Susan Mallery - Buchanan - 03
kann jederzeit gehen.“
„Ihnen ist doch klar, dass eigentlich meine Mutter hier das Sagen hat? Sie mischt sich in alles ein und sagt Ihnen auch gern, was Sie zu tun haben. Sie behauptet zwar immer, das würde sie nie tun, aber glauben Sie das ja nicht.“
„Ich mag Ihre Mutter“, sagte Dani mit einem Grinsen. „Wir werden gut miteinander auskommen.“
„Dann kann ich Sie nur beglückwünschen, Sie haben den Job – vorausgesetzt, Sie nehmen an.“ Er nannte ihr eine beeindruckende Summe. „Und Sie sind am Gewinn beteiligt. Ich würde sagen, Sie übernehmen erst mal die Tagesschicht. Da ist es relativ ruhig, und Sie können einen ersten Eindruck bekommen. Wenn Sie sich eingearbeitet haben, teilen wir uns die Abendschichten. In Ordnung?“
Dani starrte ihn ungläubig an. „Sie geben mir den Job? Jetzt und sofort?“
„Ja, jetzt und sofort. Ich höre auf meinen Bauch. Sie werden hier gut zurechtkommen, Dani. Was sagen Sie?“
Lori wollte lieber an ihre Abendverabredung mit Reid denken. Denn das bereitete ihr nicht halb so viel Kopfzerbrechen wie das Treffen mit den anderen Kuratoriumsmitgliedern seiner neuen Stiftung, zu dem sie gerade auf dem Weg waren.
Noch war nichts offiziell. Die Rechtsanwälte waren noch mit der Ausarbeitung der Satzung beschäftigt, aber man kam trotzdem jetzt schon zusammen, um die Ziele der Stiftung abzustecken und das sogenannte Stiftungsgeschäft festzulegen.
Lori hatte sich am Abend zuvor erst einmal im Internet darüber informiert, wie so ein Stiftungsgeschäft überhaupt aussah. Sie hatte sich andere Stiftungen angesehen und deren Satzungen und Ziele. Sie war froh über die Ablenkung, denn sonst hätte sie garantiert die ganze Zeit über das nachgegrübelt, was ihre Schwester ihr nach Reids Fernsehinterview gesagt hatte. Dass er sich ihretwegen in die Öffentlichkeit begeben und sich dem Spott ausgesetzt hatte. Das war für sie kaum zu glauben.
Für einen Mann wie Reid musste es doch die schlimmste vorstellbare Strafe sein, dass im Fernsehen über seine sexuelle Leistungsfähigkeit diskutiert wurde und er in die Position gedrängt wurde, sich zu verteidigen. Aber er hatte es auf sich genommen. Es war ja sogar seine eigene Idee gewesen.
Hatte er das wirklich nur für sie getan? Bedeutete sie ihm so viel? Ihr wurde eng in der Brust, und es kamen ihr die Tränen. Warum konnte sie nicht endlich zugeben, dass sie sich in ihn verliebt hatte? Warum hatte sie solche Angst davor?
Sie parkten auf dem Parkplatz des „Doubletree“-Hotels in Bellevue und betraten die Hotelhalle. Reid nahm sie an der Hand und steuerte auf den Konferenzraum zu, den er für das Treffen gemietet hatte.
„Ich bin so nervös“, sagte sie zu ihm.
„Willkommen im Club.“
Sie sah ihn an. „Du musst dir doch keine Gedanken machen. Du bist doch der Held der Veranstaltung.“
„Ich bin ein Trottel, der es auf die Titelseite der Boulevardblättchen geschafft hat. Warum sollten die Kuratoriumsmitglieder mich ernst nehmen?“
„Weil du das Geld mitbringst.“
„Ich will aber nicht nur das Aushängeschild für die Stiftung sein“, sagte er. „Ich hätte gern darauf verzichtet, meinen Namen überhaupt ins Spiel zu bringen, aber ohne den geht es nun mal nicht.“ Er zuckte die Schultern.
Sie legte ihm die Hand auf die Brust. „Du tust genau das Richtige. Und ich bin sehr beeindruckt, wirklich.“
Er sah ihr in die Augen. „Das bedeutet mir sehr viel.“
„Das freut mich, denn ich meine es wirklich ernst.“
Sie lächelten sich an, und Reid streckte den Rücken durch. „Bist du bereit?“
Sie nickte, obwohl es nicht stimmte, und sie betraten den Konferenzsaal.
Acht Personen saßen um einen Tisch herum, drei Frauen und fünf Männer. Sie waren alle über vierzig, elegant gekleidet und schienen sich untereinander zu kennen.
Lori fühlte sich sofort fehl am Platz. Und auch in der Kleidung, die sie trug und die Madeline ausgewählt hatte. Sie trug ein konservatives, aber nicht langweiliges Kostüm, und die neuen Schuhe waren sündhaft teuer gewesen. Doch heute traf sie einige der wohlhabendsten und einflussreichsten Personen des Landes. Sie, das Mädchen aus dem Wohnmobil.
Alle erhoben sich von den Plätzen, und Reid stellte die Runde vor. Es waren zwei Firmenvorstände dabei, ein Founding Executive Director von Microsoft, eine Frau, die aus einer Bankerdynastie stammte, und andere wichtige Menschen, die über Millionensummen verfügten.
Nachdem sich alle wieder gesetzt hatten, begann Reid
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