Susan Mallery - Buchanan - 03
Mamma, um das Geschäftliche zu besprechen. Lässt du uns kurz allein?“
„Ja, sicher. Ich bin eine alte Frau. Was weiß ich schon vom Geschäftlichen? Ich will dir doch nicht in die Quere kommen. Ich habe dieses Restaurant mit deinem Vater aufgebaut. Ich habe hier jeden Tag gearbeitet und euch alle großgezogen.“
„Ignorieren Sie sie einfach“, murmelte Bernie, als er mit Dani die Küche verließ und im Gang nach hinten führte. „Sie hat einen Hang zur Dramatik.“
„Ich finde sie großartig“, sagte Dani und meinte es ernst.
„Wenn man nicht aufpasst, mischt sie sich in alles ein.“
Dani dachte, dass sie das eigentlich ganz gut gebrauchen könnte. Sie selbst war offensichtlich nicht in der Lage, ihr Leben in die Hand zu nehmen.
Sie setzten sich in Bernies chaotisches Büro. Er sah sich die Stapel von Papieren und Ordnern an, die auf seinem Schreibtisch lagen, und stöhnte. „Ich muss mich um all das kümmern“, sagte er. „Und mir fehlt immer die Zeit. Deswegen brauchen wir auch dringend einen Manager. Meine Tochter Alicia hat hier gearbeitet, ist aber jetzt zu ihrem Verlobten nach New York gezogen. Ich hatte gehofft, eines der Kinder oder ihrer Cousins hätte vielleicht Interesse, hier zu arbeiten, aber nein. Natürlich kommen sie alle gern her zum Essen, aber die Arbeit interessiert sie nicht.“
Er klingt sehr wie seine Mutter, dachte Dani und verkniff sich ein Grinsen. Erstaunlich, dass die beiden Tag für Tag zusammenarbeiteten und sich noch nicht umgebracht hatten.
„Wir sind ein eingespieltes Team“, erklärte Bernie. „Die meisten unserer Kellner arbeiten schon seit Jahren hier, und über die Hälfte unserer Kunden sind Stammgäste. Sie wissen ja sicher, was das bedeutet.“
Das war jetzt kein Geplänkel mehr. Das Vorstellungsgespräch war offiziell eingeläutet.
„Stammgäste bringen regelmäßig Geld rein, darum muss man sie ganz besonders gut behandeln“, sagte sie. „Sie mögen das, was sie mögen, und wollen meistens nichts daran ändern.
Ihre Erwartungen sind höher als die der anderen Gäste. Sie haben es gern, wenn man sich an sie erinnert und sie bevorzugt behandelt, und sie belohnen es mit Treue.“
„So ist es.“ Bernie klang erfreut. „Eine Zeit lang waren der Großteil unserer Gäste ältere Familienmitglieder und Rentner. Dann veränderte sich die Altersstruktur unseres Viertels, jetzt sind wir ein angesagter Laden. Wir sind jetzt in. Oder wie auch immer man das nennt. Dass ich das nicht weiß, zeigt, dass ich offensichtlich das Gegenteil bin.“
Dani lächelte ihn an. Er war grandios. Fast hätte sie Mamma Giuseppe zugestimmt: Schade, dass Bernie nicht ein bisschen jünger war.
„Das heißt, wir haben jetzt auch viel jüngeres Publikum. Ich dachte erst, das würde sich mit unseren Stammgästen nicht vertragen, aber es ist kein Problem. Und ich finde es schön, dass hier jetzt auch junge Paare und Studenten herkommen.“
Er reichte ihr eine Speisekarte. „Wir legen Wert auf traditionelle italienische Gerichte. Darauf achtet meine Mutter, und unser Koch beugt sich ihren Wünschen. Nick ist seit zehn Jahren hier, und wenn die beiden sich anschreien, geht man besser in Deckung.“ Er kicherte. „Zu Ihrem Glück beschimpfen sie sich auf Italienisch.“
Er blätterte einen Stapel Papiere durch. „Was gibt es noch zu sagen? Im Moment haben wir keine Probleme mit dem Personal, aber es kommt vor. Die alte Riege macht es neuen Kollegen manchmal ein bisschen schwer. Das Restaurant läuft im Großen und Ganzen sehr gut, aber es gibt natürlich auch gewisse Schwierigkeiten ab und zu.“
Er unterbrach sich und Dani spürte, dass er von ihr eine genauere Definition erwartete.
„Wie zu späte Warenlieferungen, zu wenig Tischdecken, eine Kiste schlechten Wein, ein Gericht, das niemandem zusagt ...“, sagte sie. „Die Gesellschaft mit zwanzig Personen, die im letzten Moment ihre Meinung ändert und doch lieber ein anderes Menü möchte. Meinen Sie so etwas?“
Bernie nickte. „Genau. Also gut, dann wollen wir mal über Ihre Berufserfahrung sprechen.“
In den folgenden sechzig Minuten fragte Bernie sie über alles aus, angefangen bei ihrem Studium bis hin zu ihrer Zeit als Pennys Vertretung.
Als sie alles geklärt hatten, lehnte Bernie sich in seinem Stuhl zurück. „Wir suchen eigentlich jemanden, der sofort anfangen kann“, sagte er. „Wie sieht es bei Ihnen aus?“
Dani nickte. „Ich habe meine Kündigung im ‚Waterfront‘ schon eingereicht. Ich
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