Susan Mallery - Bakery Sister - 03
können.
Später half Matt noch dabei, Gabe ins Bett zu bringen. Er überwachte das Ritual des Zähneputzens, steckte ihn dann ins Bett und las ihm eine Geschichte vor. Jesse saß mit angezogenen Beinen in einem Sessel in der Ecke und sah zu, wie die beiden miteinander umgingen. Es bedrückte sie sehr, dass Gabe und Matt so viel versäumt hatten.
Ja, sie hatte nicht nur den Mann, den sie liebte, um all das betrogen, auch ihr Kind hatte sie betrogen.
Als Gabe eingeschlafen war, schlich sie zusammen mit Matt aus dem Zimmer. Sie schloss die Tür hinter sich und ging ihm ins Wohnzimmer voraus.
„Er geht aber früh schlafen“, stellte Matt mit einem Blick auf die Uhr fest.
„Er braucht noch sehr viel Schlaf. Bis zu seinem letzten Geburtstag hat er auch tagsüber immer noch ein Nickerchen gemacht.“
Matt nickte nur, ohne etwas zu sagen. Sie hatte das Gefühl, dass er meinte, das eigentlich wissen zu müssen.
„Wie lange wird meine Mom wegbleiben?“, fragte er.
„Sie gehen zusammen essen und wollten sich dann in der Spätvorstellung noch einen Film ansehen.“ Es war das erste Mal, dass Paula und Bill zusammen ausgingen. Jesse freute sich für sie, aber Matt schien nicht sonderlich erbaut.
„Und für dich ist es in Ordnung, hier allein zu bleiben?“
Sie nickte. Es war nichts Neues für sie, mit Gabe allein zu sein. Jahrelang hatte sie so gelebt.
Das Schuldgefühl in ihr flammte wieder auf, und sie verabscheute sich selbst. Sie sah den Mann an, den sie einmal für immer lieben wollte, und wünschte sich, dass alles anders gekommen wäre.
„Entschuldige bitte“, sagte sie schnell und wollte nun alles auf einmal loswerden. „Es tut mir wirklich leid, dass ich Gabe von dir ferngehalten habe. Du hast recht mit allem. Ich wusste, dass du mir nicht geglaubt hast, und wie es aussieht, habe ich darüber hinaus nichts anderes mehr wahrnehmen können. Ich habe immer darauf gewartet, dass du mich suchen kommst und mir dann sagen würdest, dass du einen Fehler gemacht hast, oder zumindest doch bereit wärst, mir einmal zuzuhören. Ich habe nie aus deiner Perspektive darüber nachgedacht. Du hast mir damals wirklich nicht geglaubt, als ich dir sagte, dass es dein Baby ist. Ich hätte dir noch eine Chance geben müssen, ihn kennenzulernen. Ich hätte anrufen sollen, nachdem er geboren war.“
Sie unterbrach sich, weil ihr die Kehle schmerzte und es ihr sehr schwerfiel, die Worte auszusprechen. Sie fühlte sich schrecklich.
„Das war ein Fehler von mir“, sagte sie leise. „Es tut mir leid.“
Matt stand einfach nur da, sah sie an und verurteilte sie. Das war ihr klar. Schließlich sagte er: „Ich kann diese Zeit nicht zurückholen.“
Es war, als würde er ihr einen Dolchstoß versetzen.
„Das weiß ich.“
„Du hattest nicht das Recht dazu.“
Könnte sie doch nur die Zeit zurückdrehen und all ihre Fehler korrigieren!
Dann streckte er die Arme nach ihr aus und zog sie an sich. „Verdammt, Jesse, was soll ich nur mit dir machen?“
Und noch ehe sie sich darüber klar werden konnte, was er damit meinte, lag sein Mund auch schon auf ihrem.
Der Kuss war leidenschaftlich und verführerisch, eine unerwartete Reaktion nach dem Gespräch. Er hielt sie so fest an sich gedrückt, als wolle er sie nie wieder gehen lassen.
Sie dachte noch daran, wie wundervoll das wäre, als sie auch schon dem süßen, erotischen Druck seiner Lippen auf ihrem Mund nachgab. Sie erwiderte seinen Kuss, presste sich an ihn und versuchte, anstatt selbst etwas zu sagen, ihren Körper sprechen zu lassen. Er sollte ihm sagen, wie viel er ihr bedeutete, wie leid es ihr tat, wie sehr sie sich wünschte, dass alles anders gekommen wäre.
Sie schlang die Arme um ihn, hielt sich an ihm fest, als wolle sie ihn nie wieder loslassen. Und als sie fühlte, wie er ihr mit der Zunge über die Unterlippe strich, öffnete sie den Mund und stöhnte, als er sie hineinschob.
Gegenseitig erregten sie sich, berührten sich, streichelten sich, umkreisten sich. Er fuhr mit den Händen über ihren Rücken, auf und ab, dann hob er sie und legte sie an ihr Gesicht.
„Ich will dich, Jess“, hauchte er.
Magische Worte, dachte sie, während ihr Blut zu kochen begann und sie bis ins Innerste erzitterte. Auf diese Worte hatte sie seit Langem gewartet.
17. KAPITEL
W ortlos nahm Jesse Matt bei der Hand und führte ihn über den Flur zu ihrem Zimmer. Nachdem sie eingetreten waren, schloss er die Tür, zog sie an sich und küsste sie. Gleichzeitig
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