel weiter rauf?« keuchte der dickliche junge Rodincourt. »Diese Leuchttürme sehn von weitem immer kleiner aus, als sie sind!«
    »Nein, nein«, beschwichtigte Tati. »Nur noch an der dritten Wohnung, am Maschinenraum und am ehemaligen Leuchtgehäuse vorbei! Dann sind wir auf der Plattform!«
    Gérard, der als vorletzter die Treppe hochstieg, drehte sich zu Superhirn um. Grinsend flüsterte er:
    »Von mir aus könnten die in 'ner Wolke verschnaufen! Um so mehr Zeit hat Henri, das Bild zu verstecken.«
    Da entstand vor ihnen Verwirrung. Micha kam aus der Tür geschossen, zwängte sich durch die Gruppe der Erwachsenen und fiel – an Prosper und Tati vorbei – in GLsrards und Superhirns Arme:
    »Das Bild hängt jetzt hier oben!« keuchte er.
    »Was will der Knirps?« fragte »Kofferschrank Y«, während er sich umwandte.
    »Er fragt, was Sie hier oben wollen!« rief Tati schnell. Denn auch sie und Prosper hatten Michas Schreckensbotschaft verstanden.
    Die Männer waren zum Glück etwas »außer Puste«, ihr Sinn stand jetzt einzig und allein danach, die

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