Susan Mallery - Buchanan
herumspricht, dass du die Tochter des Senators bist, haben wir ein Problem.“
Ein Problem? Sie war das Problem? „Ich sage es niemandem weiter“, erwiderte sie und sah ihn wütend an. „Hör auf, von mir immer nur das Schlechteste anzunehmen.“
„Niemand tut das“, warf Mark ein. „Informationen dieser Art sickern einfach durch. So ist das nun mal in der Politik. Niemand will es, aber es passiert trotzdem. Wir müssen darauf vorbereitet sein.“
„Wer weiß es?“, fragte Marks Mitarbeiterin.
Mark sah Alex an. „Wir, Katherine und Danis Familie.“
„Von meiner Familie wird es kein Mensch erfahren!“, sagte Dani und nahm sich vor, alle daran zu erinnern. „Wir haben nicht viel mit der Presse zu tun.“
„Katherine wird es den Kindern erzählen“, erklärte Mark.
„Das ist keine gute Idee“, sagte einer der Typen im Anzug. „Kinder plaudern alles aus.“
„Katherine will es so“, entgegnete Mark ruhig. „Die Familie ist ihr wichtig.“
Und ihm war ganz offensichtlich Katherines Meinung wichtig. Dani gefiel dieser Zug an Mark. Ihr gefiel, dass er vorhin erzählt hatte, wie sehr er in ihre Mutter verliebt gewesen war und wie loyal er sich jetzt seiner Ehefrau gegenüber verhielt. Das bedeutete, dass er ein guter Mensch war, oder?
Dani wünschte, sie hätten mehr Zeit miteinander verbringen können, nur sie beide. Doch als zukünftiger Präsidentschaftskandidat war seine Zeit allgemein begrenzt. Sie würden sich also nur langsam besser kennenlernen.
Sie sah sich im Zimmer um. Nichts deutete auf eine Kampagne für das höchste Amt im Land hin. Doch das war es, was hier geschah. Ihr leiblicher Vater war ein Präsidentschaftskandidat.
Allein bei dem Gedanken daran musste sie innerlich kichern. Sie selbst war so normal und durchschnittlich, dass es beinahe langweilig war. In eine Welt wie diese gehörte sie nicht. Und doch war sie jetzt mittendrin – als ein Teil des Canfield-Clans.
Nach weniger als einer Stunde war das Arbeitsessen vorüber. Ehe Dani auch nur ein Wort allein mit ihrem Vater wechseln konnte, wurde er von seinen Leuten aus dem Raum geführt.
Sie sah ihm nach und versuchte, sein Verhalten nicht als Kränkung aufzufassen.
Alex nahm den Notizblock, den er mitgebracht hatte. „Er muss ein paar Telefonate führen“, sagte er. „Konferenzschaltungen. Nimm es also nicht persönlich.“
Dani war hin und her gerissen zwischen dem Gefühl der Dankbarkeit für seine freundlichen Worte und ziemlichen Bedenken, ob sie wohl wie ein verlassenes kleines Kind auf ihn wirkte. „Danke. Für mich ist das alles ganz neu und es wird wohl eine Weile dauern, bis ich es verstehe.“
„Mit der Zeit wird es leichter.“
Er ließ ihr den Vortritt durch die Tür. Als sie an ihm vorbei hinausging, legte er seine Hand auf ihren Rücken.
Es war lediglich eine höfliche Geste. Doch ihr Körper interpretierte viel, viel mehr hinein. Dani spürte den Druck jedes einzelnen seiner Finger. Das Bedürfnis, seine Berührung zu erwidern, war so stark, dass sie sich so darauf konzentrieren musste, es nicht zu tun, dass sie beinahe gestolpert wäre.
„Du hast einen, äh, gewissen Vorsprung mir gegenüber in diesen Dingen“, sagte sie in der Hoffnung, dass es nicht zu nervös und dumm klang. „Können wir eigentlich auch einen Moment mal darüber nachdenken, wie verrückt es ist, dass wir zwei zwar nicht verwandt sind, ihn aber theoretisch trotzdem beide ‚Dad‘ nennen können?“
Alex lächelte sie an. „Ich nenne ihn Senator.“
„Vielleicht sollte ich das ja auch machen, hm?“
„Du arbeitest nicht für ihn.“
„Außer, er hat vor, irgendwann einmal in der Gastronomie mitzumischen.“ Sie seufzte. „Gibt es zufällig ein Buch Umgang mit neu entdeckten leiblichen Eltern für Anfänger? So etwas könnte ich wirklich gut gebrauchen.“
Alex schmunzelte.
Sie musste ebenfalls schmunzeln. Es war eine unwillkürliche Reaktion auf das sexy Lächeln eines attraktiven Mannes, den sie gernhatte. Ihre Blicke versanken ineinander, und plötzlich erlebte Dani den Kuss in Gedanken noch einmal – vom Anfang bis zum Schluss.
Es war schön gewesen. Mehr als schön. Erotisch, aufregend und sehr, sehr verheißungsvoll.
Oh Gott. Es war ein Fehler gewesen. Dani fielen mindestens fünfzehn Gründe ein, warum aus ihr und Alex nie ein Paar werden konnte. Es war einfach ...
Plötzlich sah sie, wie Katherine um eine Ecke gebogen und auf sie zukam. Dani machte sofort einen Schritt weg von Alex und merkte, dass
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