Susan Mallery - Bakery Sister - 03
– stolzierte er aus dem Haus und schlug die Tür hinter sich zu.
So dürfte es nicht sein, dachte er grimmig, obwohl er nicht hätte sagen können, wie es stattdessen sein sollte.
Einen Moment lang blieb Jesse auf dem Bürgersteig der Ladenstraße stehen, atmete einmal tief durch und betrat dann das kleine chinesische Restaurant, wo Matt bereits auf sie wartete. Er saß in einer Nische an der Wand und erhob sich, als sie auf ihn zukam.
„Danke, dass du gekommen bist“, sagte er.
Sie nickte und versuchte zu lächeln, aber sie wurde von zu vielen Gefühlen aufgewühlt, als dass sie sich für eins hätte entscheiden können.
Sie wollte ihm sagen, dass sie nur deswegen hier war, weil Paula ihr erzählt hatte, dass seine Begegnung mit Gabe eine Katastrophe gewesen war, aber die Wahrheit war sogar noch unangenehmer. Sie war hier, weil sie ihn vermisst hatte.
Das Treffen mit ihm neulich abends, das Zusammensein mit ihm, ihr Gespräch und dann der Kuss, all das hatte zu viele Türen in die Vergangenheit aufgestoßen. Sie war eingeholt worden von dem, was sie einmal verbunden hatte. Schlimmer noch, sie hatte es seitdem nicht geschafft, die Leidenschaft abzuschütteln, die er in ihr aufgerührt hatte. Eine Leidenschaft, die ihren Schlaf mit lebhaften sexuellen Träumen störte und sie anschließend unruhig und erregt zurückließ.
Nachdem sie sich gesetzt hatte, beugte er sich zu ihr vor. „Hat sie dir erzählt, wie schlecht mein Treffen mit Gabe gelaufen ist?“
Jesse seufzte. „Sollten wir nicht lieber mit einem etwas unverfänglicheren Gesprächsthema beginnen? Ich könnte dich zum Beispiel fragen, wie dein Tag gelaufen ist, und du könntest dich nach meinem erkundigen.“
„Wenn du willst. Wie war dein Tag?“
„Es gab viel zu tun. Die Brownies verkaufen sich gut, was mich freut, aber ich glaube, dass Nicole sauer darüber ist.“
„Du hast also immer noch Schwierigkeiten mit ihr?“
„Schwierigkeiten ist nicht das richtige Wort. Sie gibt sich distanziert und ist, ich weiß nicht genau, vielleicht auch ärgerlich. Es ist, als wären wir Fremde.“
„Lass ihr Zeit.“
„Aber ich will es jetzt vom Tisch haben.“
Er überraschte sie damit, dass er lächelte. „Geduld war noch nie deine große Stärke.“
„Aber ich hatte immer mehr als du.“
„Autsch, das hat gesessen.“
Nun war sie an der Reihe zu lächeln. „Es war das Einzige, worin ich dich übertroffen habe.“
„Das stimmt nicht.“
„Oh, bitte. Du warst immer der Klügere. Und erfolgreich.“
„Dein Sinn für Humor war unübertroffen.“
„Das stimmt.“
In seinen Augenwinkeln erschienen Fältchen. „Du bist hübscher als ich.“
Da war sie sich gar nicht so sicher, aber sie war ihm dankbar für das Kompliment. „Wenn du es sagst.“
„Das sage ich. Wie ich sehe, trägst du dein Haar immer noch lang. Es sieht fantastisch aus.“
Sie versuchte, nicht nervös zu werden. Immer schon hatte er ihr langes Haar geliebt, und deshalb hätte sie es auch unmöglich abschneiden können. Womit sie sich natürlich zum Trottel machte, aber so war es nun mal.
„Danke“, sagte sie. „Und wie war dein Tag?“
„Gut. Wir bereiten uns gerade darauf vor, ein neues Spiel auf den Markt zu bringen, deshalb haben wir ziemlich viel zu tun. Wir planen eine große Party, und ich weiß jetzt, dass ich alt werde, weil ich mich dabei ertappt habe, wie ich dachte, dass es viel zu laut und viel zu spät wird.“
„Du bist doch nicht alt. Du bist gerade erst dreißig.“
„Zwei von den Jungs im Team sind noch auf dem College. Im Vergleich zu ihnen bin ich praktisch schon ein alter Mann.“
Der Kellner erschien. Matt bestellte verschiedene Gerichte, die sie sich teilen wollten, und Bier. Als sie wieder allein waren, sagte Jesse: „Erzähl mir, was mit Gabe los war.“
Matt schnitt eine Grimasse. „Was hat meine Mutter erzählt?“
„Dass du mit Kindern nicht viel Erfahrung hast und dass du es beim nächsten Mal besser machen wirst.“
„Ich bezweifle, dass sie so freundlich war.“
Da hatte er recht. Paula hatte getobt, aber Jesse wollte ihn nicht auch noch treten, wenn er offensichtlich bereits am Boden lag. „Es ist aber das, was sie meinte.“
Matt sah sie eindringlich an. „Ich kenne ihn nicht, Jess. Ich werde mich nicht wie ein Mistkerl verhalten. Was geschehen ist, ist geschehen. Jetzt sind wir hier. Ich habe ein Kind und weiß überhaupt nichts von ihm. Wie kann ich das ändern?“
Verzweifelt wünschte sie sich, daran
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