Susan Mallery - Buchanan - 03
aber dann habe ich das Hausboot gesehen und sofort zugeschlagen. Es war schon ziemlich alt, also haben wir alles neu gemacht.“
„Wir?“ Sie versuchte, nicht eifersüchtig zu klingen. „Lass mich raten. Groß, blond, große Oberweite und aus dem Süden?“
Reid zog sie an sich und küsste sie. „Du meinst wirklich, du weißt alles. Leider falsch. Mein Innenarchitekt war männlich, und ich habe nicht mit ihm geschlafen.“
Hey, ein Mann. Das war gut.
„Und bevor du mich das fragst“, sagte er und streichelte sanft ihr Gesicht und ihre Haare. „Ich nehme normalerweise keine Frauen mit hierher. Das hier ist mein Privatbereich. Du bist die Erste, die hier ist.“
Wenn sie nicht schon total in ihn verliebt gewesen wäre, wäre sie jetzt vermutlich völlig dahingeschmolzen. Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte, und noch bevor sie es sich überlegen konnte, klopfte es an der Tür.
Reid ließ sie los und machte auf. Er bezahlte den Boten, nahm die beiden Tüten und brachte sie in die Küche.
„Hühnchen Masala, Pasta, Salat und ein äußerst dekadentes Dessert in Form eines Kuchens“, sagte er. „Mit Schokolade. Ich weiß, das magst du.“ Er grinste. „Ich versuche mal wieder, dich zu verführen. Und? Wie mache ich mich?“
Auch wenn er der schönste Mann war, den sie je gesehen hatte – das spielte keine Rolle mehr. Sie war zwar immer noch total verrückt nach ihm – und das würde sich auch vermutlich nie ändern -, aber das war nicht der Grund, warum sie hier war.
Sie war hier, bei ihm, weil nicht nur sein Körper, sondern auch sein Geist sie magisch anzogen. Das, was er war, was ihn ausmachte, war mehr als verführerisch.
Sie ging zu ihm hinüber, nahm ihm die Tüten ab und stellte sie auf den Tisch. Dann küsste sie ihn.
„Ich brauche keine Schokolade“, flüsterte sie in seinen Mund. „Nicht, wenn du da bist.“
„Heute Abend kannst du beides haben. Ist das nicht himmlisch?“
Sie lächelte. „Ziemlich nah dran jedenfalls.“
„Erst schneide ich dir dein Sandwich in kleine Stückchen und füttere dich“, grinste Reid, „und nachher lese ich dir was vor.“
Seine Großmutter funkelte ihn böse an. „Sieh dich vor! Ich erhole mich zwar von einem Hüftbruch, aber ich kann immer noch Gegenstände nach dir werfen!“
„Aber ob du mich triffst, ist die Frage“, sagte er. „Da wäre ich mir nicht so sicher.“
„Warum bist du wohl ein so guter Pitcher? Was meinst du, wer dir diese Gabe vererbt hat?“, erwiderte Gloria, stark bemüht, ernst zu bleiben. „Warum bist du heute Morgen eigentlich so außerordentlich gut gelaunt?“
Weil er endlich sein Leben im Griff hatte. Seit er nicht mehr als Profi aktiv war, hatte er sich ständig gefragt, was er nun mit sich anfangen sollte. Baseball war sein Leben gewesen. Beim Sport hatte er zeigen können, was in ihm steckte und worin er wirklich gut war.
„Ich bin im Einklang mit dem Universum“, witzelte er. „Ich bin plötzlich ganz ruhig.“
Gloria rollte die Augen. „Du nervst, aber das ist okay. Ich freue mich für dich, und die Idee mit der Stiftung war sehr gut.
Er freute sich über ihr Lob. „Das glaube ich auch.“
„Über die Interviews bin ich allerdings weniger erfreut. Du ziehst dadurch den Namen der Familie nur noch weiter in den Schmutz.“
Die Verwandlung ist noch immer nicht vollzogen, dachte er, als er einen Stuhl nahm und neben ihr Bett stellte. „Aber sie sind notwendig, damit ich mein Anliegen unter die Leute bringen kann.“
Gloria lag auf ihrem Bett. Sie war vollständig angezogen, nicht mehr im Nachthemd, und ihr Friseur war da gewesen. So sah sie fast aus wie immer, nur dass sie etwas Bequemeres trug als ihr übliches Businesskostüm. Von der zerbrechlichen, quengeligen Frau, die sie noch vor Kurzem gewesen war, war nichts mehr zu spüren.
„Du bist schon fast wieder gesund“, sagte Reid. „Wie schön.“
„Entweder gesund werden oder sterben“, sagte seine Großmutter. „Lori hat mich zwar ziemlich gereizt, aber damit hatte sie recht.“ Sie verengte die Augen zu Schlitzen. „Ich weiß, dass du dich mit ihr triffst.“
Das war keine Überraschung. Sie hatten ja auch gar nicht versucht, es zu verbergen. „Ja, das stimmt.“
„Wie ernst ist es dir mit ihr?“
„Darüber rede ich nicht mit dir.“
„Warum nicht? Ich bin deine Großmutter.“
Er grinste. „Ich bin mir ziemlich klar über unsere Beziehung. Du warst die meiste Zeit meines Lebens meine Großmutter.“
Sie seufzte.
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