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Susan Mallery - Bakery Sister - 03

Susan Mallery - Bakery Sister - 03

Titel: Susan Mallery - Bakery Sister - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frisch verheiratet
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gegen jegliche Nachgiebigkeit gewappnet. Er stand kurz vor dem Sieg. Das konnte er fühlen. Und er hatte vor, danach zu greifen und dann weiterzugehen.
    Nicole saß mit einer Tasse Kaffee in der Hand auf der hinteren Dachterrasse ihres Hauses. Eric war bei einem Freund, und ausnahmsweise schliefen die Zwillinge einmal gleichzeitig. Sie sagte sich, dass sie diesen seltenen Moment des Alleinseins genießen sollte, aber es gelang ihr nicht. Sie konnte einfach nicht aufhören, an Jesse zu denken und an den letzten Streit, den sie miteinander gehabt hatten.
    Traurig dachte sie, dass sie beide recht und beide unrecht hatten. Beide waren sie – jeweils in rechtschaffenem Zorn – wild entschlossen, die Oberhand zu behalten. Sie selbst vielleicht sogar noch etwas mehr als ihre Schwester. Jesse wollte, dass Nicole sah, wie sehr sie sich verändert hatte, und anerkannte, wie erwachsen sie geworden war. Nicole hingegen wollte einen Beweis dafür, dass tatsächlich alles anders geworden war. Vielleicht wäre sie ja bereit, daran zu glauben, wenn sie das schriftlich haben könnte.
    Sie nippte an ihrem Kaffee, und fast hätte sie sich daran verschluckt, als sie auf einmal eine vertraute Männerstimme hinter sich hörte: „Du wirst von Jahr zu Jahr schöner. Wie soll ich da eine Frau finden, die dir das Wasser reichen kann.“
    Nicole drehte sich um, kreischte auf, setzte ihre Kaffeetasse auf dem Boden ab und lief zu dem großen gutaussehenden Mann, der auf der Treppe stand.
    „Raoul! Du hier! Was machst du hier? Du hast gar nicht angerufen. Weiß Hawk davon? Ist alles in Ordnung mit dir?“
    Sie warf sich ihm in die Arme, er fing sie auf und hielt sie einfach fest. „Gut siehst du aus“, sagte sie und musterte das markante, attraktive Gesicht und die gut geschnittene Kleidung.
    „Danke. Ich habe ja auch ein wenig trainiert.“
    Sie lachte über seinen Scherz und bedeutete ihm dann, ihr ins Haus zu folgen.
    Raoul tat mehr als nur trainieren, um gut auszusehen. Gerade erst hatte er einen Vertrag mit den Dallas Cowboys unterzeichnet, nachdem er seinen Abschluss von der Oklahoma University, auf der auch Hawk gewesen war, in der Tasche hatte.
    „Hast du das Material über Investments bekommen, das ich dir gemailt hatte?“, fragte sie ihn, als sie in die Küche kamen. „Du darfst nur einen Teil von deinem Antrittsgeld ausgeben und musst an deine Zukunft denken. In der National Football League wirst du nicht ewig bleiben.“
    Raoul umarmte sie noch einmal und küsste sie dann auf die Wange. „Immer machst du dir Sorgen um mich. Wenn es nicht um meine Noten geht, dann darum, mit welchem Mädchen ich mich treffe und ob es auch gut genug für mich ist. Du bist …“
    „Sag jetzt bloß nicht, ich bin wie eine Mutter für dich. Ich wäre gezwungen, dich umzubringen.“ Sie lagen nur zehn Jahre auseinander, und um sich alt zu fühlen, brauchte Nicole nun wirklich keine weitere Hilfe. Ihre momentane Lebenssituation reichte da völlig.
    „Du bist dazu geboren, andere zu fördern“, brachte er seinen Satz zu Ende.
    „Das ist nur eine mittelmäßige Parade. Nichts Besonderes, und von dir erwarte ich etwas Besonderes.“
    „Ich weiß.“
    Sie lächelten sich gegenseitig an.
    Nicole hatte Raoul vor fünf Jahren kennengelernt. Am selben Tag, als sie auch Hawk zum ersten Mal begegnet war. Damals war Raoul noch Senior an der Highschool und mit Hawks Tochter befreundet. Und er hatte auf der Straße gelebt. Jesse war gerade ein paar Wochen vorher bei ihr ausgezogen, also hatte Nicole Raoul einen Platz zum Wohnen angeboten, und seitdem waren sie wie eine Familie. In mancherlei Hinsicht sah sie in ihm einen Ersatz für Jesse … nur dass er es geschafft hatte, sein Leben nicht zu verpfuschen.
    Allerdings hatte auch Jesse ihr Leben letztendlich nicht verpfuscht. Jedenfalls nicht während der letzten fünf Jahre.
    „Was ist los?“, fragte er.
    „Nichts. Alles. Das willst du gar nicht hören.“
    Er lenkte sie zum Küchentisch und zog einen Stuhl hervor. „Setz dich. Erzähl mir, was abgeht.“
    Sie setzte sich. „Jesse ist wieder da.“
    Er machte es sich ihr gegenüber bequem, und da er kaum überrascht schien, nahm sie an, dass Hawk ihm bereits davon erzählt hatte.
    „Und?“, fragte er.
    „Und ich weiß einfach gar nichts mehr.“
    Zögernd begann sie, ihm von der unerwarteten Rückkehr ihrer Schwester zu erzählen. Dann flössen die Worte immer schneller aus ihr heraus, als sie ihre Verwirrung schilderte, dass sie gar nicht

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