Susan Mallery - Buchanan - 03
„Du bist wirklich eine Nervensäge.“
„Du wolltest sagen, ich bin charmant.“
„Nein. Ich wollte mit dir über Lori sprechen.“
„Dann tu es doch.“
„Ich will wissen, was du mit ihr vorhast.“
Er wusste genau, was sie meinte, aber er würde ihr zu diesem Thema garantiert nichts sagen, und zwar aus zweierlei Gründen: Erstens wollte er Gloria aus seinen persönlichen Angelegenheiten heraushalten. Und zweitens konnte er ihr gar keine Antwort geben. Er wusste nur so viel, dass Lori ihm nicht gleichgültig war, im Gegenteil. Er wollte seine Gefühle nicht näher analysieren, es genügte ihm, dass sie da waren – und intensiver wurden. Er fühlte sich gut, wenn sie bei ihm war, und er vermisste sie, wenn sie nicht da war. Und das reichte fürs Erste.
„Reid.“ Seine Großmutter wurde ungehalten. „Ich habe dich etwas gefragt.“
„Ich möchte nicht mir dir über Lori reden.“
„Ich habe auch ein Interesse an ihr.“
„Ich weiß, dass du sie magst. Das tue ich auch.“
„Aber im Gegensatz zu dir werde ich sie nicht unglücklich machen“, sagte Gloria.
„Das werde ich auch nicht“, sagte er und meinte es auch so. „Außerdem könnte sie mich genauso gut unglücklich machen.“
Dazu sagte seine Großmutter nichts. Stattdessen sah sie aus dem Fenster, als wusste sie etwas, das sie ihm aber nicht mitteilen wollte. Hatte Lori mit ihr geredet? Bevor Reid ihr die Frage stellen konnte, sagte seine Großmutter: „Ich habe gehört, es gab schon einige Anrufe wegen möglicher Spenderorgane. Ist schon etwas dabei herausgekommen?“
„Bis jetzt ist noch nichts Passendes dabei, aber es läuft gut. Madelines Blutgruppe macht es etwas kompliziert. Aber eine gute Nachricht ist, dass auf diesem Wege eine Spenderleber für einen Mann gefunden werden konnte, der bei einem Autounfall in Kansas schwer verletzt wurde.“
„Und die Interviews?“, fragte sie. „Die Presse macht es dir nicht gerade leicht.“
Das konnte man wohl sagen.
„Aber es lohnt sich“, sagte er. „Auch wenn es nicht gelingt, einen Spender für Madeline zu finden. Wir brauchen mehr Organspender, und ich wecke bei den Menschen zumindest ein wenig Bewusstsein dafür.“
Seine Großmutter streckte die Hand nach ihm aus. Er ergriff ihre Finger.
„Ich bin stolz auf dich“, sagte sie.
„Danke“, sagte er. Er konnte nicht genau sagen, warum, aber ihre Anerkennung freute ihn aufrichtig, und zwar sehr.
18. KAPITEL
D ani warf ihren Autoschlüssel dem Wächter des „Valet“-Parkplatzes zu und hastete ins Restaurant. Sie sah Gary am Fenster stehen und rannte auf ihn zu.
„Entschuldige, dass ich zu spät komme“, sagte sie. „Es ist mein zweiter Arbeitstag in dem italienischen Restaurant, und ich muss noch so viel lernen. Ich habe die Zeit total vergessen.“
Gary lächelte sie an und überraschte sie damit, dass er ihr einen Kuss auf die Wange gab. „Hallo. Ich bin nicht böse. Du siehst glücklich aus.“
„Bin ich auch. Ich liebe diesen neuen Job. Ich weiß, ich habe gerade erst angefangen, und da macht eigentlich jeder Job Spaß, aber es ist einfach so. Die Kollegen sind toll und die Gäste auch. Das Essen ist traumhaft. Wahrscheinlich muss ich anfangen, Sport zu machen, damit ich nicht zunehme.“
Sie plapperte munter weiter, weil sie so aufgeregt war, aber auch weil Garys Begrüßungskuss sie so überrascht hatte. Er war nichts Besonderes gewesen, klar, aber trotzdem nett.
Gary machte sie vielleicht nicht an, aber sie war gern mit ihm zusammen, und Sex war schließlich nicht alles im Leben.
Sie lächelte ihm zu. „So, jetzt habe ich mich langsam beruhigt“, sagte sie. „Und wie geht’s dir? Wie war dein Tag?“
„Gut.“ Sie gingen zum Empfang. „Wir haben eine Reservierung.“
Dani sah sich in dem gut besuchten Restaurant um. Es war das typische Ecklokal, in dem es gutes Essen gab und viele Stammkunden. Schon jetzt roch es köstlich. Und das gemischte Publikum sagte Dani ebenfalls zu: Familien, ältere Ehepaare, ein paar größere Gruppen und ein Tisch, an dem nur Frauen saßen, die sich offensichtlich prächtig amüsierten.
„Schön hier“, sagte sie. „Ich war hier noch nie.“
„Das Essen ist genial. Die Auswahl ist riesig, und alles ist ganz frisch.“
Sie folgten der Restaurantleiterin zu einem ruhigen Tisch im hinteren Teil des Raums.
„Wie hast du das Lokal entdeckt?“, fragte Dani.
Gary rückte ihr den Stuhl zurecht und nahm dann gegenüber von ihr Platz. „Ich habe mal hier um die
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