Susan Mallery - Bakery Sister - 03
sie miteinander geschlafen hatten, und fühlte sich unsagbar gedemütigt. Sie erinnerte sich an das letzte Mal, als sie zusammen waren. Wie vollkommen es für sie war, wie stark sie sich mit ihm verbunden gefühlt hatte. Und dann fiel ihr ein, dass er ja bereits ein Kondom in der Tasche hatte. Ein erstaunlicher Zufall, der ihr vorher gar nicht aufgefallen war. Er hatte alles geplant, bis ins letzte Detail. Angefangen damit, dass er vorgab, ihr Freund zu sein, bis zu dem Punkt, dass er sie dazu verführt hatte, ihm zu vertrauen.
Sie stand auf und wischte sich die Tränen von den Wangen. „Nein! Er wird nicht gewinnen. Ich habe bewusst nichts Falsches getan, und er tut dies in voller Absicht. Er wird Gabe nicht bekommen. Das kann ich nicht zulassen.“
„Nein, das kannst du auch nicht“, sagte Paula traurig. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ist nicht mein Sohn. Matt ist nicht so.“ Sehr überzeugt klang sie dabei nicht.
Jesse machte sich nicht die Mühe, sie darauf hinzuweisen, dass Matt sich in den letzten fünf Jahren offensichtlich sehr verändert hatte.
„Wir sind bei dir“, versicherte ihr Bill. „Wir werden dagegen kämpfen. Er wird nicht gewinnen.“
Sie war dankbar für die Unterstützung und wusste, dass sie sie brauchen würde. Matt würde ein mächtiger Gegner sein. Was die beiden aber nicht verstanden, war, dass er einen großen Teil seines Sieges bereits errungen hatte. Zum zweiten Mal hatte er ihr das Herz gestohlen und es ihr dann blutend und gebrochen zurückgereicht.
Aber auch wenn er alles getan hatte, um sie emotional fertigzumachen – er war nicht der Einzige, der sich geändert hatte. Sie war stärker, als er sich vorstellen konnte. Ihr mochte er antun, was er wollte, aber Gabe würde er ihr nie und nimmer nehmen können. Falls nötig, würde sie bis auf den Tod gegen ihn kämpfen.
Der Unterschied zwischen ihnen war, dass er vermutlich in seinem Triumphgefühl schwelgte, während sie nichts als Trauer empfand. Den Vater ihres Sohnes in die Knie zu zwingen, war für niemanden ein Sieg, vor allem nicht für Gabe.
Als Matt zum Haus seiner Mutter kam, musste er feststellen, dass niemand daheim war. Er schaute auch in der Bäckerei vorbei, aber Nicole hatte ihre Schwester seit der Mittagspause nicht mehr gesehen. Mit einem unguten Gefühl fuhr er in sein Büro zurück. Als er sie dann auf ihrem Handy anrufen wollte, nahm Jesse nicht ab.
Er versuchte sich damit zu beruhigen, dass er sie später schon noch erreichen würde, allerdings wurde er das Gefühl nicht los, jetzt gleich mit ihr sprechen zu müssen.
Kurz vor zwei war es dann, als die Tür zu seinem Büro aufgerissen wurde und Bill hereinkam.
An ihm vorbei konnte Matt erkennen, dass Dianes Schreibtisch nicht besetzt war. Hatte der alte Mann die Abwesenheit seiner Sekretärin abgepasst, oder hatte er einfach nur Glück gehabt? Kam es darauf überhaupt an? Ein Blick in Bills Gesicht reichte doch schon, um zu wissen, dass es ein größeres Problem gab, und Matt konnte sich leicht vorstellen, um was es ging.
Er stand auf, um sich dem Mann zu stellen, und verfluchte das Desaster, das nicht mehr rückgängig zu machen war. Jesse hatte die Klage erhalten. Sie hatte sie gelesen und wusste jetzt, was er geplant hatte. Sie war verletzt, verwirrt und wahrscheinlich in voller Panik.
„Lassen Sie mich das klarstellen“, begann Bill. „Ich werde alles tun, was nötig ist, um Sie auseinanderzunehmen. Wenn ich mit Ihnen fertig bin, wird es für Sie ein Schritt nach oben sein, in der Gosse zu liegen.“
Vor dem Mut dieses Mannes musste Matt einfach Respekt haben, auch wenn er wusste, dass alles nur Gerede war. Es gab nichts, was Bill ihm antun konnte.
„Sie hat die Klage also erhalten“, stellte er fest und überging die Drohung einfach. „Das sollte nicht passieren.“
„Dann ist es also nur ein Büroversehen“, bemerkte Bill sarkastisch. „Prima. Das werde ich ihr mitteilen, denn dann ist ja alles wieder in Butter. Ganz bestimmt wird sie dann auch die Tatsache ignorieren können, dass Sie das alles geplant und ihr eine Falle gestellt haben. Was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht, Junge? Sie wollen versuchen, ihr Gabe zu nehmen? Warum nicht einfach einen Lungenflügel oder eine Niere? Sie haben sie doch zusammen gesehen. Sie haben gesehen, wie sehr sie sich gegenseitig lieben. Sie gehören zusammen, und da werden Sie nicht hineinpfuschen. Für wen zum Teufel halten Sie sich eigentlich, Jesse auf diese Weise zu
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