Supermom schlägt zurück - Mallery, S: Supermom schlägt zurück
der Explosion ums Leben gekommen waren, aber irgendetwas war an ihr. Ihm schien fast, alle ihre Geister wohnten in ihr und kamen nun zurück, um ihm in die Augen zu blicken.
Einige seiner Kollegen würden sich ganz schön darüber wundern, dass er an Geister glaubte. Schließlich war er ein Mann der Wissenschaft. Aber er hatte erfahren, dass es vieleDinge in der Welt gab, die er niemals verstehen und für die es niemals eine Erklärung geben würde.
„Ich bin Dr. Wallace“, antwortete er gedehnt, bereit, jede Bestrafung in jeglicher Form zu akzeptieren.
„Ich bin Kerri Sullivan, und das ist mein Sohn Cody.“
Cody sah seine Mutter an, die ihm zunickte, dann trat der Junge auf ihn zu und hielt ihm seine rechte Hand entgegen.
Abram wollte ihn nicht berühren. Weder wollte er seine Haut spüren, noch wollte er ihn anschauen. Denn Abram wusste bis ins kleinste qualvolle Detail, was dann mit ihm geschehen würde.
Letztlich aber übernahm der Wissenschaftler in ihm die Kontrolle. Er schüttelte Cody die Hand, ging um ihn herum, um sich anzuschauen, wie er stand, wie er das Gewicht auf den Füßen verteilte und wie er seine Krücken hielt.
„Er ist groß“, stellte Abram fest.
„Neun.“
„Dann ist die Krankheit bei ihm nur langsam fortgeschritten.“
„Bis jetzt.“
Er wandte sich an Cody. „Wie fühlst du dich?“
Cody verdrehte die Augen. „Mooom, muss ich wirklich?“
Kerri schüttelte den Kopf. „Vielleicht möchtest du lieber hinten im Empfangsbereich warten?“
„Hmmhm.“
Der Junge ging raus auf den Flur, und Kerri wandte sich an Abram.
„In letzter Zeit hat er sehr viele gute Tage. Nicht so viele Schmerzen. Er braucht keine starken Mittel. Noch nicht.“
Aber das wird er , dachte Abram. Bald. Sehr bald. Dann würde der Junge in einem Rollstuhl sitzen, anschließend kam das Krankenhausbett und dann würde er sterben.
Kerri griff nach seinem Arm. „Sie können ihn retten.“
Abram trat einen Schritt zurück. „Nein. Das kann ich nicht.“
„Sie können und sie werden. Sie haben eine Gabe. Gott hat beschlossen, Ihnen einen brillanten Verstand zu verleihen, und damit haben Sie auch eine Verantwortung.“
Ungefähr dasselbe hat Linda auch gesagt, schoss Abram durch den Kopf, wobei er sich einmal mehr damit beruhigte, dass sie nicht für immer gegangen war. Sie würde ihm verzeihen und wieder zurückkehren. Das musste sie.
Kerri schüttelte ihn am Arm. „Hören Sie mir zu!“, rief sie. „Sie müssen das heilen. Sie haben kein Recht dazu, es nicht zu versuchen! Es ist Ihre Aufgabe.“ Sie brachte ihr Gesicht näher an seins. „Nein, mehr als das – es ist Ihre Berufung! Sie haben die Macht, ihn zu retten, und Sie versuchen es nicht einmal. Wie können Sie es wagen, nicht dafür zu sorgen, dass hier tausend Wissenschaftler Tag und Nacht daran arbeiten, eine Lösung zu finden? Sie tragen die Antworten in sich. Linda hat mir erzählt, dass Sie früher schon einmal kurz davor standen. Sie hat mir gesagt, dass Sie es schaffen können. Wir reden von Kindern, verdammt noch mal! Von meinem Kind! Meinem Sohn. Er hat es verdient.“
Sie sprach voller Überzeugungskraft. Abram wollte sich abwenden, schaffte es aber nicht, sich zu rühren. Vielleicht brauche ich das, dachte er. Vielleicht ist das meine Strafe.
„Retten Sie ihn!“, befahl sie ihm.
„Ich kann nicht.“
„Sie müssen! Ich werde ihn nicht sterben lassen. Und wenn er Ihnen gleichgültig ist, was ist mit all den anderen Kindern, die sterben werden, weil man Sie nicht damit behelligen darf? Ich bete darum, dass man in der Hölle einen speziellen Platz für Sie bereithält. Und ich schwöre Ihnen, wenn es so weit ist, werde ich dort sein und eigenhändig das Feuer schüren!“
„Sie verstehen nicht.“
„Da haben Sie recht!“, zischte sie wütend. „Ich verstehe Sie nicht, und ich will Sie nicht verstehen. Wenn ich die Fähigkeit besäße, meinen Sohn zu heilen, würde ich es tun. Aber die besitze ich nicht. Also habe ich das Zweitbeste getan. Ich habe Sie gefunden. Zuletzt hatte ich gehört, dass Sie zwölf Millionen Dollar brauchen, um Ihre Forschungen abzuschließen und ein Heilmittel zu finden. Ich habe Ihnen fünfzehn Millionen besorgt, für den Fall, dass die Preise für Wunder gestiegen sein könnten. Ich werde alles dafür tun, dass dies geschieht. Ich werde dem Teufel meine Seele verschreiben oder mich hier hinstellen und Ihnen eine Waffe an den Kopf halten. Mir ist beides recht. Aber Sie werden es
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