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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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sogar möglich, denn ein ganz bestimmter falscher Albinismus kann durch chemische Gifte hervorgerufen werden!«
    »Loulou hat doch nicht etwa Rattengift gefressen …« hauchte Micha.
    »Nein«, Superhirn schüttelte den Kopf. »Dann wäre er eher tot gewesen, als er hätte weiß werden können. Rattengift-Albinismus entsteht durch Langzeitvergiftung mit geringsten Dosen! Ich fand noch einige Meldungen: In Griechenland, in Italien, in Portugal, aber auch in Irland werden Fälle von TeilAlbinismus unter Reisenden beobachtet. Ebenso in Spanien, In den heißen Ländern führt man das auf unvernünftiges Sonnenbaden zurück.«
    »Du tippst aber auf ein verbrechen und eine Weißmacher-Bande!« erinnerte Gérard. »Was haben die Gangster vor? Eine gigantische Panik?«
    »Im Gegenteil«, erwiderte Superhirn. »Eine Panik ist das allerletzte, das sie gebrauchen können! Ich meine …« und er betonte jedes Wort, »diese Weiß-Fälle sind unbeabsichtigte Pannen. Mag im übrigen Europa vorkommen, was will: Hier in Frankreich wurde bisher kein Fall von TouristenAlbinismus' bekannt, so als hätten sich die Gangster von Anfang an eine Freizone schaffen wollen!
    Da, auf einmal, spielen, Melonen, Birnen, Blumen, Hecken, Männer und ein Hund verrückt – und zwar in einem ganz bestimmten Küstenbereich. Das, meine ich, war keinesfalls geplant!«
    Da rief Henri gedämpft vom Fenster her:
    »Still! Draußen steht Schwarzbacke!«
    »Ach, du spinnst!« wisperte Micha.
    Superhirn sprang auf und löschte das falsche Kaminfeuer. Alle spähten sie jetzt durch die Ritzen der Fensterläden.
    »Er ist weg!« flüsterte Henri. »Aber ich sah ihn ganz deutlich. Im Mondschein erkannte ich seine Mütze, die Ärmelstreifen – und überhaupt die typische Gestalt!«
    :)Das gefällt mir nicht«, murmelte Superhirn. »ich habe zwar keinen Moment daran gezweifelt, daß die Explosion ein Täuschungsmanöver war und daß Schwarzbacke lebt – aber was hat er hier herumzuschnüffeln … ?«
    »Trotzdem«, sagte Gérard energisch, »wir müssen versuchen, 'n paar Stunden zu schlafen. Schätze, was uns da morgen blüht, ist alles andere als ein Freundschaftsspiel …!«
– 8 –
Augenhaftschalen – passend zur Zweitfrisur?
    Micha erwachte von einem heftigen Bummern gegen einen der Fensterläden. Wumm – wumm – wumm … Dazu ertönte eine Stimme, die fortwährend »Aufmachen! Aufmachen!« schrie. Micha rieb sich die Augen, setzte sich auf und blickte um sich. Er hockte auf einem Sofa; ringsum war es dunkel. Schemenhaft erkannte er seinen Bruder Henri im Sessel. Die drei anderen hatten sich auf Liegen und Klappbetten in den Nebenzimmern verzogen.
    Daß es bereits Tag war, sah man an vereinzelten Sonnenstreifen auf dem Fußboden. Es war Tati, die da draußen rumorte und heftig Einlaß begehrte. Schlaftrunken wankte Micha zur Tür, während Henri die Fensterflügel und die Holzläden öffnete. Auch Prosper und Gérard erschienen auf dem Plan.
    »Wo ist Superhirn?« erkundigte sich Gérard.
    »Vorläufig bin ich erst mal da!« rief Tati. »wißt ihr nicht, wie spät es ist? Ich bringe euch das Mittag essen! Der Schlüssel steckt von innen, das Patentschloß ist zugeschnappt – und ich steh mit dem Zweitschlüssel wie ein Schaf vor der Türk »Wo ist Superhirn?« fragte Gérard wieder.
    »Das klären wir dann!w sagte das Mädchen. »Helft mir jetzt! Ich hab zwei schwere Topfgestelle an der Lenkstange baumeln. Spaghetti, Gulasch und Kompott.«
    »Warst du mit Loulou beim Tierarzt?« forschte Micha besorgt.
    »Frau Dingdong hat den Hund einem Doktor im Nachbarort gezeigt«, berichtete Tati. »Der meinte, einen Albino-Pudel hätte er noch nie gesehen – doch er fand sonst nichts. Loulou ist völlig gesund!«
    »Soweit man als sein eigenes Gespenst gesund sein kann!« murmelte Prosper. Plötzlich starrte er zur Küchentür und öffnete den Mund, wobei ihm die Spaghetti über die Zunge zurück auf den Teller fielen.
    Auf der Schwelle, blaß und mit geweiteten Eulenaugen hinter den Brillengläsern, stand – Superhirn. Er war von Kopf bis Fuß verstaubt.
    »Ah, Tati« rief er hoffnungsvoll. »Was bringst du? Ich meine, außer dem Essen?«
    »Nimm erst mal hier den Topf – und bedien dich gleich daraus.« erwiderte Tati, Dankbar nahm Superhirn das Gefäß mit dem Gulasch. Eifrig löffelnd, erkundigte er sich:
    »Was von Kommissar Rose gehört?«
    »Nein. Aber ich sagte gerade: Die Dingdong war im Nachbarort bei einem fremden Tierarzt. Außer dem Farbverlust

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