Susan Mallery - Buchanan
Jahre, in denen du dich gegen Gloria behaupten musstest ...“ Er sah die alte Dame kurz an. „Nichts für ungut.“
„Ob ich mich beleidigt fühle oder nicht, entscheide ich selbst, sobald ich weiß, worauf Sie hinauswollen.“
Alex wandte sich wieder an Dani. „Du hast Hugh alles gegeben, und er hat dich verlassen. Mit Ryan war es sogar noch schlimmer, weil er genau wusste, was er dir antut. Und dieser Expriester Gary war ...“ Er zuckte die Achseln. „Keine Ahnung, was Gary war.“
„Wohl eine Art von göttlicher Ironie“, murmelte Dani. Sie wusste nicht recht, was sie von Alex’ Worten halten sollte.
„Du hast dir so oft die Finger verbrannt, dass du Angst hast, auch nur in die Nähe des Feuers zu kommen. Also hast du Panik gekriegt, als wir beide zusammengekommen sind. Vielleicht unbewusst – aber tief in deinem Inneren hattest du Angst. Dann hast du herausgefunden, dass dein Auftauchen Katherine wehgetan hat, und das hat dir furchtbar leid getan. Du schätzt und magst sie und wolltest für sie nicht alles noch schwerer machen. Dazu kamen diese Politkampagne und die Sache mit Bailey, und damit war die Grenze deiner Belastbarkeit erreicht. Es ist alles durchaus nachvollziehbar.“
„Danke für die Zusammenfassung“, sagte sie leise. Sie wusste, dass er wahrscheinlich recht hatte. „Aber was willst du hier?“
Er kam näher. „Um dich kämpfen. Ich sorge dafür, dass du nichts tust, was du dein Leben lang bereuen wirst.“
„Und was wäre das?“
„Mich zu verlassen.“
„An Selbstbewusstsein hat es dir ja nie gefehlt ...“
„Nein, eigentlich nicht. Aber ich war mir keiner Sache je so sicher wie meinem Gefühl zu dir. Wir beide gehören zusammen, und du darfst nicht gehen, Dani. Du gehörst hierher.“
Wenn es bloß so wäre, dachte sie. Sie wünschte sich so sehr, dass es stimmte, denn sie liebte und brauchte ihn. Sie begehrte ihn. Nur ihn. Durch das, was sie mit Alex erlebt hatte, hatte sie Katherines hingebungsvolle Liebe zu Mark verstehen gelernt. „Es ist trotzdem kompliziert.“
„Nicht so sehr, wie du glaubst“, sagte Katherine, die plötzlich mit Mark und gefolgt von Danis Brüdern ins Zimmer kam.
Dani kam sich – auch im wörtlichen Sinn – in die Ecke getrieben vor. Ihr Schlafzimmer war relativ klein ... „Was geht hier vor?“
„Wir machen hier eine Art Intervention“, erklärte Alex. „Die Gemeinschaftsaktion war meine Idee. Du kannst dich später bei mir bedanken.“
„Ich verstehe nicht recht.“
„Uns wirst du nicht los“, sagte Cal. Dann grinste er. „Ich meine nicht, dass wir wie Stalker hinter dir her sind. Wir lassen dich nur nicht gehen.“
„Das ist ja beruhigend“, murmelte sie.
„Du gehörst hierher“, sagte Walker. „Zu uns. Vielleicht auch zu ihm.“ Er deutete mit dem Kopf in Richtung Alex. „Er scheint ganz in Ordnung zu sein.“
„Ich mag ihn“, sagte Reid. „Er hat einen guten Geschmack.“
„Aber ich habe dir so wehgetan.“ Dani sah Katherine und dann Mark an. „Und ich schade der Kampagne.“
Mark, gut aussehend und gelassen wie immer, legte einen Arm um seine Frau. „Ich bin ausgestiegen. Es war kein guter Zeitpunkt für eine Kampagne. Mein Pressebüro informiert die Medien –“, er unterbrach sich und sah auf seine Uhr, „gerade jetzt in diesem Moment.“
Dani musste sich setzen. Das war alles ein bisschen viel auf einmal. „Aber du willst doch Präsident werden. Das ist dein Lebenstraum.“
„Für manche Dinge ist der Preis einfach zu hoch.“ Er sah Alex an. „Ich war wohl etwas übereifrig, beispielsweise im Fall deiner Anklage wegen des Reporters. Können wir später noch einmal darüber reden?“
„Klar, okay.“ Alex wandte sich wieder an Dani. „Merkst du, dass dir langsam die Gründe ausgehen, um zu gehen?“
Die Gedanken überschlugen sich geradezu in Danis Kopf. Wenn Mark nicht als Präsident kandidierte, würde sie oder ein anderes Familienmitglied nicht mehr interessant für die Presse sein. Wenn sie nicht mehr von den Journalisten beobachtet und verfolgt wurde, dann könnte ja ... das Leben ganz normal sein.
Alex griff in die Tasche seines Jacketts und zog eine samtbezogene Schatulle heraus. Dani erstarrte.
Ihr erster Gedanke war, dass er ihr einen Heiratsantrag machen würde. Ihr zweiter war, dass ein Antrag wahrscheinlich bedeutete, dass er sie liebte. Ihr dritter war, dass er sich ganz schön etwas traute, es vor den Augen der versammelten Verwandtschaft zu tun.
Ihr letzter Gedanke war,
Weitere Kostenlose Bücher