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Susan Mallery - Bakery Sister - 03

Susan Mallery - Bakery Sister - 03

Titel: Susan Mallery - Bakery Sister - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frisch verheiratet
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„Du s-siehst ganz wütend aus und du w-willst gar nicht mit mir sprechen.“ Es folgten weitere Tränen und ein paar herzzerreißende Schluchzer.
    Matt fühlte sich grauenhaft. Er kam sich vor wie das größte Arschloch unter der Sonne. So sehr war er damit beschäftigt gewesen, sich Selbstvorwürfe zu machen, dass er auf Gabe überhaupt nicht geachtet hatte. Noch ein Weg, für seinen Sohn zur Gefahr zu werden.
    „Ich bin nicht böse“, sagte er und wünschte, Jesse wäre hier und könnte das übernehmen. Aber sie war nicht da. Er musste schon allein damit fertig werden. Also kniete er sich auf den Zementboden im Waschraum und wischte Gabe mit den Fingern die Tränen von den Wangen. „Ich bin kein bisschen böse auf dich.“ Er achtete darauf, dass seine Stimme ruhig und freundlich klang. „Irgendwie bin ich höchstens böse auf mich selbst.“
    Damit hatte er Gabes Aufmerksamkeit gewonnen. Mit dem Handrücken wischte sich der Junge die Nase ab. „Warum?“
    „Dir ist doch schlecht geworden, weil ich dir so ein riesiges Eis gekauft habe. Ich wollte dir etwas Gutes tun, aber ich habe nicht daran gedacht, dass du noch so klein bist. Ich wusste nicht, dass du dich dann übergeben musst. Die Limonade war auch nicht das Richtige. Deswegen habe ich ein schlechtes Gewissen, und nun bin ich ganz wütend auf mich selbst.“
    „Du bist nicht böse auf mich?“
    „Nein. Es macht mir Spaß, mit dir zusammen zu sein.“
    Durch die Tränen hindurch lächelte Gabe. „Mir auch“, flüsterte er und warf sich Matt entgegen.
    Sein Körper war klein und schmächtig. Matt konnte die Knochen fühlen. Ein ungewohntes Gewicht, das da an ihm hing, aber es fühlte sich gut an. Da er nicht wusste, was er sonst tun sollte, drückte er den Jungen an sich. Dünne Armchen umschlangen seinen Hals, und er konnte Gabes Herzschlag fühlen.
    Dies ist mein Sohn, dachte er, und zum ersten Mal dämmerte Verständnis in ihm auf. Sein Kind. Er war dafür verantwortlich, dass er lebte.
    Er drückte ihn ein wenig fester, lockerte dann aber schnell seine Umarmung, weil er ihm nicht noch einmal versehentlich wehtun wollte. Gabe hielt sich weiter an ihm fest.
    „Wie geht es dir jetzt?“, fragte er ihn.
    „Okay“, antwortete Gabe. „Müde.“
    Sie hatten insgesamt etwa eine Stunde in dem Aquarium verbracht, aber mit vier Jahren reichte das wohl.
    „Willst du nach Hause?“, fragte Matt.
    Gabe nickte.
    Matt wartete, aber das Kind ließ ihn nicht los. So würde er schwerlich gehen können. Schließlich fragte er ihn: „Willst du, dass ich dich trage?“
    Wieder nickte Gabe.
    Also trug ihn Matt zum Wagen zurück. Gabe klammerte sich an ihn, als wollte er ihn nie wieder loslassen. Matt hielt ihn fest an sich gedrückt und schwor, dass er dieses Kind beschützen werde, egal was kommen mochte. Er würde für ihn sorgen. Allerlei ungewohnte Gefühle kämpften um einen Platz in seinem Herzen, aber das, was er am stärksten empfand, war lodernder Zorn, denn nun ahnte er auch, was er versäumt hatte.
    Auf dem Weg nach Hause schlief Gabe die meiste Zeit. Er wachte genau in dem Augenblick auf, als Matt bei Paula vorfuhr. Er half Gabe aus seinem Kindersitz und sah ihm dann nach, als er zur Haustür lief, wo Paula bereits wartete, um ihr von seinem Ausflug zu erzählen. Jesse erschien, umarmte ihn und ging dann auf Matt zu.
    Sie wirkte müde. Seine Mutter hatte ihm erzählt, dass ihr temporäres Geschäft boomte und massenhaft Bestellungen über das Internet eingingen. Jesse hatte die Frühschicht übernommen, und das hieß, dass sie gegen vier Uhr mit der Arbeit begann und mindestens zwölf Stunden blieb.
    „Es scheint ihm Spaß gemacht zu haben“, sagte sie, als sie näher kam.
    „Ihm ist schlecht geworden. Ich habe ihm zu viel Eis gegeben, da musste er sich übergeben.“
    Sie erschrak. „Ein Reflex, der in diesem Alter ziemlich häufig vorkommt. Ging es ihm danach gleich wieder besser?“
    Matt nickte.
    „Dann wird wohl alles in Ordnung sein. Bist du ausgeflippt? Ich hätte dich warnen sollen, dass so etwas passieren kann.“
    Sie ist so schön, dachte er. Das lange blonde Haar hatte ihn noch Monate verfolgt, nachdem sie damals gegangen war. Ihre blauen Augen. Die Form ihres Mundes. Jeder Zentimeter an ihr sprach ihn an. Alles an ihr löste Sehnsucht in ihm aus. Eigentlich hatte er nur seinen Plan verfolgt, als er mit ihr Liebe machte, aber dann hatte ihn der Augenblick doch überwältigt.
    „Du solltest mich nicht warnen müssen“, sagte er und

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