Susan Mallery - Buchanan
sehr leid tun, das verspreche ich dir.“
„Du kannst mir keine Angst machen.“
Katherine lächelte eisig. „Nein? Bist du dir dessen sicher?“
Fiona wich zurück. „Biest. Ich hasse dich, du dumme alte Kuh.“
„Ach, du hasst mich? Ich für meinen Teil werde keinen einzigen Gedanken mehr an dich verschwenden.“
„Du machst einen Fehler“, sagte Gloria, die Dani dabei zusah, wie sie noch mehr Kleider aus ihrem Schrank nahm und aufs Bett legte. „Du kannst nicht einfach weglaufen. Ich verbiete es dir.“
Dani versuchte zu lächeln. „Was willst du denn tun? Mich etwa unter Hausarrest stellen?“
„Ja, wenn es notwendig ist.“
„Ich tue das Richtige, und im Grunde deines Herzens weißt du, dass ich recht habe. Es gibt keine andere Lösung.“
„Es gibt immer eine Alternative. Du kannst jetzt nicht gehen.“
„Ich will ja auch nicht“, gab Dani zu. Sie wünschte, Gloria würde endlich das Thema wechseln. Es fiel ihr schwer genug zu wissen, dass sie bald von ihr Abschied nehmen musste. „Ich verletze ständig diejenigen, die ich lieb habe. So kann es nicht mehr weitergehen.
„Deiner Buchanan-Familie tust du nur dann weh, wenn du gehst. Katherine und Mark wird es kaum auffallen, dass du weg bist. Sie haben ja acht eigene Kinder. Ich hingegen habe nur eine einzige Enkeltochter. Dich.“
Dani wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. „Warum musst du bloß immer so gute Argumente haben. Bitte hör auf.“
„Habe ich denn nicht recht?“
Dani ließ sich auf ihr Bett fallen. Gloria setzte sich zu ihr.
„Geh nicht“, sagte ihre Großmutter. „Schau, ich bin alt. Was ist, wenn ich krank werde und sterbe, und du mich nie mehr siehst?“
„Bitte hör auf, jetzt auch noch vom Sterben zu reden. Das ist unfair.“
„Ich will gar nicht fair sein. Ich will, dass du bleibst. Dani, du musst bleiben. Wir haben doch erst vor Kurzem zueinander gefunden.“
Der Gedanke an Abschied tat so furchtbar weh, dass Dani Schwierigkeiten hatte zu atmen. Sie wollte nicht weg von hier – nicht jetzt, da sie endlich all das gefunden hatte, was sie sich immer gewünscht hatte. Sie stand kurz davor, in ihrem Traumjob zu arbeiten, lernte ihre neue Familie kennen und war glücklich mit ihrer alten. Und sie war in einen tollen Mann verliebt. Alles hätte perfekt sein können. Wenn nur nicht ...
„Ich weiß“, sagte Dani und sah Gloria in die Augen. „Es tut mir leid.“
„Entschuldige dich nicht, sondern bleib. Wir schaffen das schon. Ich habe dich doch nicht zu einem Menschen erzogen, der einfach aufgibt.“
„Ich gebe nicht auf, ich tue nur das, was ich für das Beste halte. Kannst du denn nicht verstehen, dass die Umstände mich dazu zwingen?“
„Das mag dir vielleicht so vorkommen. Ich allerdings würde es mit diesen Umständen jederzeit aufnehmen.“
Dani musste wieder lächeln. „Du gibst nie auf, stimmt’s?“
„Ich kämpfe für das, was mir gehört. Diesbezüglich kannst du noch von mir lernen. Was ist eigentlich mit diesem jungen Mann, diesem Alex?“
„Ich weiß es nicht. Wir hatten einen Riesenkrach.“
„Das ist das Problem? Ein einziger Krach, und alles soll aus sein?“
„Ich kann ihn nicht zwingen, mich zu lieben.“
„Woher willst du wissen, dass er es nicht doch tut? Hast du ihn gefragt? Hast du ihm gesagt, dass du ihn liebst?“
Hatte sie? „Nicht so richtig.“ Alex hingegen hatte gesagt, dass er sich in sie verliebt hatte. Was bedeutete das nun?
„Nicht so richtig?“ Gloria stand auf und sah sie aufgebracht an. „Verdammt, Dani, du bist wirklich dabei, es dir selbst zu vermasseln.“
Dani blieb der Mund offen. „Du fluchst ja. Ich bin entsetzt.
„Tja, damit musst du dich wohl abfinden. Ich fluche, weil diese Angelegenheit wichtig ist. Hier geht es um dein Leben. Warum bist du der Meinung, dass das Wohl aller anderen Beteiligten vor deinem eigenen Glück kommt? Warum sind dir ihre Träume wichtiger als deine eigenen?“
„Weil sie Angst hat.“
Dani stand auf und drehte sich um. Es war Alex. Er stand in der Tür ihres Schlafzimmers.
Ihr Herz machte einen Freudensprung, und der Rest ihres Körpers schien vor Glück und Erleichterung aufzuseufzen – so, als hätte alles in ihr sehnsüchtig auf ihn gewartet.
Sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, und sah ihn mit stolz erhobenem Haupt an. „Ich habe keine Angst.“
„Klar hast du das. Du hast dein ganzes Leben lang gekämpft und dabei immer wieder Zurückweisungen einstecken müssen. All die
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