Susan Mallery - Buchanan - 01
geht weg von hier.“
„Was? Wohin?“
„Nach Ohio. Aber das spielt im Moment keine Rolle. Was wirst du tun?“
Gekrochen kommen und betteln, dachte er. Hoffen, dass er die richtigen Worte finden würde. Wenn nicht, würde er so lange auf ihrer Schwelle campieren, bis sie endlich einsah, dass sie zusammengehörten.
Er stand auf. Jeder Muskel seines Körpers protestierte heftig. „Ich bin zu alt für diesen Mist“, murmelte er. „Sag Reid und Walker, dass ich zu Penny gefahren bin.“
Dani schaute kurz auf ihre Armbanduhr. „Sie ist den Rest des Abends zu Hause.“
„Gut. Sag ihr nicht, dass ich komme. Ich muss zuvor noch woanders hin und weiß nicht, wie lange ich brauchen werde.“
Dani warf ihm einen wütenden Blick zu. „Du fährst nicht direkt zu ihr?“
„Nein. Lass es jetzt gut sein. Ich weiß schon, was ich tue.“
„Oh, ganz klar. Wir alle sollten dir erlauben, über unser Leben zu bestimmen. Du kriegst dein eigenes ja so wunderbar auf die Reihe.“
Er beugte sich zu Dani hinunter und küsste sie auf die Wange. „Ich habe dich auch lieb.“
Drei Minuten später betrat Cal das Büro seiner Großmutter. Als Gloria ihn sah, schnellte sie von ihrem Sessel hoch.
„Um Himmels willen, was ist passiert?“, fragte sie. „Mein Gott, du bist genäht worden und hast ein blaues Auge. Was ist mit deiner Lippe?“
Er winkte ab. „Unwichtig“, sagte er. „Deshalb bin ich nicht hier.“
„Gut.“ Gloria sank zurück in ihren Sessel. „Warum bist du dann gekommen? Was nicht heißen soll, dass ich nicht hocherfreut bin, meinen ältesten Enkelsohn zu sehen.“
Sie lächelte sogar, dachte er verwundert. Als wäre nichts passiert. Als hätte sie nicht versucht, Penny zu zerstören und ihm jede Chance bei ihr zu nehmen.
„Du hast eine Grenze überschritten“, sagte er, bemüht, ruhig zu bleiben. Gloria mochte zwar ein Teufel sein, aber sie war alt und eine Frau. Das zumindest musste er berücksichtigen – wenngleich er sie nicht respektieren konnte.
„Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst“, sagte sie unbekümmert.
„Blödsinn. Du weißt genau, was los ist. Tu nicht so, als wäre es nicht so.“
„Callister, ich verbitte mir diesen Ton.“
Er beugte sich vor und stützte seine Arme auf ihren Schreibtisch. „Verdammt, es interessiert mich nicht, was du erlaubst oder dir verbittest. Du hattest öfter eine Chance, als du es verdienst, und ich bin fertig mit dir. Du hast den Bogen überspannt, Gloria. Was du dir mit Penny geleistet hast, lasse ich dir und auch sonst niemandem durchgehen.“
Sie seufzte. „Geht es hier nur um diese Frau? Sie hat dich verlassen, Callister – eine Tatsache, an die ich mich gut erinnere, auch wenn du selbst es nicht tust.“
„Hier geht es darum, dass ich diejenigen beschütze, die ich liebe. Ich bin fertig mit dir.“ Er richtete sich auf.
Sie starrte ihn an. „Wovon redest du? Du kannst nicht fertig mit mir sein. Ich bin deine Großmutter. Deine Familie.“
„Du magst zwar blutsverwandt mit mir sein, aber du bis nicht meine Familie. Du bist dazu nicht in der Lage. Alles, was du kannst, ist andere Menschen wie ein Vampir auszusaugen.“ Er schüttelte den Kopf. „Wir sind keine Kinder mehr. Du kannst uns nichts mehr vorschreiben. Du hast dich in meine Geschäfte eingemischt, und – wie vertraglich vereinbart – bin ich hiermit raus aus dem ‚Waterfront‘.“
Sie stand auf. „Du kannst nicht kündigen. Das Restaurant braucht dich.“
Wie immer kam das Geschäft an erster Stelle, dachte er grimmig. „Keine Sorge wegen des Restaurants. Randy übernimmt es, und du hast ja noch Penny als Küchenchefin. Aber komm ihr nicht zu oft in die Quere. Auch ihr Vertrag enthält eine Ausstiegsklausel. Wenn du dich zu sehr einmischst, wird sie nicht nur gehen, sondern auch alle ihre Rezepte mitnehmen. Das wirst du nicht wollen.“
„Wie kannst du es wagen?“
„Du lässt mir keine Wahl. Ich wollte dich gern haben, Gloria, aber du machst es einem unmöglich. Du willst uns besitzen, und wir wollten uns das nicht gefallen lassen. Ein Enkelkind nach dem anderen hast du vertrieben, bis nur noch Dani übrig war. Aber du hast dich geweigert, sie zu akzeptieren, und nun ist auch sie weg.“
„Du kannst nicht fort“, sagte Gloria bestimmt. „Die Firma ist das, was du bist. Sie ist dein Erbe.“
„Sie ist nicht das, was ich bin. Sie war es nie.“ Er sah sie lange an. „Ich dachte, ich würde dich hassen, aber ich tue es nicht. Du tust mir leid.“
Er
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