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Susan Andersen

Susan Andersen

Titel: Susan Andersen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosarot in Seattle
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bedeutet High Tea, dass er mit LSD verrührt wird.“
    Sein Mund klappte auf.
    „Diese Frau ist um die ganze Welt gereist, und sie wusste genau, wo man die besten Drogen bekam.“ Lachend versetzte sie ihm einen Stoß. „Und da dachte ich immer, Cops kann man nichts vormachen.“ Sie schenkte ihm einen Blick wie zuvor den Jugendlichen. „Wollen Sie das wirklich hören oder einfach nur meine Zeit mit Ihren neunmalklugen Kommentaren verschwenden?“
    Trotz all seiner guten Vorsätze komplett entzückt, hob er die Hände als Bitte, auf jeden Fall fortzufahren.
    „Na gut. Bei diesem ersten Tee hat sie uns Tagebücher geschenkt und mit uns gesprochen, als ob wir wirklich interessante Menschen wären und nicht einfach nur Kinder, die zu blöd sind, um Wörter aus mehr als zwei Silben zu verstehen. Und danach wurde unsere Freundschaft immer enger. Sie selbst hatte keine Familie, und darum hat sie uns ihr Vermögen hinterlassen, als sie starb.“ Sie bedachte Jase mit einem strengen Blick. „Aber Sie haben die Villa gesehen. Sie ist reichlich heruntergekommen. Wir lassen sie renovieren, was sowohl viel Zeit wie auch Geld kostet. Das meiste Geld kommt aus der Sammlung, die sie uns hinterlassen hat. Jane arbeitet noch daran, die Stücke zu katalogisieren. Bis wir mit der Renovierung fertig sind und die Villa tatsächlich verkauft haben, schwimmen wir nicht gerade in Geld. Und selbst danach – nun, ich werde mit Sicherheit mehr Geld bekommen, als ich je in meinem Leben gesehen habe, aber reich werde ich mich dann auch nicht nennen können.“
    Er kniff die Augen zusammen, unsicher, ob sie ihn nicht doch an der Nase herumführte. „Ich habe ein wenig über Miss Wolcott gelesen. Sie war in jeder Hinsicht eine Grande Dame. Wie sollten arme Mädchen, wie Sie es waren, überhaupt in die Verlegenheit kommen, so jemanden zu treffen?“
    „Wir haben alle die Country Day School besucht. Mein Schulgeld hat meine Oma bezahlt, Janie hatte ein Stipendium. Ava hat tatsächlich viel Geld, und wir wurden Miss A., wie ich bereits sagte, auf einer Veranstaltung von Avas Eltern vorgestellt.“
    „Gut. Sie wollen mir also erzählen, dass Sie nur ein ganz normales Mädchen von nebenan sind?“
    „Mehr oder weniger.“ Sie lächelte schief. „Falls es nebenan zufällig eine Kommune gibt.“
    „Sie sind in einer Kommune aufgewachsen?“ Jesus. Das wurde ja immer merkwürdiger. Doch angesichts ihres Selbstbewusstseins und dieser Ich-kann-die-Welt-verändern-Ausstrahlung konnte er sich das gut vorstellen.
    „Bis ich fünf war. Dann starb mein Urgroßvater Larsen und hinterließ meinen Eltern ein bescheidenes Erbe, das auch ein Haus in Ballard beinhaltete.“
    „Mit anderen Worten: Sie verfügen gar nicht über die Kontakte, mit denen Sie mir gedroht haben?“
    „Glauben Sie?“ Sie warf ihm einen geheimnisvollen Blick zu. „Ich zerstöre nur ungern Ihre Illusionen, Detective, aber diese Schule, von der ich Ihnen erzählt habe, ist recht angesehen. Ich saß Ellbogen an Ellbogen mit den Kindern aller möglichen Politiker und Wirtschaftsbosse in Washington zusammen. Und habe Kontakte, von denen Sie nicht mal träumen können.“
    Er stopfte die Hände in die Hosentaschen. „Blödsinn.“
    „Glauben Sie? Detective, ich fürchte, Sie werden sich nach wie vor an meine Regeln halten müssen.“

7. KAPITEL
Ich kann es nicht ausstehen, wenn ich mich so fühle – total zittrig und durcheinander. Aber ich befürchte, diesmal werde ich es nicht so einfach abschütteln können wie sonst.
    B  is jetzt hatte Poppy sich ziemlich unbesiegbar gefühlt, doch als de Sanges einen großen Schritt vortrat und drohend und mit stürmisch funkelnden Augen über ihr aufragte, wurde ihr plötzlich ganz anders zumute. Er nutzte den Vorteil seiner Größe unbarmherzig aus. Sie musste ihren Kopf in den Nacken legen, nur um ihm ins Gesicht zu sehen.
    Er war überwältigend männlich, und sie musste sich schwer zusammenreißen, um nicht zurückzuweichen.
    „Ich habe Sie davor gewarnt, sich mit mir anzulegen“, sagte er mit Eiseskälte.
    „Und auf welche Weise tue ich das?“, wollte sie wissen. Insgeheim dankte sie dem Himmel für den ärgerlichen Ton in ihrer Stimme. Es hätte sie nämlich fix und fertig gemacht, wenn ihre Stimme mitten im Satz wie bei einem verschüchterten Schulmädchen gekiekst hätte. „Ich habe nur von Tatsachen gesprochen. Sie haben angedeutet, dass ich keine Beziehungen hätte, weil ich aus keiner reichen Familie komme. Im Gegenzug

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