Susan Mallery - Buchanan
gleich auf. Ich habe auch nicht vor, in nächster Zeit zu sterben, sondern möchte lediglich meine Angelegenheiten regeln. Ewig werde ja auch ich nicht leben.“
Dani fragte sich, ob Glorias gesundheitliche Probleme der letzten Monate ihr die eigene Sterblichkeit stärker vor Augen geführt hatten. Dani wusste nicht genau, was sie davon halten sollte.
„Ich besitze viel Geld“, fuhr Gloria fort. „Allein meine Anteile am Familienunternehmen sind mehrere Millionen wert. Einen Teil meines Geldes habe ich angelegt, dann gibt es dieses Haus, einige Liegenschaften und Ähnliches. Ich werde das alles auf euch aufteilen.“
Dani wäre am liebsten aufgesprungen und davongerannt. Sie wollte von diesen Dingen überhaupt nichts hören. Für ihre Brüder freute sie sich natürlich, doch da sie nicht wirklich Glorias Enkelkind war, gab es keinen Grund für sie.
„Ich teile meinen Besitz in Viertel auf“, fügte Gloria hinzu. Keiner ihrer Brüder zeigte irgendeine Reaktion, doch Dani selbst kam es vor, als wäre sie vom Blitz getroffen worden. In ihren Ohren dröhnte es, und sie war unfähig, etwas zu sagen – geschweige denn zu verstehen, was zum Teufel hier gerade geschah.
„Warum“, platzte es aus ihr heraus. „Ich bin doch gar keine Buchanan.“
Gloria sah sie an. „Aber Kind, natürlich bist du das. Es tut mir leid, wie ich mich dir gegenüber verhalten habe und wie grausam ich zu dir war. Es gibt keine Entschuldigung dafür. Nicht wirklich. Ich wünschte, ich hätte dich nicht so behandelt. Die Vergangenheit kann ich zwar leider nicht mehr ändern, aber ich möchte dir zeigen, dass du mir sehr wohl etwas bedeutest. Dass ihr mir alle etwas bedeutet. Der Besitz wird in vier gleiche Teile aufgeteilt. Reid und Lori bekommen in ein paar Jahren das Haus – wenn sie dann endlich genug von diesem lächerlichen Hausboot haben und bereit sind, eine Familie zu gründen. Walker übernimmt die Firmenleitung, also erhält er mehr Anteile am Unternehmen. Dani bekommt meinen Schmuck sowie einige Firmenanteile. Cal, dir gebe ich meine sämtlichen Anteile am Daily Grind, dessen Hauptaktionärin ich bin.“
Cal runzelte die Stirn. „Ich kenne die Hauptaktionäre. Du gehörst nicht dazu.“
„Du kennst nur den Namen meiner Beteiligungsgesellschaft nicht.“
Er fluchte leise. „Hut ab, du bist einfach verdammt gut.“
„Gut? Wohl nicht. Aber ich hätte es sein sollen. Sofort dürft ihr euch allerdings nichts von meinem Vermögen erwarten, weil ich noch nicht alles geregelt habe. Aber ihr sollt wissen, dass alles euch gehört.“
Reid stand auf und zog Gloria vorsichtig hoch. Dann umarmte er sie. Dani stand ebenfalls auf, und bald umarmten sie sich alle. Dani hatte das Gefühl, dass damit etwas längst Überfälliges eingelöst wurde.
Etwas später, als die drei Brüder sich bereits verabschiedet hatten, war Dani allein mit Gloria.
„Erzähl mir, wie das Treffen mit deinem Vater gelaufen ist“, sagte Gloria und setzte sich wieder.
Dani fasste kurz zusammen, was sich ereignet hatte. „Insgeheim habe ich mir mehr erwartet“, sagte sie schließlich. „Aber vielleicht war das Mark Canfield gegenüber nicht fair.“
„Manchmal wissen wir erst, was wir erwartet haben, wenn wir tatsächlich in der betreffenden Situation sind“, erklärte ihr Gloria. „Dieser Alex jedenfalls klingt interessant.“
Dani lachte. „Versuchst du zu kuppeln? Mach dir nicht die Mühe – ich habe immer nur Pech in der Liebe. Außerdem ist er der absolut falsche Mann für mich. Wir sind ja gewissermaßen miteinander verwandt.“
„Aber doch in keiner Weise blutsverwandt“, widersprach Gloria. „Wie war Katherine?“
„Elegant und sehr liebenswürdig.“ Dani seufzte, als sie daran dachte, wie geduldig Katherine mit ihren Kindern umging. „Es ist eine Familie wie aus dem Bilderbuch. Alles klappt wunderbar. Ian sitzt im Rollstuhl, zwei Kinder haben das Downsyndrom, und ein Mädchen, Trisha, ist gehörlos. Auch die anderen Kinder haben alle irgendein Handicap, wobei ich noch nicht genau weiß, worum es sich in allen Fällen handelt.“
„Warum sich diese Frau und ihr Mann so viel aufbürden, ist mir schleierhaft“, sagte Gloria. „Wer möchte schon acht Kinder mit so schwerwiegenden Problemen? Das ist fast lächerlich. Diese Katherine ist eine richtige Märtyrerin, was? Will sie ihr Bild irgendwann auf einer Sondermarke sehen?“
Dani konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie ihre Großmutter so reden hörte. „Völlig
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