Superhormon Vitamin D: So aktivieren Sie Ihren Schutzschild gegen chronische Erkrankungen (Reader K,G&S) (German Edition)
frühkindlichen Mangel betroffen, sondern auch seine Funktion. Das Gleiche gilt für die Entwicklung des kindlichen Knochenbaus und Immunsystems.
Doch nicht nur das heranwachsende Kind leidet unter dem Mangel, sondern auch die werdende Mutter. Neben dem Risiko für Infektionen im Genitalbereich steigt auch die Wahrscheinlichkeit für Bluthochdruck, Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) und Frühgeburt. Erhält eine schwangere Frau dagegen ausreichend Vitamin D, verlaufen die Monate bis zur Geburt weitaus komplikationsloser, wie eine im Jahr 2010 veröffentlichte US-Studie 2010 zeigt.
WOCHENBETT-DEPRESSIONEN
Ein Vitamin-D-Mangel in der Schwangerschaft kann offensichtlich in Bezug auf die Nervenzellen nicht nur für das Kind unangenehme Folgen haben, sondern auch für die Mutter selbst. Bei einer unzureichenden Versorgung steigt das Risiko einer Schwangerschafts- oder Wochenbettdepression. Augenscheinlich ist in diesem Zusammenhang, dass diese besondere Form der Depression vermehrt in den sonnenarmen Wintermonaten auftritt, in denen der Körper nicht genug UV-Licht tanken kann. Erhält die werdende Mutter schon in der Schwangerschaft täglich 4000 IE Vitamin D, mindert sich das Risiko deutlich.
Tatsächlich aber ergab die Auswertung der Daten von 928 schwangeren und 5 173 nicht schwangeren Mädchen und Frauen im Alter zwischen 13 und 44 Jahren, die von 2001 bis 2006 gesammelt wurden, dass fast 70 Prozent der Schwangeren nicht den empfohlenen 25-Hydroxyvitamin-D-Serumspiegel von 75 nmol/l und mehr erreichten. Studienleiter Adit Ginde von der University of Colorado fordert daher, gerade in der Schwangerschaft über die gezielte Gabe von Vitamin D nachzudenken. Nicht zuletzt, weil dadurch auch die Häufigkeit von Kaiserschnitten sinkt.
Neugeborene
Dass neugeborene Kinder in den meisten Fällen nur unzureichend über Vitamin-D-Speicher verfügen, scheint bei der chronischen Unterversorgung ihrer Mütter nicht verwunderlich. Auch in der Stillzeit bessert sich die Situation von allein erst einmal nicht. Viele Jahrzehnte haben sich Ärzte immer wieder gefragt, warum Muttermilch kein Vitamin D enthält, wo dieses doch so wichtig für den Säugling ist. Dabei ist die Antwort eigentlich ganz einfach: Was die Mutter nicht hat, kann sie dem Kind nicht geben. Verfügt eine Frau während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht über genug Vitamin D – unabhängig davon, ob sie dieses über die Nahrung beziehungsweise Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt oder ob der Körper es mithilfe des Sonnenlichts selbst bildet, sind die mütterlichen Vorräte an Sonnenhormon eben einfach zu gering, als dass die Mutter sie über die Muttermilch an ihr Baby weitergeben könnte. Aus demselben Grund wird bereits der Fötus über die Nabelschnur nicht in ausreichendem Maße mit Vitamin D versorgt.
Verabreicht man einer stillenden Mutter dagegen über die gesamte Stillzeit täglich 6000 Einheiten Vitamin D – wie dies in einer noch unveröffentlichten Untersuchung von Professor Hollis von der Medical University of South Carolina/USA mit 400 Frauen gezeigt wurde – dauert es nicht lange, bis sich auch in der Muttermilch Vitamin D nachweisen lässt. Eine Rachitisprophylaxe mit künstlichem Vitamin D wird dadurch überflüssig. Die Realität sieht aber noch ganz anders aus: Würden Kinderärzte nicht konsequent allen Kindern vom ersten bis zum zweiten Lebensjahr ein Vitamin-D-Präparat zur Rachitisprophylaxe verordnen, erlitten so gut wie alle Säuglinge und Kleinkinder einen Vitamin-D-Mangel.
Kinder
Klassischerweise endet die künstliche Vitamin-D-Gabe noch immer nach ein bis zwei Jahren, in der irrigen Annahme, dass die Kinder ab diesem Alter oft ausreichend draußen sind, um selbst genug Sonnenhormon bilden zu können. Das mag noch vor ein paar Jahrhunderten vielleicht tatsächlich der Fall gewesen sein. Heute jedoch zeigen die bereits erwähnten Untersuchungen des Robert Koch-Instituts ( siehe > ), dass unsere Kinder nicht mehr über genügend Vitamin D verfügen.
So ergaben beispielsweise 2007 Untersuchungen einer Arbeitsgruppe um Elina Hyppönen vom Institute of Child Health in London, dass sich bei Kindern, die bis zu vier Stunden am Tag vor dem TV-Gerät, dem PC oder einer Spielkonsole sitzen, das Risiko für einen Vitamin-D-Mangel verdoppelt, weil sie sich nicht mehr genug im Freien aufhalten. Dabei könnten Kinder ihren Vitamin-D-Bedarf von etwa 1000 IE pro 11 Kilogramm Körpergewicht sehr gut decken, wenn sie sich das
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