Susan Mallery - Buchanan - 03
ein paar gemeine Fragen stellen. Er sagt zwar, darauf ist er eingestellt, aber ich bin mir da nicht so sicher.“
„Meinst du, er wird jemanden schlagen?“, fragte Madeline.
„Nein, aber ich will nicht, dass er gedemütigt wird.“
„Dann stell dir mal vor, wie ich mich fühle“, murmelte Madeline. „Wegen meiner kaputten Leber stellt er sich ins Rampenlicht. Und ich schlafe noch nicht mal mit ihm.“
„Eine aus der Familie hat ja Sex mit ihm“, sagte Lori und nahm die Hand ihrer Schwester. „Das reicht.“
„Du bist also die Einzige, die ihren Spaß hat.“
„Und so wird es auch bleiben“, sagte Lori grinsend. „Du musst dich nicht bei ihm revanchieren.“
„Du weißt genau, dass ich sowieso keine Chance bei ihm habe. Reid hat nur Augen für dich, das sieht man.“
Lori glühte. Sie wünschte sich so sehr, Madeline hätte recht. Aber Träume waren auch etwas Schönes.
Die Journalistin, eine unglaublich hübsche Blondine in einem eng geschnittenen, ihre Figur betonenden Anzug, trat jetzt zu Reid und begrüßte ihn. Lori konnte nicht hören, was sie sprachen, doch sie beobachtete, wie sie sich die Hand gaben und die Frau Reid auf die Wange küsste, bevor sie ihm zeigte, wo er sitzen sollte.
Ein Mann befestigte jetzt ein Mikrofon an Reids Hemd, dann rief jemand: „Ruhe, bitte!“ Lori und Madeline setzten die Kopfhörer auf, die man ihnen gegeben hatte, damit sie das Interview mitverfolgen konnten.
„Bei mir ist Reid Buchanan, der ungezogene Baseballspieler, dessen Namen man seit Wochen in der Presse liest. Er ist heute hier, um über ein wichtiges Thema zu sprechen. Danke für Ihren Besuch, Reid.“
„Ich freue mich, hier zu sein.“
Die Frau lächelte ihn an. „Ich weiß, dass Sie aus einem anderen Grund zu uns gekommen sind, aber ich kann natürlich trotzdem nicht umhin, die Sprache auf ein ganz bestimmtes Thema zu bringen.“
Lori studierte Reids Miene. Sie blieb unverändert, doch er war sicher auf eine Attacke gefasst.
„Das letzte Spiel gegen die Cubs?“, fragte er unschuldig.
„Nein. Vor einigen Wochen gab es in einer Tageszeitung hier in Seattle einen ziemlich beleidigenden Artikel über Sie. Offensichtlich hatten Sie eine Nacht mit der Verfasserin dieses Artikels verbracht, von der die Dame reichlich enttäuscht war. Möchten Sie dazu etwas sagen?“
„Soll ich diese Frage wirklich beantworten?“, sagte Reid mit seinem charmantesten Lächeln – das Lächeln, das Lori um den Verstand brachte.
„Ohne eine Antwort kommen Sie mir nicht davon.“
„Sie hatte wohl nicht so viel Spaß, wie wir beide gern gehabt hätten“, sagte er mit einem Schulterzucken. „Dafür könnte man eine Menge Gründe anführen, aber das tue ich hier nicht.“
Die Moderatorin sah enttäuscht aus. „Ist das alles? Wollen Sie Ihren Ruf nicht verteidigen? Es haben daraufhin ja weitere Frauen Zweifel an Ihrer, nun ja, Leistung geäußert.“
„Bei mir persönlich hat sich nie jemand beschwert.“
„Das tun Frauen selten. Das hat vielleicht etwas mit dem zerbrechlichen männlichen Ego zu tun. Man möchte seinen Partner eben nicht verletzen.“
„Dann müssten die Damen es ja inzwischen verarbeitet haben.“ Reid rutschte auf seinem Stuhl herum. „Ich liebe Frauen. Aber im Gegensatz zur landläufig verbreiteten Meinung ist es tatsächlich das Schönste für einen Mann, seine Partnerin zu befriedigen.“ Er hielt eine Hand hoch. „Okay, für die meisten Männer. Für mich auf jeden Fall. Und wenn mir das nicht gelungen ist, tut es mir leid. Und es war ganz sicher nicht meine Absicht.“
„Viele Frauen meinen, Prominente strengen sich im Bett nicht an, weil sie es nicht nötig haben. Glauben Sie, dass das auch auf Sie zutrifft?“
Lori stöhnte. Am liebsten wäre sie nach vorn gestürmt und hätte der ganzen Welt mitgeteilt, was für ein wunderbarer Liebhaber Reid war.
„Ich hasse diese Frau“, flüsterte sie ihrer Schwester zu.
„Ich finde sie auch nicht gerade toll.“
„Ich weiß nicht, was mit der Frau los ist, die diese ganze Diskussion über mich losgetreten hat“, sagte Reid. „Sie hat nie mit mir gesprochen. Ich habe sie in einer Bar kennengelernt, und meines Erachtens war das Ganze ein ausgemachter Deal. Es war von Anfang an irgendwie unangenehm. Aber natürlich möchte man sich mit diesem Thema nicht dauerhaft konfrontiert sehen. Daher habe ich die Medien in letzter Zeit eher gemieden.“
„Ich bin Ihnen äußerst dankbar“, schnurrte die Moderatorin, „dass Sie
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