Susan Mallery - Bakery Sister - 03
Nicole bewegt. „Wenn man sieht, was du alles geschafft hast. Du hast tolle Ideen. Das Geschäft hast du gerettet. Ich hätte wahrscheinlich einfach geschlossen. All diese Leute hier haben Arbeit wegen dir. Ich kann dir gar nicht genug danken.“
Einfache, aneinandergereihte Worte, dachte Jesse. Aber so machtvoll. Sie fühlte, wie der Riss in ihrem Herzen verheilte und der letzte Rest ihres Grolls sich auflöste.
„Ich hab dich lieb“, sagte sie ihrer Schwester.
„Ich dich auch.“ Nicole richtete sich auf. „Und deshalb gebe ich dir auch das hier. Denn Geld kann doch sprechen, nicht wahr?“
Verblüfft starrte Jesse auf den Scheck, der über einhundertfünfzigtausend Dollar ausgestellt war. Ihr blieb der Atem in der Brust stecken.
„Was ist das?“
„Es ist die Hälfte des Geldes, das wir von der Versicherung erhalten haben. Da wird noch mehr kommen. Sie zahlen es aus, so wie wir es brauchen. Das Geschäft gehört zur Hälfte dir. Das war schon immer so, und es war falsch von mir, dich da rauszuhalten. Also nimm es. Du kannst dir etwas Eigenes aufbauen, oder es als dicke Anzahlung auf ein eigenes Haus verwenden. Was immer du willst. Es wird jedenfalls reichen, um dir einen Traum zu erfüllen.“
Es war mehr Geld, als Jesse in ihrem Leben je gesehen hatte. Sehr viel mehr. Es bot ihr Möglichkeiten, ein Haus und die Chance zu …
Zu was? Ein anderes Geschäft aufzubauen? Sie wollte, dass die Bäckerei weiterlief. Sie war noch nicht bereit, ein eigenes Haus zu kaufen. Nicht, bevor sich alles geklärt hatte. Abgesehen davon hatte sie auch bereits Pläne für das Geld.
Also reichte sie ihrer Schwester den Scheck zurück. „Das glaube ich nicht“, sagte sie.
Erstaunt blinzelte Nicole sie an. „Warum nicht?“
„Weil wir sonst nicht genügend Geld haben würden, um die Bäckerei wieder aufzubauen, wenn ich die Hälfte des Geldes von der Versicherung nehme.“
„Ich verstehe nicht.“
Jesse lächelte und wies auf die Tabletts mit den Brownies. „Das hier ist doch nur vorübergehend. Ich will doch auch ein richtiges Geschäft haben. Das Feuer bedeutet, das wir modernisieren können. Wir werden uns neues und viel leistungsfähigeres Equipment anschaffen und den Raum besser aufteilen. Ich habe da ein paar Ideen.“
Nicole starrte sie fragend an und fing dann an zu lachen. „Einfach so?“
„Auch ich heiße Keyes. Die Bäckerei ist in meinem Blut. Aber über ein paar Dinge werden wir uns unterhalten müssen. Ich habe mir da ein paar Gedanken gemacht, wie wir die Dinge anders angehen können.“
Nicole grinste. „Natürlich hast du das.“
Jesse war noch wach, als Paula nach einem weiteren Date mit Bill nach Hause kam. Sie warf einen Blick auf ihr glühendes Gesicht und die strahlenden Augen und sagte: „Allmählich scheint es ernst zu werden. Muss ich mir etwa Sorgen um dich machen?“
Paula senkte den Kopf. „Sei nicht albern. Bill ist ein sehr netter Mann. Wir haben einfach Spaß miteinander.“
„Oh, ich glaube aber, es ist mehr als nur Spaß“, zog Jesse sie weiter auf. „Ihr werdet mir doch wohl nicht vergessen, auf sicheren Sex zu achten, oder?“
„Ich höre dir gar nicht zu“, sagte Paula und stellte ihre Handtasche auf den Küchentresen. „Ich mag ihn.“
„Er mag dich auch.“ Jesse hatte so ein Gefühl, dass es um mehr als einfaches Mögen ging, und zwar von beiden Seiten aus. Bill und Paula schienen sich ganz schön ineinander verknallt zu haben.
„Er lebt in Spokane“, fuhr Paula fort. „Das ist schon ein wenig problematisch, aber nichts, worum wir uns im Augenblick Gedanken machen müssten. Es ist einfach … interessant.“
„Manchmal kann interessant’ eine richtig gute Zeit bedeuten.“
„Ich weiß.“ Paula setzte sich auf einen der Hocker am Tresen. „Wie steht es mit den Bestellungen in der Bäckerei? Sind es noch immer solche Massen?“
„Wir haben noch immer mehr, als wir bedienen können, aber wir arbeiten daran. Nicole und ich sind endlich auf einen Nenner gekommen.“ Sie berichtete Paula von dem Gespräch, das sie früher am Tag mit ihrer Schwester hatte. „Mir war gar nicht klar, welchen Knoten ich da im Magen hatte, bis er sich aufgelöst hatte. Ich hatte Nicole vermisst. Natürlich werden wir uns weiter streiten. Wir haben uns immer gestritten. Aber jetzt fühlt es sich anders an. Irgendwie scheinen wir die Luft bereinigt zu haben. Das gefällt mir.“
„Das freut mich für dich. Sonst noch irgendwelche Lüfte, die bereinigt
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