Susan Mallery - Bakery Sister - 03
ihr die Tränen in den Augen. Zuerst Claire, dann Nicole und jetzt Hawk. Alle boten ihr Geld an. Sie war sich sicher, auch bald schon von Bill und vielleicht sogar Paula zu hören. Sie alle machten sich Sorgen um sie und wollten sie beschützen. Was ihr Herz anging, war der Schaden bereits angerichtet, aber für ihre übrigen Probleme gab es doch noch immer Hoffnung.
Er beugte sich zu ihr vor. „Die Millionen sind kein Witz. Du musst es nur sagen, und was du auch brauchst, es wird dir zur Verfügung stehen. Das ist mein Ernst, Jesse. Ich möchte dir helfen.“
Sie glaubte ihm, und da sie mit ihm nicht die Vergangenheit teilte wie mit ihren Schwestern, war sie auch eher geneigt, sein Angebot anzunehmen.
„Lass mich noch Informationen über Gebührenvorschüsse und die geschätzten Gesamtkosten einholen“, sagte sie gedehnt. „Dann habe ich eine ungefähre Summe.“
Er grinste. „Du sagst also Ja?“
Sie lachte. „Die meisten Menschen verleihen ihr Geld nicht so gerne wie du.“
„Du hast ja keine Ahnung, wie schwierig es ist, für die Frauen in eurer Familie etwas zu tun. Sie sind solche Dickköpfe.“
„Vor allem Nicole.“
„Da hast du recht.“
Ein guter Mann, dachte Jesse und freute sich, dass ihre Schwester ihn gefunden hatte. „Ich will aber, dass es ein Darlehen ist“, sagte sie fest. „Ich werde es dir zurückzahlen.“
„Wie du willst. Wir müssen nur planen, wie wir Matt besiegen können.“
„Natürlich“, sagte sie und wollte gar nicht daran denken. Trotz allem liebte sie ihn noch immer. Sie vertraute ihm nicht und würde ihm das wahrscheinlich auch niemals verzeihen, aber sie liebte ihn. Und damit war sie nun wirklich die größte Idiotin im Lande.
Kurz vor vier verließ Jesse die Bäckerei. Sie war mehr als erschöpft, wusste aber, dass das nicht automatisch zur Folge hätte, dass sie in dieser Nacht auch schlafen könnte. Seitdem sie die Klage erhalten hatte, war sie kaum in der Lage gewesen, einmal ein Auge zuzumachen. Jedes Mal, wenn sie versuchte, sich zu entspannen, geriet sie in Panik und fürchtete, Gabe zu verlieren.
Als sie auf ihren Wagen zuging, sah sie jemanden auf dem Parkplatz stehen. Matt.
Sie blieb stehen und wusste nicht, was sie tun sollte. Einerseits wollte sie vor ihm weglaufen, andererseits wollte sie zu ihm hinlaufen, um sich von ihm in die Arme nehmen und sagen zu lassen, dass alles gut würde. Möglich war weder das eine noch das andere. Sie wollte ihm keine Schwäche zeigen, und ebenso wenig wollte sie auf das Unmögliche hoffen. Matt war niemand mehr, bei dem sie Zuflucht suchen konnte. Er war der Feind, und sie würde ihn besiegen.
Also nahm sie die Schultern zurück und ging auf ihn zu, wobei sie sich sagte, dass dies nicht der Mann war, in den sie sich verliebt hatte. Dieser Mann hatte vielleicht überhaupt nie existiert. Wahrscheinlich hatte sie ihn sich nur selbst in ihrer Fantasie erschaffen.
Er wartete, ohne etwas zu sagen. Als sie näher kam, erkannte sie die Schatten unter seinen Augen. Er sah schlecht aus, was eigentlich bewirken müsste, dass sie sich besser fühlte, aber das tat es nicht. In diesem Kampf würde es am Ende keinen Gewinner geben. Der Sieg war nur zu einem Preis zu haben, für den man ewig zahlen müsste.
„Es tut mir leid“, sagte er, als sie ihr Auto erreicht hatte. „Jesse, ich kann gar nicht sagen, wie leid es mir tut. Du hättest die Klage nicht bekommen dürfen. Ich weiß, was du durchgemacht hast, als du den Schriftsatz gelesen hast. Das habe ich nicht gewollt.“
„Seit wann?“, fragte sie und stählte sich gegen seine Nähe. „Offensichtlich hast du doch mehr als einmal mit einem Anwalt darüber gesprochen. Du hast den Schriftsatz aufsetzen lassen. Du hast alles in die Wege geleitet, und dann was? In letzter Minute hast du deine Meinung geändert? Tolle Leistung. Es ist geschehen, Matt. Du kannst es nicht ungeschehen machen.“
„Ich war stinksauer“, erklärte er ihr. „Jenseits von sauer, jenseits von wütend. Ich habe dich dafür gehasst, dass du Gabe von mir ferngehalten hast. Du hast mir etwas genommen, das niemals wiedergutgemacht werden kann.“
„Also tust du jetzt dasselbe, und dann sind wir quitt? Du hast recht. Ich kann die Vergangenheit nicht mehr ändern. Aber zumindest habe ich zugegeben, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich werde alles, was ich kann, dafür tun, meinen Fehler wiedergutzumachen. Denn es war ein Fehler. Aber auch nicht mehr. Es stand keine Absicht dahinter, kein Plan,
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