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Susan Andersen

Susan Andersen

Titel: Susan Andersen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosarot in Seattle
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zurückgehst.
    Gut, das konnte sie. Sie konnte – und würde – sich von jetzt an professionell benehmen und alle persönlichen Neigungen unter Schloss und Riegel halten. Nicht zulassen, dass ihre Hormone das Kommando übernahmen. Nicht mehr seinen Hintern mustern. Und abgesehen von den Situationen, in denen es einfach nicht anders ging, würde sie darauf achten, jede Menge Abstand zu ihm zu halten. Physisch und psychisch.
    Sie ging zu ihren Teenager- Taggern, um zu sehen, wie sie vorankamen. Als sie gerade die ordentliche, effiziente Arbeit von Danny lobte, klingelte ihr Handy. Um das Gespräch anzunehmen, ging sie um die Ecke, drehte dem Verkehr auf der Straße den Rücken zu, steckte einen Finger in das freie Ohr und rief: „Hallo?“
    „Ms. Calloway? Hier spricht Barb Jackson – Darnells Großmutter.“
    Beim Gedanken an ihren Starschüler im Central-District-Projekt strahlte Poppy „Ach ja, Mrs. Jackson. Wie geht es Ihnen?“
    Ihr Lächeln erstarb, während Mrs. Jacksons Stimme immer aufgewühlter und ängstlicher wurde, je länger sie sprach. Zweimal musste Poppy sie bitten, langsamer zu sprechen.
    Schließlich sagte sie: „Mrs. Jackson, ich arbeite gerade mit einer anderen Gruppe, aber wir werden in etwa einer Stunde fertig sein. Kann ich dann bei Ihnen vorbeikommen? Ja? Gut, warten Sie bitte einen Moment, ich brauche etwas zu schreiben.“ Sie rannte zurück zu ihrer Tasche. „Okay, ich bin so weit. Geben Sie mir Ihre Adresse und Telefonnummer.“
    Nach dem Gespräch tippte sie mit dem Notizblick gegen ihre Handfläche. Dabei warf sie Jase einen nachdenklichen Blick zu. Sie wollte ihn wirklich nicht damit behelligen. Andererseits hatte er Möglichkeiten, von denen sie nur träumen konnte.
    Nachdem sie Notizblock und Stift wieder in der Tasche verstaut hatte, schlenderte sie zu ihm hinüber.
    „Dieses Stück Jalousie ist vielleicht gut für kleine Flächen“, brummte er. „Aber das hier kleb ich ab. Ich will fertig sein, bevor wir alle alt und grau sind.“
    „Schön. Ich bin mit allem einverstanden, was funktioniert. Aber deshalb bin ich nicht hier. Ich brauche ...“ Die Worte blieben ihr im Hals stecken. Ihn direkt um Hilfe zu bitten, widersprach ihrem Schwur, ihn sich vom Leib zu halten. Trotzdem musste sie es sagen. Hier geht es nicht um dich, es geht um Darnell, und de Sanges kann helfen. Sie schluckte schwer. „Ich brauche Ihre Hilfe.“
    Nachdem Cory, Danny und Henry ihre Pflichtarbeit für diesen Tag beendet hatten, ging Jase, die Hände in die Hosentaschen gestopft, mit Poppy zu ihrem Wagen. Er fragte sich, was zum Teufel hier los war. Bisher hatten sie noch nicht richtig sprechen können, und warum er sofort versprochen hatte, ihr zu helfen, ging einfach nicht in seinen Schädel.
    Zumindest sah ihm das nicht ähnlich. Er wusste immer gern vorher, um was es ging, bevor er etwas versprach. Doch bei Poppy hatte er nicht einmal nachgefragt.
    Fast umgehend hatte er seine untypische Reaktion bereut. Doch bevor er einen Rückzieher machen und um Einzelheiten bitten konnte, hatte Henry ihn damit genervt, weiter die Wand abzukleben. Und dann schien einer nach dem anderen irgendwelche Fragen an Poppy zu haben. Für ein Gespräch war keine Zeit gewesen.
    Das war nun anders, und er öffnete den Mund, um nachzufragen. Doch als Poppy vor ihrem Wagen stehen blieb und er einen Blick darauf warf, vergaß er alle Einwände.
    Jesus, das Ding musste fünfzehn Jahre alt sein und sah aus, als würde es nur von Klebeband und Kaugummi zusammengehalten. Hätte er dieses Wrack von einem Auto schon früher gesehen, wäre es mit Sicherheit niemals zu dem Missverständnis wegen ihrer Herkunft gekommen.
    „Wir nehmen meinen Wagen“, erklärte er sofort.
    Während sie den verrosteten Kotflügel tätschelte, warf sie ihm ein Lächeln zu. „Warum geht jeder immer davon aus, dass Maybelline hier kurz davor steht, auseinanderzufallen? Sie ist vielleicht nicht hübsch, aber sie fährt viel besser als sie aussieht.“
    „Das will ich verdammt noch mal hoffen, denn das ist nichts weiter als eine Rostlaube.“ Dann starrte er sie an. „Sie haben Ihrem Wagen einen Namen gegeben?“
    „Na klar. Wir sind schon lange zusammen ... da kann ich sie doch nicht einfach Auto nennen.“ Sie bedachte ihn mit einem drolligen Blick. „Ich gehe mal davon aus, dass Sie Ihrem Wagen keinen Namen gegeben haben.“
    „Ganz sicher nicht“, brummte er. Doch dass sie so etwas tat, konnte er sich lebhaft vorstellen. Er hatte in den letzten

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