Superhormon Vitamin D: So aktivieren Sie Ihren Schutzschild gegen chronische Erkrankungen (Reader K,G&S) (German Edition)
natürlich gesundheitliche Folgen.
Ein internationales Problem
Zu der Erkenntnis, dass dem Sonnenhormon gesundheitlich eine weitaus größere Bedeutung zukommt als lange Zeit gedacht, kommt, dass weite Teile der Bevölkerung unter einem Vitamin-D-Mangel leiden – laut Nationaler Verzehrsstudie von 2008 sind allein in Deutschland 82 Prozent der Männer und 91 Prozent der Frauen betroffen. Die etwa zum gleichen Zeitpunkt vom Robert Koch-Institut in Berlin an einer repräsentativen Gruppe von Kindern und Erwachsenen durchgeführten Blutuntersuchungen zeigen, dass nicht nur mit der Nahrung zu wenig Vitamin D aufgenommen wird, sondern auch offensichtlich in der Haut keine ausreichenden Mengen des Sonnnenhormons gebildet werden. Woran liegt das?
Ursachen für das Vitamin-D-Defizit
Allzu gern entschärft man Probleme heute mit den Argumenten: »Das war schon immer so« und »Da kann man nichts machen«. Denn in diesen Fällen muss man sich natürlich auch nicht um Lösungen bemühen. Mit dem Vitamin-D-Mangel ist das allerdings etwas ganz anderes. Schließlich stand die Wiege der Menschheit vor vielen Millionen Jahren auf Höhe des Äquators in Afrika – und dort scheint die Sonne bekanntlich stärker als bei uns in Europa. Die Menschheit ist also eigentlich von Natur aus an die Sonne gewöhnt und sollte keine Furcht vor ihr haben – ganz unabhängig davon, dass die UV-Strahlung zur Vitamin-D-Produktion in der Haut unabdingbar ist. Was ist geschehen, dass jenes ehemals ungetrübte »Verhältnis« zwischen Sonne und Menschen heute für viele so problematisch geworden ist?
Der Einfluss der Moderne
Das erste Ereignis, das dazu beitrug, liegt schon viele hunderttausende Jahre zurück: Unsere urzeitlichen Ahnen verließen ihren ursprünglichen Lebensraum, um neue Jagdgebiete zu erschließen. Je weiter sie dabei gen Norden vordrangen, desto schwächer wurde die Sonne. Der körpereigene Sonnenschutz, den die dunkle Haut bot, war dort nicht mehr nötig. Im Gegenteil, er behinderte jetzt sogar die Bildung des lebenswichtigen Sonnenhormons. Die Natur löste das Problem wie schon so oft durch eine entsprechende genetische Anpassung. Über Jahrtausende »mutierten« die nachfolgenden Generationen zu hellhäutigen, blonden Menschen. Ihre empfindliche Haut reagierte auch auf die schwachen Sonnenstrahlen in nordischen Sommern, die von einer braun pigmentierten Haut vollständig verschluckt würden.
Folgen der Industrialisierung
Diese Entwicklung zeigt, wie effektiv und anpassungsfähig der menschliche Körper ist – sofern der Mensch der Natur nicht ins Handwerk pfuscht. Genau dies aber geschah vor rund 250 Jahren, als die Industrialisierung von England ausgehend das Leben in ganz Europa zu prägen begann. Schließlich kann selbst die empfindlichste Haut kein Vitamin D mehr herstellen, wenn die Sonne nicht mehr auf sie scheint. Immer mehr Menschen wanderten seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auf der Suche nach Arbeit vom Land in die Städte. Dort war aufgrund mangelnder Umweltschutzgesetze die Luft alles andere als klar und sauber, stattdessen verdunkelten Ruß und Qualm den Himmel. Die gesundheitliche Folge ließ nicht lange auf sich warten: Bald rollte die erste Rachitiswelle über Europa. Die Zahl der von der »englischen Krankheit« betroffenen Kinder sank erst wieder deutlich, nachdem man den positiven Einfluss von Sonnenlicht und Lebertran auf die Rachitis entdeckte und zudem Anfang des 20. Jahrhunderts die heilende Wirkung künstlichen UV-Lichts erkannte.
Trotz verschärfter Umweltvorschriften und eindeutig saubererer Luft erleben wir gerade die zweite Welle eines allgemeinen Vitamin-D-Mangels. Wie kann das bei unserem hohen Standard des Gesundheitssystems sein? Die Antwort kennen Sie bereits: Große Teile der Bevölkerung verbringen ihre Tage fernab jeglichen Sonnenscheins in Büros und sonstigen geschlossenen Räumen – wie die meisten Autos ausgestattet mit speziellem UV-Glas, das diesen lebenswichtigen Teil des Lichtes nicht durchlässt. Und wenn sie dann doch einmal ins Freie gehen, schützen sich die Menschen, indem sie sich von Kopf bis Fuß verhüllen oder die nackte Haut dick mit Sonnenschutzmittel eincremen. Weil dadurch die UV-Strahlung nicht mehr in die Haut eindringen kann, wird dort kein Vitamin D mehr produziert (bereits der Lichtschutzfaktor 15 verhindert die Vitamin-D-Bildung zu 99 Prozent).
Auswirkungen des Vitamin-D-Mangels
Anders als es zum Beispiel bei der Vogel- oder Schweinegrippe der
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