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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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ein Bild …?«
    »Der RÄUBERSCHWUR von Barbarini«, rief Micha.
    Jetzt schnellte der »Hexer« hoch. »Barbarinis RÄUBERSCHWUR? Eins der drei vom Krieg verschonten Bilder des Meisters … Ich dachte, das Bild ist in der Schweiz! Die Hände über dem Feuer'! Hände! Wißt ihr, wie schwer es ist, Hände zu malen … ?.
    »Ich denke, Sie sind Virologe und Bakteriologe« bemerkte Henri trocken.
    »Aber deshalb kann ich Kunstkenner sein!« erwiderte Renard. »Es gibt Abbildungen in Büchern. Schon die sind ein Erlebnis! Das Werk ist mit Geld überhaupt nicht aufzuwiegen! Und dieses Bild war hier im Schloß von Rodincourt?«
    »War … !« betonte Gerard. »Sie wissen nicht zufällig, wo es jetzt ist?«
    »Willst du mich verhöhnen?« rief Renard erregt. »Oh, ich wollte, ich hätte es schon Was gäb ich darum!«
    »Achtung!« flüsterte Tati. »Er dreht wieder durch!«
    »Die Puppe«, murmelte der »Hexer« selbstvergessen. »Die ist auf der Polizei in Brossac, sagt ihr? Das kann ich mir denken. Das kann ich mir denken. Aber die Idioten wissen nicht …« und plötzlich fing er an zu lachen. Er fiel auf das Sofa zurück, lachte immer heftiger, atemloser, unnatürlicher. Er krümmte sich zur Seite, warf sich nach vorn, hob die Arme, legte den Kopf in den Nacken – und lachte und lachte … Er kicherte, prustete, kickste, blies die Backen auf, blähte die Nasenflügel, zog die Luft ein wie ein Esel, die Lachtränen liefen ihm die Wangen hinunter … Als er aufstand und Halt suchte, machte er den Eindruck eines Schwerbetrunkenen:
    »Das hat die Welt noch nicht erlebt«, keuchte er. »Da wird ein Bild gestohlen, ein Bild, für das der Hexer alles geben würde. Ja, das Bild wird weggehext, während er noch hinter Gittern sitzt! Und er, er, er – der große Hexer, er kommt hierher und weiß von nichts …! Eine arme Putzfrau soll das Bild gestohlen haben, hahahahahaaa! Eine ahnungslose Madame Bimbam …«
    »Dingdong!« verbesserte Tati.
    »Und die Puppe haben die Rindviecher beschlagnahmt!« japste der »Hexer«. Unvermittelt wurde er ernst:
    »Ist das Bild mit Rahmen geklaut worden … fragte er, wobei er sich zusammenzog wie ein Panther vor dem Sprung. »Sagt mir nur: im Rahmen – oder ohne? Dann laß ich euch in Ruhe.«
    »Mit Rahmen!« erwiderte Superhirn zur Verblüffung der anderen.
    »Unmöglich.« schrie Renard. »Das kann nicht sein! Diesmal irrst du dich, du SuperKrähenhirn!« Er rieb sich zwanghaft das Kinn und starrte auf den Fußboden. Mit normaler Stimme sagte er dann:
    »Ich verschwinde! Ich hab mir ein Auto geborgt', einen netten, kleinen Flitzer. Den werde ich jetzt besteigen. Ihr verpetzt mich nicht, verstanden? Wenn mein Coup glückt, und er muß glücken, dann kriegt ihr eure Madame Bimbam wieder.«
    Der Hexer verschwand über einen Aufgang im Vorschiff, schnell und geräuschlos wie auf Katzenpfoten.
    Tati seufzte aus tiefstem Herzen:
    »Der hatte uns gerade noch gefehlt!«
    Allesamt krochen sie auf dem Boden umher und suchten ihre verstreuten Sachen zusammen.
    »Sag mal, Superhirn«, fragte Henri staunend. »Wie hast du die Puppe verschwinden lassen?
    Wie ist dir das gelungen – so ganz ohne Hut?«
    »Ja! Wo ist die Puppe?« rief Micha. »Leg sie bloß nicht auf den Tisch! Der Hexer war ihretwegen hier. Er wollte die Puppe haben, weiter nichts! Und er könnte zurückkehren!«
    »Der kommt nicht mehr, wenigstens nicht mehr auf dieses Schiff!« behauptete Superhirn. »Und käme er, so würde er die Puppe hier nicht finden! ich hab sie nämlich unterwegs im Bus aus dem Rucksack gezogen und unterm Sitz versteckt. Sie liegt im Wagen des Hafenmeisters.«
    Prosper und Gérard setzten sich auf den Teppich.
    »M-m-mir scheint, du kannst doch hellsehen«, spottete Prosper kreidebleich.
    »Ich verstehe!« rief Henri. »Als du hörtest, der Hexer sei ausgebrochen, hast du bereits einkalkuliert, daß er uns besuchen käme?«
    »Schlauberger!« grinste Superhirn.
    »Bei seiner Verhaftung, neulich, hat er uns die Puppe überlassen. ob er sich einbildete, bei uns sei sie am sichersten?«. rätselte Tati. »Aber was mag so besonderes an diesem Ding sein? Und warum hat ihn der Gemäldediebstahl so aufgeregt? Dabei war er völlig überrascht! Du hast den Hexer' mehrfach geblufft, Superhirn. Aber wozu? Ich komme da nicht nach!«
    »Ich wollte ihm hundertprozentig glaubhaft machen, daß die Puppe nicht hier sein konnte«, entgegnete der Spindeldürre ruhig. »Und das Dollste dabei ist: Die Polizei hätte das

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