Supermom schlägt zurück - Mallery, S: Supermom schlägt zurück
Feststellung?“
„Ich frage.“
„Ein paar Wochen. Es war nichts Ernstes.“
Für Betina schon, dachte Kerri und überlegte, ob ihr dasgleiche Schicksal bevorstand. Würde auch sie sich eines Tages an Nathan erinnern und wissen, dass er nie an sie dachte?
„Gibt es noch viele Betinas, die da in den Schatten lauern?“
„Ein paar, aber du musst dir deswegen keine Sorgen machen.“
Noch bevor sie ihn allerdings fragen konnte, warum nicht, klingelte ihr Handy. Sie stellte den Champagner ab und zog es hervor. Gleichzeitig versuchte sie sich einzureden, dass es keinen Grund zur Panik gab, obwohl ihr die Kälte bereits in die Knochen fuhr.
„Kerri? Gott sei Dank!“ Michelles Stimme zitterte. „Es geht um Cody. Oh Kerri, es tut mir so leid. Bitte. Du musst sofort kommen.“
18. KAPITEL
N athan schaute aus dem Fenster, während Kerri das Abendkleid abstreifte und wieder in Jeans und T-Shirt schlüpfte. Der Koffer, den sie hastig gepackt hatte, lag vor ihren Füßen im Fond der Limousine.
„Das hier wirst du zurückhaben wollen.“ Kerri reichte Nathan den Schmuck.
Er schob die Juwelen in die Tasche seines Jacketts. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte er, obwohl er die Antwort kannte und wusste, dass es die Frage eines Hornochsen war.
„Ja.“
Selbstverständlich. Ihr Kind war zusammengebrochen und wurde gerade mit Blaulicht ins Krankenhaus gebracht. Ihr ging es blendend.
Sie zog ihre Turnschuhe an, band sie zu und entfernte die Nadeln aus ihrem Haar, das sie anschließend mit den Fingern kämmte, bis es ihr in weichen Locken über die Schultern fiel. Als sie sich schließlich im Sitz zurücklehnte, wandte er sich ihr zu.
„Es tut mir leid.“
„Ich weiß.“
„Es ist nicht deine Schuld.“
Mit großen blauen Augen, die der Schmerz verdunkelt hatte, schaute sie ihn an. „Du willst mir sagen, dass niemand etwas dafür kann. Dass dies auf jeden Fall geschehen musste. Dass Codys Krankheit progressiv ist. Ich kenne das alles schon.“
„Aber du glaubst nicht daran.“
„Nein, und du wirst mich nicht da von überzeugen. Schließlich bist du doch derjenige, der den Bau der Wohntürme nicht weiterverfolgt, weil du glaubst, damit wiedergutmachen zu können, dass du deine Schwester jahrelang ignoriert hast. Wir alle tun, was wir tun müssen, um klarzukommen.“
Er wusste, dass sie recht hatte. Das Problem war nur, dass er nicht wusste, wie sehr sie ihn beschuldigte.
„Ich kann bleiben“, sagte er ihr. „Im Krankenhaus. Ich möchte bei dir bleiben.“
„Du musst doch nach Seattle zurück.“
„Nein, muss ich nicht.“
Sie starrte aus dem Fenster. „Es gibt nichts, womit du helfen könntest.“
Also machte sie ihm Vorwürfe. Es sollte ihn nicht überraschen. Er sollte sich zurückziehen – schließlich war es das, was sie wollte.
Aber was wollte er? Von ihr? Von ihnen? Gab es überhaupt ein ihnen ? Kerri hatte sich mit Lügen und Erpressung in sein Leben geschlichen. Er sollte eigentlich glücklich sein, sie wieder loszuwerden. Aber er war es nicht.
Eine Stunde später fuhren sie am Krankenhaus vor. Kerri war schon aus dem Wagen gesprungen, bevor er überhaupt anhalten konnte. Trotz allem, was sie gesagt hatte, folgte er ihr. An der Tür erwartete sie eine völlig aufgelöste Frau.
„Oh Gott, Kerri! Es tut mir so leid“, rief Michelle mit Tränen in den Augen. „Ich weiß nicht, was passiert ist. Von einem Moment auf den anderen. Alles war in Ordnung mit ihm, und plötzlich liegt er auf dem Boden. Ich hatte solche Angst.“
„Es ist okay“, beruhigte Kerri sie. „Du kannst nichts dafür. Das war vorhersehbar. Es tut mir leid, dass du damit fertigwerden musstest.“
Nathan stellte sich zu ihnen. „Geh und such Cody“, sagte er. „Ich kümmere mich um deine Freundin.“
Kerri nickte und rannte den Flur hinunter.
„Es war nicht Ihre Schuld“, versicherte er Michelle. „Sie hätten nichts tun können, um zu verhindern, was geschehen ist.“
Michelle schüttelte heftig den Kopf. „Das können Siedoch gar nicht wissen.“
„Doch, das kann ich. Das habe ich alles bereits hinter mir. Sich selbst Vorwürfe zu machen, hilft gar nichts. Kerri wird eine Freundin brauchen. Lassen Sie nicht zu, dass unnötige Schuldgefühle zwischen Sie geraten.“
Kerri beugte sich über den Körper des bewusstlosen Cody und hielt seine Hand. Sie wollte unbedingt, dass er aufwachte.
„Komm schon, Baby!“, flüsterte sie. „Mach die Augen auf! Sag Hallo! Erzähl mir einen Witz. Du weißt
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