Susan Mallery - Buchanan
Obwohl, nett hatte Fiona nicht gerade gewirkt. Sondern besitzergreifend und dominant. „Ich kann es nicht fassen, dass Alex mit ihr verheiratet war. Er hat nie etwas davon erwähnt. Übrigens habe ich im Internet recherchiert – die beiden sind geschieden. Ich meine, es ist amtlich. Ein Vorteil bei einer Familie wie den Canfields ist, dass die Presse ausführlich über sie berichtet.“
Dani schaute auf und merkte, dass Penny sie entgeistert ansah. „Was ist?“, fragte Dani.
„Du hast gegoogelt, ob die beiden wirklich geschieden sind? Warum denn?“
Dani starrte in ihren Kaffee. „Ich war, äh, einfach nur neugierig.“
„Oh mein Gott, er gefällt dir? Sehr?“
„Nein, natürlich nicht. Da ist gar nichts.“
„Du lügst! Ich merke es, weil du eben knallrot geworden bist.“
Dani griff sich an die Wangen und spürte, dass sie tatsächlich heiß waren. Verdammt. „Penny, es ist nicht, wie du denkst. Alex ist ... ein interessanter Mensch.“
„Ihr seid verwandt.“
„Nicht blutsverwandt. Er wurde adoptiert, und ich halte ihn für einen netten Kerl, vielleicht auch einen gut aussehenden Mann, und ja, möglich, dass er mir ein bisschen gefällt, aber das bedeutet rein gar nichts.“
Penny wirkte nicht recht überzeugt. „Das birgt jedenfalls ein beachtliches Katastrophenpotenzial.“
„Es wird kein Problem geben, weil ich mich nämlich auf nichts mit ihm einlasse.“ Sie durfte es einfach nicht – mochte er auch noch so gut küssen. „Keine Beziehungen mehr“, sagte Dani voller Entschlossenheit zu Penny – und auch zu sich selbst. „Du kennst ja meine Vergangenheit, nicht wahr?“
„Ja“, sagte Penny „Aber es wäre doch gut möglich, dass deine Pechsträhne vorbei ist.“
„Eher unwahrscheinlich.“
Alex sah auf seine Armbanduhr, entschuldigte sich bei seinen Kollegen und verließ das Meeting. Er hatte Bailey versprochen, mit ihr heute Mittag essen zu gehen, und wollte nicht zu spät kommen. Sollten sich doch die PR-Profis den Kopf zerbrechen, wie man am Besten damit umging, wenn die Presse Wind davon bekäme, dass Mark Canfield eine erwachsene Tochter hatte. Schließlich war das ihr Job. Im Vergleich zu diesem strategischen Politkram war jeder noch so komplizierte Firmenprozess, den er bisher übernommen hatte, ein Spaziergang gewesen.
Dani machte sich keine Vorstellung von dem Zirkus, den eine nationale Kampagne bedeutete, dachte er, während er zum Ausgang der Wahlkampfzentrale ging. Jemand sollte ihr erklären, was sie zu erwarten hatte. Vielleicht würde er später ...
Er ging durch die Schwingtür zum Empfang, wo die vierzehnjährige Bailey schon auf ihn wartete. Neben ihr stand ein Mann, den er noch nie gesehen hatte. Alex wusste sofort, dass hier etwas nicht stimmte.
Bailey saß auf dem Boden und hatte einen kleinen semmelfarbenen Labradorwelpen auf dem Schoß. Der Typ hockte sich gerade neben sie.
„Erzähl mir noch ein bisschen von deiner neuen Schwester“, sagte er. Alex sah das Aufnahmegerät in seiner Hand.
Bailey lächelte. „Sie ist hübsch und total nett. Ian mag sie – und er mag sonst niemanden.“
„Also hat dein Daddy eine kleine Tochter, stimmt’s?“
Bailey kräuselte ihr Naschen. „Sie ist nicht klein. Sie ist groß.“
Alex spürte eine unglaubliche Wut in sich hochsteigen, doch er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Er trat zwischen Bailey und den Reporter und hielt seiner Schwester die Hand hin, um ihr aufzuhelfen.
„Bailey, wartest du bitte in meinem Büro auf mich?“
Bailey sah ihn mit großen Augen an. „Es macht doch nichts, dass ich mit dem Hundebaby gespielt habe, oder?“
Er zwang sich zu einem Lächeln. „Natürlich nicht. Gib mir eine Minute, dann gehen wir.“
„Okay.“
Sie gab dem Welpen einen Kuss auf den Kopf, hob ihn von ihrem Schoß und stand auf. Nachdem sie ihnen zugewinkt hatte und durch die Schwingtür verschwunden war, wandte Alex sich an den Reporter. „Was zum Teufel machen Sie hier?“
Der Mann war Ende zwanzig, klein und schmächtig. Er stand auf und klemmte sich den Hund unter einen Arm. „Ich mache nur meinen Job.“ Er grinste. „Man hört, Sie haben noch eine Schwester bekommen. Gratuliere.“
Alex packte ihn am Arm. „Was erlauben Sie sich, meine Schwester mit diesem Hundetrick auszufragen?“
Das Grinsen des Typen wurde breiter. „Kinder lieben Hundebabys. Vor allem Kinder, die behindert und alles andere als hell im Kopf sind.“
Alex war so wütend, dass er rund um sich herum nichts mehr
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