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Susan Andersen

Susan Andersen

Titel: Susan Andersen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosarot in Seattle
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später entdecken wir irgendeine Spur, die dann alles andere enthüllt.“ David grinste ihn an. „In der Zwischenzeit hast du die Idiot-des-Tages-Show verpasst.“
    „Ach ja?“ Jason war froh, das Problem für heute ruhen zu lassen. „Erzähl.“
    „Eine Streife im südlichen Bezirk sieht diesen Typ, der sich irgendwie verdächtig benimmt. Sie halten neben ihm und sprechen ihn an. Der Typ trägt ein Tuch um den Kopf, das überraschend elegant aussieht. Als die Kollegen genauer hinsehen, erkennen sie, dass es von Versace ist. Also ruft die Kollegin beim Raubdezernat an, um herauszufinden, ob ein blauer Seidenschal von Versace mit Tierkreiszeichen in der Datenbank steht. Und tatsächlich, genau so ein Tuch wurde bei einem Überfall auf der Sunset in West Seattle gestohlen. Sie bringen den Kerl aufs Revier, und er marschiert hier rein und beschwert sich bei jedem, der es hören will oder auch nicht, dass Officer Manelli ihm Unrecht tut.“ Hohns Grinsen wurde noch breiter. „Ich erkläre ihm, dass es nicht gerade das Klügste ist, die Polizistin, die ihn festgenommen hat, als Schlampe und Nutte zu beschimpfen. Dann frage ich ihn, ob er begreift, dass er wegen Besitz von Diebesgut festgenommen wurde.“
    „, Nee, Kumpel‘, sagt er. ‚Das hab ich gekauft. ‘“
    „, Ach ja?‘, frage ich. ‚Wo denn?‘“
    „Und er sagt – stell dir vor – ‚Bei Wal-Mart, Mann!‘“
    Hohn schüttelte den Kopf. „Unfassbar, wie bescheuert die sein können. Officer Manelli hat den Schal im Internet gefunden. Da kostet er ungefähr zweihundertfünfundsiebzig Dollar. Oh, Mann, ich liebe meinen Job.“
    Jase tat das auch, meistens zumindest. Aber als er ein paar Stunden später von seinem Schreibtisch aufstand, war er wahnsinnig erleichtert, nach Hause gehen zu können.
    Auf dem Heimweg besorgte er sich ein Sandwich. Als er kurz darauf in der Nähe seiner Wohnung parkte, fand er, dass das Leben mit vollem Bauch wesentlich weniger düster aussah. Trotzdem schaltete er sofort wieder in den Polizistenmodus, als ein Mann aus dem Schatten trat. Adrenalin jagte durch seine Adern. Er ging hinter seiner Autotür in die Hocke und tastete nach seiner Waffe.
    „Hey, Jase, ich bin’s“, sagte der Mann sanft, die Arme weit vom Körper gestreckt trat er in den Schein der Straßenlampe.
    Jason nahm die Hand von seinem Revolver. „Heilige Scheiße, Joe“, rief er seinem älteren Bruder zu. „Das ist der beste Weg, dich erschießen zu lassen. Was zum Teufel hängst du da im Dunkeln bei den Büschen herum?“
    „Ich hab darauf gewartet, dass du nach Hause kommst, Mann. Ich wollte nicht diesem gottbeschissenen Murphy über den Weg laufen.“ Ein Hauch von Bitterkeit färbte seine Stimme. „Hat er dir überhaupt gesagt, dass ich angerufen habe?“
    „Ja, hat er. Und ich habe die Nummer angerufen, die du ihm gegeben hast, aber da nahm eine Frau ab und sagte, du wärst nicht da.“ Es gab immer eine Frau. Früher hatten Joe oder Dad oder Pops bei jeder Entlassung aus dem Knast zuerst ihn abgeholt und sich dann mit der ersten willigen Frau eingelassen, über die sie stolperten.
    „Diese verdammte Sherry.“ Joe rieb sich mit einer Hand über das Gesicht. Dabei entdeckte Jase eine neue Knasttätowierung, eine geschmacklose schwarze Spinne auf den Fingerknöcheln seiner rechten Hand. „Hätte ich mir ja denken können, dass die die Hälfte meiner Nachrichten vergisst. Tja, ich hab sie nicht gerade wegen ihrer Intelligenz ausgesucht.“
    „Komm mit rauf“, forderte Jase ihn auf. „Hast du Arbeit?“
    „Warum? Wülste mir einen Job als Wachmann bei deinem Revier anbieten?“
    Während Jase seinem Bruder die Eingangstür aufhielt, musterte er ihn. Sein großer Bruder war kleiner und kräftiger als er und sah ihrem Dad sehr ähnlich. Jase kam eher nach Pops. „Ich mache einfach nur Konversation, Joey. Wie lange habe ich dich nicht mehr gesehen? Acht Jahre? Wir müssen irgendwo anfangen.“
    „Ja, klar, tut mir leid. Hab mir ’nen Job in einer Werkstatt in Lake City besorgt. Du weißt das vielleicht nicht mehr, weil ich seit Jahren immer wieder in den Bau wandere, aber ich bin ein ganz anständiger Mechaniker.“
    „Doch, das weiß ich. Einmal, als du auf freiem Fuß warst, hast du mich zu einem Auto mitgenommen, an dem du gebastelt hast. Du hast mir gezeigt, wie man es kurzschließt.“
    „Tja, da wusste ich noch nicht, dass du irgendwann auf der anderen Seite des Zauns arbeiten würdest.“
    „Zu der Zeit war ich mehr an unserer

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