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Susan Mallery - Bakery Sister - 03

Susan Mallery - Bakery Sister - 03

Titel: Susan Mallery - Bakery Sister - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frisch verheiratet
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verletzen?“
    Jedes einzelne Wort empfand Matt wie ein Schlag. Schläge, die ihn hart in Bauch, Brust und Herz trafen.
    „Ich kann es erklären“, setzte er an, wohl wissend, dass es bestenfalls ein schwacher Versuch sein würde.
    „Was wollen Sie erklären? Dass sie nicht gelogen haben? Jesse nicht angelogen haben? Uns alle? Dazu ist es zu spät. Es mag kosten, was es wolle, Jesse wird gewinnen. Ihre Mutter und ich werden sicherstellen, dass das geschieht.“
    Weil sie auf Jesses Seite waren. Merkwürdigerweise beruhigte es Matt, zu wissen, dass sie jetzt nicht allein stand.
    „Sie haben recht. Ich habe sie belogen. Ich war verärgert, als sie mich zum ersten Mal aufgesucht hat. Nein, mehr als verärgert. Jahrelang hatte sie mir meinen Sohn vorenthalten, und dann taucht sie ohne Ankündigung einfach wieder auf. Sie schien nicht einmal zu begreifen, was sie da eigentlich getan hatte. Mir mitzuteilen, dass sie schwanger ist, und dann einfach wegzulaufen, war nicht genug.“
    „Glauben Sie etwa, dass dieses Argument irgendjemanden interessiert? Glauben Sie wirklich, dass es auch nur ansatzweise überzeugt?“
    „Nein“, sagte Matt leise. „Es ist nichts. Aber aus diesem Grund habe ich es getan. Ich wollte sie bestrafen. Sie sollte einmal spüren, was ich empfand. Ich wollte, dass sie leidet, und ich habe einen Fehler gemacht.“
    Ungerührt sah Bill ihn an. „Ich hoffe, Sie erwarten dafür keine Punkte.“
    „Nein, das tue ich nicht. Ich sage Ihnen nur, was ich denke. Als ich Gabe dann besser kennenlernte, als er für mich realer wurde, bin ich sogar noch wütender geworden über all das, was ich versäumt habe. Diese ganze Zeit, all diese ersten Momente, die ich nicht miterleben konnte. Das kann nicht wiederhergestellt werden. All das ist für mich unwiederbringlich verloren.“
    „Jesse hätte mehr tun sollen, um Ihnen von Gabe zu erzählen“, gab Bill ihm recht. „Das hat sie auch zugegeben. Das war wirklich falsch von ihr, was aber nicht rechtfertigt, dass Sie herumschleichen und etwas vorgeben, während sie nur darauf warten, sie fertigzumachen.“
    „Ich weiß. Ich muss mit Jesse reden. Ich muss ihr sagen, dass sie sich keine Sorgen machen soll. Ich kann das wieder in Ordnung bringen.“
    „Das ist jetzt das Erste von dem, was sie sagen, wo Sie mir wirklich leidtun“, erklärte ihm Bill. „Es gibt keinen Weg, das wieder in Ordnung zu bringen.“
    Bis zu diesem Augenblick hatte Matt sich noch nicht wirklich Sorgen gemacht. Ihm war klar, dass er Jesse verletzt hatte, dass sie Angst hatte, wütend und außer sich war, aber er hatte geglaubt, es wiedergutmachen zu können, es ihr auf eine Weise erklären zu können, die sie verstehen würde.
    Was, wenn er sich da irrte?
    Er schob den Gedanken beiseite. Er würde es schaffen, zu ihr durchzudringen. Diese Fähigkeit hatte er immer besessen, weil er sie kannte.
    „Sie liebt mich“, sagte er mehr zu sich selbst als zu Bill. „Sie hat mich die ganze Zeit geliebt.“
    „Das macht das Ganze nur schlimmer. Mit Sicherheit wird es Ihnen nicht helfen. Das wird Jesse Ihnen niemals verzeihen. Und genauso schlimm ist, dass Gabe irgendwann herausfinden wird, dass Sie der Grund dafür sind, weshalb seine Mutter so traurig ist. So etwas kann ein Junge nicht vergessen.“
    Ohne es zu wollen, erinnerte Matt sich an eine Zeit, die ewig zurücklag. Er musste ungefähr sieben oder acht Jahre alt gewesen sein, als er seine Mutter einmal weinend angetroffen hatte. Sie hatte sich aufs Bett geworfen und jammerte, dass sie es allein nicht schaffen würde, dass ihr alles zu viel war. Er hatte Angst bekommen und sich gefragt, mit wem sie da eigentlich redete. Dann war sein Vater die einzige Person gewesen, die ihm dazu einfiel.
    Damals hatte er ihn gehasst. Er hatte geschworen, ihm das niemals zu verzeihen. Fast zwanzig Jahre hatte es dann gedauert, bis er bereit war zu versuchen, mit diesem Mann Kontakt aufzunehmen.
    Matt ließ sich auf seinen Sessel fallen. Die Realität der Situation, die möglichen katastrophalen Folgen lasteten wie ein Berg auf ihm.
    „Er ist mein Sohn“, murmelte er. Gerade erst hatte er Gabe entdeckt. Er konnte ihn doch jetzt nicht wieder verlieren.
    „Daran hätten Sie vorher denken sollen“, sagte Bill verächtlich. „Sie hatten alles, Sie dämlicher Mistkerl. Alles, was sie sich hätten wünschen können. Es lag vor ihnen, sie hätten nur zugreifen müssen. Die Liebe einer guten Frau, ein Sohn, der nichts anderes wollte, als mit ihnen

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