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Susan Andersen

Susan Andersen

Titel: Susan Andersen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosarot in Seattle
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der Schachtel und präsentierte ihnen ein rundes Stück Käse mit goldener Kruste und Cranberrychutney in der Mitte. „Gestern Abend ist auf der Party für einen neuen Klienten ein Stück Brie übrig geblieben.“
    „Wow, du hast ja ehrliche Mitarbeiter“, rief Poppy und rupfte ein winziges Stück Ananas von der goldenen Oberfläche. „Ich hätte das so schnell verdrückt, dass keiner etwas von einem Rest bemerkt hätte.“
    „Ich konnte nicht selbst zu der Party. Aber nachts bin ich noch einmal hin, um zu sehen, ob dort alles geklappt hat. Ich bin ziemlich sicher, dass sich gerade alle auf die Reste stürzen wollten, als ich unangemeldet hereingeschneit kam.“
    „Wo war das?“ Jane lachte. „Nicht, dass es mich wirklich interessiert. Das Wichtigste ist, dass du etwas zu essen dabei hast. Ich verhungere nämlich fast. Nehmen wir den Käse mit ins Speisezimmer. Dort steht der Kühlschrank, bis die Küche fertig ist. Es gibt Mineralwasser und Limo.“
    „Haben wir nichts Stärkeres?“, fragte Poppy. „Ich hatte vielleicht einen Tag – ich könnte ein Glas Wein brauchen.“
    „Ich schau nach.“
    Poppy hakte sich bei Ava unter, als sie gemeinsam die Halle durchquerten. „Ich bin nicht so hungrig wie Janie, also interessiert es mich zu hören, wo die Party dieses neuen Klienten war.“
    „In einem fantastischen Haus in der Nähe des Volunteer Park.“
    „Und warum bist du nachts noch mal hin? Das machst du doch sonst nicht.“
    „Weil es die erste Veranstaltung war, die ich für sie organisiert habe. Ich habe der Kundin versprochen, hinterher vorbeizukommen, um zu sehen, ob alles zu ihrer Zufriedenheit verlaufen ist. Davon abgesehen lag es quasi auf dem Weg von einer anderen Veranstaltung. Einer, auf der ich ausnahmsweise mal selbst Gast war.“
    Jane schaltete sich in ihr Gespräch ein. „Du warst ganz privat auf einer Party? Das ist für dich inzwischen ziemlich ungewöhnlich.“
    „Ganz privat ist heutzutage keine Party mehr. Diese fand im Haus eines meiner wichtigsten Kunden statt. Darum fühlte ich mich gezwungen hinzugehen. Außerdem knüpfe ich überall Kontakte, ob ich will oder nicht, weil irgendjemand immer zur Sprache bringt, was ich beruflich mache. Diese Leute sind aus irgendeinem Grund ganz fasziniert von meinem Beruf. Menschen wie meine Eltern finden es peinlich, dass ich in der Gastronomie tätig bin, während andere das offenbar ziemlich cool finden.“ Sie schenkte Jane ihr schönstes Haifischlächeln. „Aber allen gefällt die Vorstellung, dass jemand aus ‚ihrer Gesellschaftsschicht‘ sich um ihre Feiern kümmert – was natürlich gut fürs Geschäft ist. Aber genug von mir.“ Ava reichte Jane die Schachtel, steuerte auf das Sideboard zu, zog eine Schublade auf und förderte eine Flasche Wein zutage. Diese hielt sie Poppy wie eine Drei-Sterne-Sommelière hin, ruinierte diesen Eindruck aber, indem sie mit den Augenbrauen wackelte und „Hä? Hä ?“, sagte.
    „Gott schütze dich, mein Kind!“, rief Poppy.
    Unterdessen hielt Jane den Brie in die Luft. „Was mache ich jetzt damit? In die Mikrowelle schmeißen?“
    „Guter Gott, nein!“ Ava starrte sie entsetzt an. „Stell ihn ungefähr sieben Minuten in den Ofen, bei 150 Grad. Er wurde ja schon gebacken, also wärmen wir ihn nur wieder auf.“
    „Daher frage ich noch einmal: Warum nicht einfach in die Mikrowelle damit? Das geht schneller, und wir haben sowieso keinen richtigen Ofen, solange die Küche renoviert wird – nur dieses toasterartige Ding.“
    „Wie konnte so eine Banausin nur meine Busenfreundin werden? Offenbar hängst du schon viel zu lange mit Bauarbeitern rum. In der Mikrowelle wird er so hart wie Gummi.“
    „Tja, was soll man machen“, witzelte Jane. „Bin halt nich so’n feines Ding wie Sie, Herzogin.“ Doch sie drehte den kleinen Ofen an, stellte den Käse in die Mitte und klappte ihn wieder zu.
    Poppy öffnete lächelnd die Weinflasche und schenkte für sich und Ava ein Glas ein. Da Janes Eltern chronische Trinker waren, rührte sie selbst nur selten Alkohol an. Poppy nahm eine Cola Light aus dem Kühlschrank, füllte ein paar Eiswürfel in ein Glas und trug dann alles zu dem langen Esstisch. Das war genau das, was der Arzt ihr verschrieben hätte – eine Dosis Freundschaft, die Medizin der Champions.
    Als ob sie ihre Gedanken gelesen hätte, lehnte Jane sich an das Sideboard und sah sie an. „Also, was gibt’s? Du hast am Telefon ein bisschen verzweifelt geklungen. Machen dir die neuen

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