Superhormon Vitamin D: So aktivieren Sie Ihren Schutzschild gegen chronische Erkrankungen (Reader K,G&S) (German Edition)
1300 Frauen, die nach den Wechseljahren an Brustkrebs erkrankten, mit einer Kontrollgruppe, dass das Krebsrisiko entsprechend der Vitamin-D-Versorgung sinkt – um 69 Prozent gegenüber der Gruppe mit den niedrigsten Spiegeln.
Darmkrebs
Erfreulicherweise beschränkt sich die Wirkung von Vitamin D nicht auf das Mammakarzinom; die gleichen positiven Ergebnisse gibt es für bösartige Darmtumore (kolorektale Karzinome) – bei Frauen und Männern die zweithäufigste bösartige Tumorform.
Den ersten Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen Krankheit und individueller Vitamin-D-Versorgung gab wieder einmal das gehäufte Auftreten von Darmkrebs im Nordwesten der USA. Gezielte Befragungen zur Vitamin-D-Zufuhr sowie anschließende Blutuntersuchungen bestätigten die Vermutung. Hinzu kommt, dass die tumorös entartete Dickdarmschleimhaut durchschnittlich mehr Vitamin-D-Rezeptoren aufweist als gesundes Material. Das spricht ebenfalls dafür, dass Vitamin D bei der Bekämpfung von Krebs eine tragende Rolle zukommen könnte.
Vitamin D senkt die Sterberate bei Darmkrebs
Nachdem bereits mehrere ermutigende Veröffentlichungen erschienen waren, zeigte eine 2007 im Journal of the National Cancer Institute veröffentlichte Studie von US-Forschern aus Maryland an fast 17 000 Personen, dass ein Vitamin-D-Spiegel über 32 ng/ml im Vergleich zu dem unter 12 ng/ml das Risiko für bösartige Dickdarmtumore wie auch beim Brustkrebs um 50 Prozent reduziert. Vor allem bei Darmkrebs sei der Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Versorgung und Sterblichkeitsrate deutlich. 2008 bestätigte eine weitere US-Publikation: Bei 304 Dickdarmkrebspatienten, die durchschnittlich 18 Jahre unter Langzeitbeobachtung standen, zeigte sich, dass die Überlebensrate in signifikantem Zusammenhang mit dem Vitamin-D-Spiegel steht. Bei der besser versorgten Gruppe reduzierte sich die Gesamtsterblichkeit beinahe um die Hälfte, die tumorbedingte um beinahe 40 Prozent.
Die aktuelle Forschungslage zeigt, dass Vitamin D durchaus einen wichtigen Beitrag zur Prävention von bösartigen Darmtumoren zu leisten vermag. Ob es sich auch in der Therapie erfolgreich einsetzen lässt, ist noch nicht hinreichend untersucht. Doch alles scheint darauf hinzudeuten, dass das Sonnenhormon bei dieser Krebsart ein ebenso wirkungsvoller Verbündeter ist wie bei Brustkrebs.
Prostatakrebs
Prostatakrebs ist – vor Darm- und Lungenkrebs – die häufigste bösartige Tumorform bei Männern. Nachdem bekannt wurde, dass das Prostatagewebe ebenfalls über Vitamin-D-Rezeptoren verfügt, führte man bei Patienten mit einem Prostatakarzinom zahlreiche Untersuchungen zur Bedeutung von Vitamin D durch. Leider jedoch sind die Ergebnisse weniger eindrucksvoll als bei den bisher besprochenen Tumoren – und in sich widersprüchlich. Fest steht: Eine regelmäßige Sonnenexposition kann vor Prostatakrebs schützen. Michael Freeman vom Childrens Hospital Boston und Ester John vom Northern California Cancer Center zeigten in epidemiologischen Untersuchungen aus den Jahren 2002 und 2004, dass das Risiko für ein Prostatakarzinom um fast 50 Prozent sinkt, wenn ein Mann sich regelmäßig in der Sonne aufhält. Wer in der Jugend oft einen Sonnenbrand hatte (ein eindeutiges Zeichen für häufige Sonnenbäder), reduzierte das persönliche Risiko sogar um 80 Prozent. Die bei den Brust- und Darmtumoren so klare Abhängigkeit der Tumorentstehung und des Tumorwachstums von der Höhe des Vitamin-D-Spiegels jedoch findet sich bei den Patienten mit Prostatakarzinom nicht.
Im Jahr 2009 konnte Dr. Ruth Travis von der Epidemiology Unit der Universität Oxford die Ergebnisse aus der großen EPIC-Studie veröffentlichen: In sieben verschiedenen europäischen Ländern fand sich keine signifikante Verbindung zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und dem individuellen Risiko, ein Prostatakarzinom zu entwickeln. Anfang des Jahres 2011 veröffentlichte Rebecca Gilbert eine Meta-Analyse (Zusammenfassung von 24 wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu Vitamin D aus sieben elektronischen Datenbanken mit 24 000 Publikationen). Sie kam ebenfalls zu dem Schluss, dass die vorhandene Literatur wenig Anhalt dafür liefere, dass Vitamin D eine bedeutende Rolle in der Verhütung des Prostatakarzinoms oder beim Fortschreiten des Tumors spiele.
Bösartige Tumore der Haut
Hauttumore wachsen ausgerechnet dort, wo Vitamin D gebildet wird: in der Haut. Wie kann das geschehen, wenn Vitamin D doch offensichtlich so wirkungsvoll vor Tumoren schützt?
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