Susan Mallery - Bakery Sister - 03
zusammen sein, eine glückliche Familie. All das, worauf es ankommt. Aber Sie wollten ja lieber Recht behalten. Ihnen war ihre Rache wichtiger. Wie fühlt sich das jetzt an?“
Darauf hatte Matt keine Antwort. Viel zu sehr war er mit all dem beschäftigt, was schiefgelaufen war.
„Jesse steht nicht allein“, fuhr Bill fort. „Sie hat eine Menge Leute an ihrer Seite. Leute, die keine Angst vor Ihnen haben, und die auch über finanzielle Mittel verfügen. Ich für meinen Teil habe vor, jede einzelne Minute ihrer Niederlage zu genießen.“
Damit drehte er sich um und ging. Matt sah ihm nach. Als die Tür hinter ihm zufiel, blieb er in der Stille allein zurück. Seit Langem hatte er sich nicht mehr so einsam gefühlt. Nicht mehr, seit er Jesse zum ersten Mal begegnet war und sie alles verändert hatte.
Er sagte sich, dass er das in Ordnung bringen könnte. Für ihn hatte es noch nie ein Problem gegeben, mit dem er nicht fertig wurde. Es ging lediglich darum, die richtige Strategie zu finden.
Allerdings musste er feststellen, dass ihm bei der brennenden Leere, die er im Bauch empfand, und der Stimme, die ihm zuflüsterte, dass er vielleicht zu weit gegangen war, das Denken schwerfiel.
19. KAPITEL
J esse rief die morgendlichen Bestellungen am Computer auf und überflog die Liste. Gott sei Dank lieferte ihnen die Software, die sie benutzten, eine Aufstellung, in der die bestellten Produkte nach Typen sortiert waren. So mussten sie sich nicht jede Bestellung einzeln ansehen, um festzustellen, was sie backen sollten. Sie verglich diese Liste mit den vorhandenen Backwaren und notierte sich, wie viele zusätzliche Chargen Brownies und Kuchen sie an dem Tag noch backen mussten.
Während sie arbeitete, war sie sich bewusst, dass Nicole und Claire in einer Ecke standen und miteinander flüsterten. Sie sind wirklich kein bisschen subtil, dachte sie und war gleichzeitig genervt und gerührt, weil sie ihr nicht von der Seite wichen. Sie machten sich Sorgen um sie, und das bedeutete, dass sie sie liebten. Das war die gute Nachricht. Die schlechte war allerdings, dass jeder besorgte Blick auf sie und jeder verständnisvolle Blickaustausch zwischen den beiden sie daran erinnerte, was Matt getan hatte, und sie immer wieder aufs Neue emotional zusammenbrechen ließ.
Zumindest bekam sie langsam Übung darin, die Stücke wieder einzusammeln und weiterzumachen.
Als sie gerade in die Küche gehen wollte, hielt Claire sie auf. „Kann ich dir helfen?“, fragte sie.
„Ich will nur Sid Bescheid sagen, wie viel zusätzliche Brownies wir brauchen.“
„Das kann ich doch machen.“ Claire nahm ihr das Papier aus der Hand, warf einen Blick darauf und runzelte die Stirn. „Erklär mir nur mal schnell, wie man dieses Sanskrit liest.“
Jesse nahm den Ausdruck der Listen wieder an sich. „Ich weiß zu schätzen, dass du mir helfen willst, aber es ist wirklich wahr, ich komme schon klar. Ich werde das überleben, und ich kann arbeiten und gleichzeitig traurig sein. In diesem Multitasking bin ich wirklich hervorragend.“
„Ich will doch nur helfen“, sagte Claire.
„Das weiß ich ja.“
Nicole seufzte. „Hawk bietet ständig an, Matt einmal ordentlich zu verprügeln. Soll ich ihm da grünes Licht geben?“
„Das dürfte nicht so leicht sein, wie Hawk glaubt. Matt ist durchtrainiert.“ Zufällig wusste Jesse das, denn sie hatte ihn schließlich nackt gesehen, etwas, woran sie lieber nicht denken wollte. Obwohl, Hawk war natürlich der professionelle Athlet.
„Würde es dir dann bessergehen?“, fragte Nicole, ganz offensichtlich in vollem Ernst.
Jesse brachte ein Lächeln zustande. „Ehrlich, es ist wirklich toll von euch, aber ihr macht mich wahnsinnig. Können wir uns nicht einfach mal alle normal verhalten? Okay? Das wäre für mich das Beste. Und das bedeutet auch, dass du nicht einmal hier sein solltest, Claire. Du solltest zu Hause sitzen und für ein Konzert üben oder so. Und du, Nicole, auf dich warten deine Babys. Ich bin absolut in der Lage, hier allein klarzukommen, und würde es vorziehen, mich in der Arbeit verlieren zu können.“
Die Zwillinge sahen sich erst gegenseitig und dann Jesse an.
„Also gut“, sagte Claire gedehnt. „Wyatt sucht bereits nach dem besten Anwalt, der es mit Matt aufnehmen kann. Sobald er Namen hat, werde ich sie an dich weiterleiten.“
„Danke.“
„Und ich meine auch, was ich zu dem Geld gesagt habe. Ich will nicht, dass du dir deswegen Sorgen machst. Egal, was der
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