Susan Mallery - Buchanan
sie ein schlechtes Gewissen hatte. Was eigentlich seltsam war – sie hatte doch nichts verbrochen.
Dani war so sehr damit beschäftigt, so zu tun, als wäre alles normal, dass sie im ersten Moment die große, unglaublich schöne Frau an Katherines Seite gar nicht bemerkte.
Alle vier blieben stehen.
„Dani!“, rief Katherine. Es klang, als wäre sie hocherfreut, sie zu treffen. „Wie schön, dass wir uns hier über den Weg laufen.“ Sie küsste Dani auf die Wange. „Ich möchte die Erste sein, die Sie, nein, die dich in der Familie willkommen heißt.“
Katherines Freundlichkeit machte Dani Angst. War diese Frau echt? „Vielen Dank, das ist wirklich sehr nett von ... dir.“
„Tja, leider habe ich auch viele nicht so gute Eigenschaften“, sagte Katherine und lachte. „Dani, darf ich dir Fiona, meine ehemalige Schwiegertochter, vorstellen? Fiona, das ist Dani Buchanan, Marks Tochter.“
„Hallo“, sagte Dani und versuchte zu verarbeiten, was Katherine gerade gesagt hatte.
„Freut mich, dich kennenzulernen“, antwortete die schlanke Rothaarige geistesabwesend. Ihre Aufmerksamkeit war ganz auf Alex gerichtet.
Ehemalige Schwiegertochter? Dani sah Alex an. Seine Ex?
Fiona hakte sich sofort bei Alex unter. „Ich muss dich sprechen, Schatz. Hättest du eine Minute?“
Ehe er antworten konnte, hatte sie ihn schon weggezogen.
Katherine sah den beiden nach. „Es hat uns allen schrecklich leid getan, dass es mit den beiden nicht geklappt hat. Aber vielleicht ..., mit der Zeit ...“
Danis Blick wanderte von Katherine zu dem Paar, das sich gerade entfernte, und wieder zurück zu Katherine. Alex war mit dieser rothaarigen Göttin verheiratet gewesen? Aber natürlich, was für eine Frage. Wer war die Nächste auf seiner Liste? Halle Berry? Scarlett Johansson?
Katherine wandte sich nun wieder an Dani. „Wie war dein Essen mit Mark?“
„Interessant. Es ging um politische Strategien. Marks Team befürchtet, dass sich die Neuigkeit herumspricht, dass er eine Tochter hat. Von mir erfährt es allerdings niemand.“
Katherine tätschelte ihr begütigend den Arm. „Tratsch gehört nun mal zum Leben. Du wirst dich daran gewöhnen. Lass seine Berater sich darüber den Kopf zerbrechen. Hat Mark erwähnt, dass ich es den Kindern erzählt habe?“
Hatte sie es schon getan? „Er meinte, du hättest es vor.“
„Sie sind alle sehr aufgeregt, weil sie nun noch eine Schwester haben. Was auch geschieht, gib ihnen nie deine Handynummer! Sonst rufen sie dich ständig an, wenn sie irgendwohin chauffiert werden wollen.“ Katherine lachte. „Ich möchte, dass du sehr bald wieder zu uns zum Essen kommst. Dann können wir dich alle besser kennenlernen. Du gehörst jetzt zu uns, Dani. Das ist schön, du wirst sehen. Aber es kann auch ganz schön anstrengend sein. Jetzt, da wir dich haben, lassen wir dich nicht mehr los.“
„Ich glaube, das wird mir gefallen“, sagte Dani. Sie war überwältigt von den vielen neuen Dingen, die derzeit auf sie einströmten.
„Nun muss ich leider los. Ich rufe dich demnächst an!“
„Und dann ist sie gegangen“, sagte Dani und setzte sich auf einen Stuhl in Pennys Büro im Waterfront. Das Restaurant öffnete erst in ein paar Stunden, und im ganzen Gebäude war es ruhig.
Ihre Schwägerin runzelte die Stirn. „Katherine klingt wirklich nett. Wo liegt das Problem?“
„Sie ist nicht das Problem, du hast recht. Sie ist großartig. Es ist nur so, dass mein Leben derzeit sehr turbulent ist. Noch vor einem Monat wusste ich gerade mal, dass es da einen gewissen Mark Canfield gibt, und jetzt bin ich auf einmal seine Tochter und Mitglied einer riesigen Familie. Es ist verrückt. Die Ereignisse überstürzen sich regelrecht. Ich weiß gar nicht, was ich von all dem halten soll.“
Penny lächelte. „Aber das ist doch das, was du wolltest, nicht? Du wolltest wissen, wo du hingehörst. Aber lass dir eines sagen: Du bist immer noch eine Buchanan. Glaub bloß nicht, dass wir dich hergeben.“
„Alle wollen mich“, kicherte Dani. „Ich werde mir Bodyguards zulegen müssen.“
„Es gibt Schlimmeres.“
„Ich weiß.“ Sie nahm ihren Kaffeebecher von Pennys Schreibtisch und nahm einen Schluck. „Fiona sieht umwerfend aus. Eine richtige Schönheit. Jene Art von Frau, in deren Anwesenheit sich alle anderen plötzlich wie schlecht gezeichnete Comicfiguren vorkommen.“
„Also hasst du sie“, sagte Penny fröhlich.
„Erst mal nur theoretisch. Vielleicht ist sie ja nett.“
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