Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Supervision - Grundlagen, Techniken, Perspektiven

Supervision - Grundlagen, Techniken, Perspektiven

Titel: Supervision - Grundlagen, Techniken, Perspektiven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.H.Beck
Vom Netzwerk:
verwaltungsmäßige Seite wird vor allem von Beratern, die zu sehr psychologisch orientiert sind, vernachlässigt.
    â€¢ Aber auch die zu geringe Berücksichtigung der Vorbehalte und Ängste der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verhindert oft eine erfolgreiche Organisationsentwicklung (Trebesch 2000).
    Organisationsberatung und die mehrjährige Organisationsentwicklung gelten als die am besten erprobten Möglichkeiten der effizienten und humanen Innovation von Institutionen. Im Gegensatz zur bekannten Realität sollen Organisationen nicht mehr durch Krisen zu oftmals verspäteten Veränderungen veranlasst werden. Keine Organisation ist perfekt. Aber „die meisten Organisationen können effektiver sein, als sie sind, wenn sie ihre eigenen Stärken und Schwächen diagnostizieren und managen lernen“ (Schein 1988, S. 10). Statt Wandel durch Krisen sollen Organisationen als „lernende Organisation“ ihren Wandel planen und sich so auf die sich stetsändernden Bedingungen vorbereiten. Vor allem moderne, international agierende Dienstleistungsunternehmen haben sich dem ständigen Wandel verschrieben. In der Fachliteratur zur Supervision und Organisationsentwicklung geht man davon aus, dass „organisatorische Selbstreflexion zu einem wichtigen Steuerungsinstrument moderner Organisationen wird“ (Buchinger 1997, S. 126).
    Tab. 3: Arbeitsformen/Settings/Modalitäten in der Supervision
----
    â€¢ Einzelsupervision
    â€¢ Coaching (Leitungsberatung)
    â€¢ Gruppensupervision (als „stranger group“, monoprofessionell oder multiprofessionell)
(andere Varianten: Projektsupervision, Querschnittgruppe)
    â€¢ Balint-Gruppe mit Varianten und Erweiterungen
    â€¢ Kollegiale Supervision (monoprofessionell oder multiprofessionell als „stranger group“ oder „family group“)
(andere Bezeichnungen: Peer-group-Supervision, Intervision)
    â€¢ Teamsupervision (monoprofessionell oder multiprofessionell; statushomogen oder statusheterogen als „family group“)
    â€¢ Organisationssupervision, Institutionssupervision (beispielsweise als Querschnittgruppe)
    â€¢ Organisationsberatung
    â€¢ Organisationsentwicklung
----
    Die vorstehende Tabelle enthält alle idealtypischen Arbeitsformen der Supervision von der Einzelberatung bis zur Beratung von Teams bzw. der Veränderung von Organisationen. Diese knappe Darstellung sollte jedoch nicht zu der Annahme verleiten, dass diese Settings der Supervision in der Praxis immer auch so in „Reinkultur“ vorkommen. Denn je nach Kompetenz des Supervisors oder den speziellen Anforderungen der Praxis können natürlich auch Varianten und Mischformen angewendet werden.

VI. Perspektiven
    In diesem das Buch abschließenden Kapitel sollen Hinweise auf den internationalen Forschungsstand der Supervision dargestellt werden. Danach möchte ich die wichtigsten Forschungsergebnisse über die Wirksamkeit von Supervision erläutern. Abschließend werden einige Überlegungen zur Theoriediskussion in der Supervision diskutiert.
1. Internationaler Stand der Supervision
    Im Jahre 1898 kam es an der Columbia-Universität in New York zum ersten mehrwöchigen Universitätskurs in Supervision. Wie schon erwähnt, taucht der Begriff
Supervision
erstmals 1950 in einem deutschen Fachbuch auf. Ein Jahr später wurde in der Schweiz das erste Seminar über Supervision in Europa veranstaltet. Neun Jahre danach begann Michael Balint in London mit seiner „Balint-Gruppe“. 1976 gründete sich in der Schweiz der „Berufsverband für Supervision und Praxisberatung“, der sich 1994 in „Berufsverband für Coaching, Supervision und Organisationsberatung“ (BSO) umbenannte. Im gleichen Jahr wurde die „Österreichische Vereinigung für Supervision“ (ÖVS) ins Leben gerufen.
    Im Jahre 1989 vereinigten sich in Deutschland mehrere Ausbildungseinrichtungen zur „Deutschen Gesellschaft für Supervision“ (DGSv.). Fünf Jahre später kam es mit der „European Associaton for Supervision and Coaching“ (EASC) zur Gründung einer weiteren, kleineren auch in Deutschland und im benachbarten Ausland tätigen Vereinigung für Supervision.
    Wie schon beschrieben, wurde im Jahre 1997 in Wien die „Association of National Organizations for Supervision in Europe“ (ANSE) gegründet. Dieser europäische Dachverband

Weitere Kostenlose Bücher