Superhormon Vitamin D: So aktivieren Sie Ihren Schutzschild gegen chronische Erkrankungen (Reader K,G&S) (German Edition)
viele Jahrzehnte einig: Sie gingen davon aus, dass die Zufuhr von 400 IE Vitamin D täglich ausreichen würde, um bei Kleinkindern im ersten und zweiten Lebensjahr Rachitis zu verhindern und bei alten Menschen das Risiko für Osteoporose zu mindern. Die restliche Bevölkerung – vom Kindergarten- und Schulkind über Heranwachsende bis zum Erwachsenen im Vor-Seniorenalter – wurden bei der Versorgung überhaupt nicht berücksichtigt. Man nahm an, dass ihr Körper selbst in der Lage sei, sich mit genügend Vitamin D zu versorgen. Dabei wurde ein Vitamin-D-Spiegel im Blut von etwa 20 ng/ml als normal angesehen.
Seit jedoch durch die neuen Erkenntnisse der Forschung erwiesen ist, dass Vitamin D nicht nur die beiden genannten Knochenerkrankungen beeinflusst, sondern auch viele chronische Krankheiten, ist auch klar, dass wir deutlich mehr Sonnenhormon benötigen: Vitamin-D-Experten empfehlen aufgrund zahlreicher weltweiter wissenschaftlicher Untersuchungen bei fehlender Sonnenexposition satte 4 000 IE pro Tag, also in etwa die zehnfache Dosis. Entsprechend höher sollte auch der tatsächliche Vitamin-D-Spiegel im Blut sein: Das Gros der Wissenschaftler ist sich heute einig, dass er unabhängig von Alter, Gewicht oder Größe mindestens 30 ng/ml 25-OH-Vitamin D aufweisen sollte – erstrebenswert sind wohl sogar 40–50 ng/ml. Das bedeutet ein Plus von mindestens 50 Prozent im Vergleich zu früheren Jahren.
4000 IE TÄGLICH!
Die Empfehlung von 4000 IE pro Tag gilt für einen »normalen« Menschen mit 60 bis 70 Kilogramm Körpergewicht. Bei deutlich größeren und insbesondere bei wesentlich übergewichtigen Personen reicht diese Standarddosis nicht aus, wie die Erfahrungen der vergangenen Jahre gezeigt haben. Denn ganz offensichtlich verschwindet ein Teil des fettlöslichen Vitamin D in den überzähligen Pfunden und steht damit für den Stoffwechsel nicht mehr zur Verfügung ( siehe auch > ).
Wie sich gezeigt hat, profitieren sogar die Knochen von diesem Mehr an Vitamin D. Obwohl nämlich bereits 12 ng/ml Vitamin D im Blut eine Rachitis verhindern, ist dieser Wert noch lange nicht ausreichend, um einen optimalen Knochen aufzubauen. Hierzu bedarf es eines deutlich höheren Spiegels – bei 30 ng/ml und mehr sind die Knochen deutlich stabiler und brechen weniger oft.
Die richtige Dosis
Welche Dosis jeder Einzelne jedoch tatsächlich braucht, um diesen erstrebenswerten Vitamin-D-Spiegel zu erreichen und aufrechtzuerhalten, lässt sich leider weniger pauschal sagen. Denn die angegebene Dosierung von 4000 IE gilt primär für Menschen ohne jegliche Eigenproduktion und sonstige Zufuhr von Vitamin D über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel. Und das sind die wenigsten. Der Großteil der Bevölkerung hält sich eben doch mehr oder minder häufig eine gewisse Zeit im Freien auf und setzt seine Haut dabei automatisch einer Portion UV-Strahlung aus. Und weil bestimmte Lebensmittel (allen voran Fisch) sowie einige Multivitamin- und Mineralienpräparate, die immerhin etwa 30 Prozent der deutschen Bevölkerung regelmäßig nutzen, ebenfalls geringe Mengen an Vitamin D enthalten, ist eine gewisse Mindestversorgung normalerweise gewährleistet.
Trotzdem steht – ungeachtet all dieser zusätzlichen Quellen für das Sonnenhormon – aufgrund der vorliegenden offiziellen Untersuchungszahlen fest, dass etwa 90 Prozent der Menschen in diesem Land nicht genug Vitamin D in ihrer Haut bilden und daher zumindest im Winter ein mehr oder weniger starkes Defizit aufweisen. Das muss nicht sein.
DIE MASSSTÄBE ÄNDERN SICH
Neben der Tatsache, dass die vielfältigen Bedeutungen des Vitamin D erst nach und nach entdeckt wurden, scheint vor allem ein Grund dafür verantwortlich zu sein, dass es zu einer so auffälligen Fehleinschätzung in Bezug auf die Referenzbereiche kommen konnte: Bedingt durch die Entwicklung in der Labortechnik wurden die Vitamin-D-Messungen erst zu einem Zeitpunkt eingeführt, zu dem sich die Bevölkerung bereits in einer relativen Mangelsituation befand. Ohne die statistischen Details für die Berechnung von Referenzwerten hier näher zu erläutern, leuchtet ein, dass die Messung vermeintlich gesunder Personen zu falschen Daten führen muss. Folgendes Beispiel kann dies verdeutlichen: Würde man heute im großen Stil den Bauchumfang der Bevölkerung messen, um einen Referenzwert festzulegen, wäre dieser um einiges höher als noch vor 30 oder 40 Jahren – ganz einfach weil heute viel mehr Menschen
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