Superhormon Vitamin D: So aktivieren Sie Ihren Schutzschild gegen chronische Erkrankungen (Reader K,G&S) (German Edition)
ganze Jahr über regelmäßig im Freien aufhalten würden.
Angesichts der langen Liste von positiven Eigenschaften des Sonnenhormons mag man sich gar nicht vorstellen, was durch dieses Defizit in den heranwachsenden Körpern alles passiert – oder schlimmer noch: eben nicht passiert.
Übergewichtige
Vitamin D zählt zur Gruppe der fettlöslichen Vitamine, weshalb es der Körper in seinen Fettdepots speichern kann. Diese Eigenschaft ist gerade in unseren Breitengraden sehr hilfreich, um die im Sommer getankte Dosis für das Winterhalbjahr zwischen Oktober und März zu »konservieren«.
Was von der Natur durchaus sinnvoll eingerichtet ist, kann sich jedoch auch negativ auswirken. Ist der Anteil an Körperfett nämlich sehr hoch – was allein in Deutschland bei 60 Prozent der Männer und 43 Prozent der Frauen der Fall ist –, verschwindet offensichtlich das Sonnenhormon in den schier unendlichen Fettmassen und steht dem Körper dann nicht mehr oder nur eingeschränkt zur Verfügung. Das liegt ganz einfach daran, dass das Verteilungsvolumen umso größer ist, je höher der Fettanteil im Körper ist. Entsprechend sinkt die Konzentration im Blut.
Ein zweiter Grund für das etwa um das Doppelte erhöhte Risiko einer Unterversorgung bei Übergewichtigen ist sicherlich auch die geringere Ambition dieser Gruppe, sich im Freien aufzuhalten und zu bewegen. Dabei wiederum spielt wohl nicht nur das Übergewicht selbst, sondern auch die bei einem Vitamin-D-Mangel in der Regel geringere Muskelleistung eine Rolle – ein Teufelskreis.
Wie viel Vitamin D Übergewichtige tatsächlich benötigen, ist unklar. Die gängigen Empfehlungen zur Ergänzung beziehen sich allesamt auf ein normales Körpergewicht von 60 bis 70 Kilogramm Körpergewicht. Vermutlich braucht, wer doppelt so viel wiegt, auch eine doppelt so hohe Dosis. Weil es jedoch keine absolut sichere Regel gibt, sollten Sie nicht nur den Ausgangswert messen lassen, sondern anhand einer weiteren Blutanalyse auch den Effekt der »Behandlung« kontrollieren.
Alte Menschen
Weil viele Senioren – sei es aus gesundheitlichen Gründen, körperlicher Immobilität oder aufgrund einer Unterbringung im Heim – sich weniger im Freien aufhalten, als sie es in jungen Jahren wahrscheinlich taten, nehmen die Gelegenheiten, überhaupt Sonne zu tanken, vehement ab. Kein Wunder also, dass gerade ältere Mitbürger allein aus diesem Grund bereits deutlich schlechter mit dem wichtigen Sonnenhormon versorgt sind. Hinzu kommt, dass die Haut mit zunehmendem Alter nach und nach ihre Fähigkeit verliert, mithilfe der UV-Strahlung Vitamin D zu bilden – bis zu 75 Prozent der Leistung eines jungen Menschen gehen mit den Jahren verloren. Das liegt unter anderem daran, dass die Haut immer dünner wird und so pro Quadratzentimeter Oberfläche weniger »Material« zur Umwandlung zur Verfügung steht. Je älter wir also werden, umso schlechter ist die natürliche Versorgung mit dem lebenswichtigen Sonnenvitamin.
Künstliche Vitamin-D-Zufuhr tut not
Das Alter zählt somit neben einem angeborenen hohen Pigmentgehalt in der Haut zu den wichtigsten Risikofaktoren für einen chronischen Vitamin-D-Mangel. Daher empfiehlt sich gerade in diesem Lebensabschnitt die regelmäßige Bestimmung des individuellen Vitamin-D-Spiegels im Blut. Nur so lässst sich das Risiko erkennen. Weitere Verlaufskontrollen helfen anschließend, die für einen regelrechten Spiegel benötigte Menge an Vitamin D herauszufinden. Und die ist nicht gering: Eine 2011 in Amerika veröffentlichte Studie der Laienorganisation Grassroots Health mit mehr als 4000 Teilnehmern zeigt, dass einzelne Personen unter Umständen bis zu 10 000 Einheiten täglich benötigen, um den von Medizinern empfohlenen Zielwert im Blut zu erreichen.
In diesem zweiten Teil des Ratgebers erfahren Sie, wie Sie sich effektiv und nachhaltig vor einem Vitamin-D-Mangel schützen können. Denn was nützen alle wissenschaftlichen Erkenntnisse, wenn sie sich nicht praktisch anwenden lassen. Zum Glück helfen regelmäßige Sonnenbäder und spezielle Nahrungsergänzungsmittel, den Vitamin-D-Spiegel im Blut konstant hoch zu halten.
Ein einfacher Bluttest hilft dabei, den individuellen Vitamin-D-Spiegel zu ermitteln und in Zukunft die persönliche Versorgung zu sichern – und dadurch einen äußerst wertvollen Beitrag zur Gesundheit zu leisten.
Was Ärzte empfehlen
Wie viel Sonnenhormon jeder Einzelne benötigt, darüber waren sich Ärzte und Wissenschaftler über
Weitere Kostenlose Bücher