Susan Mallery - Bakery Sister - 03
wurden?“
Jesse grinste. „Du bist aber auch kein bisschen subtil.“
„Ich weiß. Ich wünsche mir einfach nur, dass ihr beiden, du und Matt, wieder zusammenkommt. Da habe ich auch ganz egoistische Gründe. Zum einen würdest du mit Gabe in der Nähe bleiben, und ich könnte vielleicht etwas von dem Schuldgefühl loswerden, das ich mit mir herumtrage. Nicht alles, aber selbst ein wenig wäre schon gut.“
Jesse griff nach der Hand der anderen Frau. „Vergiss das Schuldgefühl. Du hast auf eine Situation reagiert, aber du hast Matt nicht dazu gezwungen, mir den Rücken zuzukehren, und du bist auch nicht der Grund, weshalb ich die Stadt verlassen habe.“
„Das kannst du leicht so sagen, aber ich muss ständig daran denken, wie viel besser alles gelaufen wäre, wenn ich mich nur herausgehalten hätte.“ Paula drückte Jesse die Hand. „Ich kann es nicht wieder rückgängig machen, aber ich will das Beste hoffen.“
„Es gibt nichts, was du wieder rückgängig machen müsstest. Du hast dich um deinen Sohn gesorgt. Seit ich Gabe habe, verstehe ich, was das bedeutet. Ich hätte es genauso gemacht.“
Paula lächelte. „Na ja, vielleicht nicht genau dasselbe.“
„Aber etwas Ähnliches.“
„Also gut. Danke, dass du das sagst. Matt war gestern Abend hier. Wie ist es gelaufen?“
Jesse dachte daran, wie sie sich geliebt hatten und die Verbindung zwischen ihnen sich endlich wieder richtig anfühlte. „Gut. Besser als gut. Mit Gabe ist er großartig umgegangen, und das ist wunderbar. Ich glaube …“ Sie schluckte, denn sie war kaum fähig, die Worte zu denken, geschweige denn sie auszusprechen. „Ich hoffe, wir haben noch eine Chance. Ich glaube schon, dass er noch Gefühle für mich hat, aber ich bin mir nicht sicher.“
„Ich denke auch, dass er die hat“, meinte Paula. „Nach allem, was ich gehört habe, hat es viele Frauen in seinem Leben gegeben, aber keine davon ist ihm nahe gekommen. Ich kann gar nicht anders, als mich fragen, ob es vielleicht daran liegen könnte, dass er nie aufgehört hat, dich zu lieben.“
Ein wunderschöner, aufregender, erschreckender Gedanke. Erschreckend deshalb, weil sie daran zerbrechen würde, wenn er tatsächlich vergessen hätte, was sie einmal miteinander verband.
„Ich wünschte, es wäre wahr, aber ich weiß es nicht“, sagte Jesse aufrichtig. „Ich fürchte, dass ich in sein Verhalten viel zu viel hineinlese. Wunschdenken halt.“
Paula sah sie an. „Weil du nie aufgehört hast, ihn zu lieben.“
Jesse nickte langsam. „Ich schätze, ich kann mein Herz nur einmal verschenken. Und er besitzt es. Die Frage ist nur, ob er es noch will?“
Matt ging mit Gabe zur Haustür. Er wartete einen Moment, bevor er anklopfte, denn er wollte auch diese letzten wenigen Minuten, die er mit seinem Sohn allein sein konnte, noch genießen.
„Das hat Spaß gemacht“, teilte er seinem Vierjährigen mit.
Gabe lächelte zu ihm hoch und lehnte sich an ihn. Ein leichtes Gewicht, aber so wertvoll. „Ich hab dich lieb, Daddy.“
Das hatte Gabe vorher schon einmal gesagt. Er brachte seine Gefühle einfach zum Ausdruck. Lag das an seinem Alter? Lag es an Jesse? Matt war sich nicht sicher. Er selbst hatte sich immer gehütet, seine Gefühle zu zeigen, und nach Jesse hatte er sich geschworen, nie wieder zu lieben.
Aber dies hier war etwas anderes. Die Verbindung zu seinem Kind ging weit über normale Liebe hinaus. Es war mehr als alles, was er bisher kannte, und bedeutete ihm mehr, als er je erklären könnte.
Er kauerte sich auf die Veranda und sah Gabe in die großen blauen Augen. „Ich habe dich auch sehr lieb, mein Sohn.“
Gabe warf sich ihm in die Arme und hielt sich fest, als wolle er nie wieder loslassen. „Für immer?“, fragte er flüsternd.
„Für immer. Ganz egal, was passiert. Ich hab dich lieb. Ich bin dein Dad.“
Gabe drückte noch fester.
So kleine Arme, dachte Matt und drückte ihn genauso fest. So ein kleiner Körper, der aber so viel Leben in sich hatte.
Sie ließen einander los und gingen ins Haus. Gabe preschte davon, um Jesse und seine Großmutter zu suchen. Matt folgte ihm etwas langsamer, noch immer ganz ergriffen von dem, was er im Augenblick fühlte. Schließlich fand Jesse ihn in dem Empfangssalon, der eigentlich nie genutzt wurde.
„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie ihn, als sie näher kam. „War es schön?“
„Ja“, antwortete er und sah ihr zu, wie sie sich bewegte. Dabei dachte er daran, wie sie nackt aussah. „Wir
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