Supermom schlägt zurück - Mallery, S: Supermom schlägt zurück
stattfinden würde; rechts und links davon standen Tische, auf denen die Fotos der diversen Gegenstände ausgelegt waren, die ersteigert werden konnten.
„Man kann auf eine Reise nach Aruba bieten“, murmelte Kerri. „Ich war noch nie auf Aruba.“
„Es ist schön dort“, meinte Nathan. „Es würde dir gefallen.“
„Ich habe nicht einmal einen Reisepass.“
„Möchtest du einen haben?“
„Heute Abend nicht.“
Er zog ihre Hand in seine Armbeuge. „Bereit, dich bestaunen zu lassen?“
„Aber sicher doch. Ich habe kein Problem damit, mich mit reichen Leuten zu amüsieren. Ich sage mir einfach, dass sie gar nicht so viel anders sind. Es wird ein paar wirklich nette geben, und ein paar werden unangenehm sein. Und alle haben sie Probleme.“
„Gute Einstellung.“
Sie ließ sich von ihm zu der ersten kleinen Gruppe führen. Allgemeines Vorstellen, eine Menge Namen und Gesichter. Kerri lächelte und nickte, während sie sich im Geiste Notizen machte zu den Kleidern, dem Schmuck und wer was trank.
„Im Widerspruchsverfahren werden Sie Ihren Turm bekommen“, meinte einer der Männer. „Verfluchter Bauausschuss! Wieso müssen die so viel auf die Umwelt geben?“
„Schwer zu sagen“, murmelte Nathan.
„Ohne Arbeit, ohne eine blühende Wirtschaft werden wir allerdings reichlich Zeit haben, uns mit der gefleckten Eule zu amüsieren. Sie werden sie bekommen, Nathan. Sie werden gewinnen. Das ist doch immer so.“
Der Mann und seine Frau gingen weiter. Kerri sah ihnen nach.
„Ich mag Eulen“, sagte sie.
Nathan lachte. „Das überrascht mich nicht.“
„Du willst also niemandem sagen, dass du gar nicht vorhast, Widerspruch einzulegen?“
„Eine Ankündigung wird es nicht geben. Dazu sehe ich keinen Grund.“
Sie schaute ihm ins Gesicht. „Du gibst auf, weil du es nicht verdient hast, zu gewinnen?“
„Ich ziehe mich zurück, weil der Kampf sich nicht lohnt.“
Da er nicht zu denen gehörte, die schnell das Handtuch warfen, musste sie ihm einfach glauben. Aber war seine Entscheidung richtig oder falsch? Und was würde aus ihnen werden? Gab es überhaupt ein „ihnen“, über das sie sich Gedanken machen müsste?
Sie wusste, dass sie ihn nur fragen müsste, und Nathan würde ihr die Wahrheit sagen. Das Problem war nur: Sie war nicht wirklich sicher, ob sie die Wahrheit hören wollte. Nicht heute Abend.
Er berührte ihre Wange. „Ich freue mich, dass du heute Nacht hier bleibst.“
„Ich freue mich auch.“
„Wäre es dir lieber, im Gästezimmer zu schlafen?“
Sie beugte sich ein wenig vor. „Ich bin doch nicht aus Nächstenliebe hier, großer Junge. Ich bin hier, weil ich Sex will.“
Er lachte. „Gut. Ich auch. Ich werde uns einen Drink besorgen. Was möchtest du haben? Es gibt sehr exklusiven Champagner.“
„Dann werde ich damit mal anfangen.“
Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Bin gleich wieder da.“
Kerri sah ihm nach.
„So hat er mich nie angesehen“, vernahm Kerri eine Frauenstimme neben sich. Die Sprecherin trug ein schönes schwarzes Abendkleid und seufzte. „Ich hätte alles dafür gegeben, aber es ist nicht dazu gekommen.“ Sie lächelte Kerri an. „Betina Hartly.“
„Hi. Kerri Sullivan.“
„Herzlichen Glückwunsch! Ich hätte nicht geglaubt, dass Nathan sich überhaupt noch einmal einfangen ließe. Nach seiner Scheidung war er einfach nicht mehr an einer ernsten Bindung interessiert.“
Kerri zwang sich, weiter zu lächeln. „Wir haben keine ernste Bindung.“ Zumindest glaubte sie nicht, dass es das für ihn war. „Wir sind … Freunde.“
„Wenn das, was ich gerade gesehen habe, Freundschaft ist, dann waren er und ich entfernte Bekannte.“ Betina lächelte. „Ist schon gut, ich will nicht neugierig sein! Dann ist es diesmal wohl Nathan, der hingerissen ist. Man darf gespannt sein.“ Sie hielt ihre linke Hand hoch, an der ein beeindruckender Ehering prangte. „Nicht, dass ich mich vergraben hätte … Aber … Nathan! Ich bin beeindruckt.“ Sie lächelte noch einmal. „Einen schönen Abend wünsche ich!“
Nathan kehrte mit den Drinks zurück. „Mit wem hast du gesprochen?“
„Mit einer deiner Exfreundinnen. Betina …“
„… Hartly“, fügte er hinzu. „Sie hat in eine große Bankerfamilie eingeheiratet.“
„Große Banken oder viele Familienmitglieder?“
„Große Banken.“
„Du warst eine Zeit lang mit ihr zusammen.“
Er trank einen Schluck Champagner. „Ist das eine Frage oder eine
Weitere Kostenlose Bücher