Susan Mallery - Buchanan
sonderlich vernünftig zu denken. Dennoch, ihre Großmutter hatte recht. Dani konnte sich tatsächlich nicht sicher sein, dass ihre Existenz der Kampagne schadete. Bis jetzt hatte sie sich ganz gut gehalten. Also würde sie einfach abwarten, wie sich die Dinge entwickelten. Was war bei all dem das Schlimmste, was passieren konnte?
Katherine hatte sich gerade das Gesicht mit Nachtcreme eingecremt und löste nun ihr Haar, das sie mit einem Band zurückgebunden hatte. Sie sah, wie Mark gerade im begehbaren Kleiderschrank seine Kleider ablegte.
Wie immer, wenn sie ihm beim Ausziehen zusah, fand sie ihn so unwiderstehlich, dass sie auf der Stelle mit ihm schlafen wollte. Sie stellte sich vor, wie sie beide nackt waren, sich streichelten und küssten, und sie spürte, wie diese Bilder sie sofort erregten.
Viele ihrer Freundinnen erzählten, dass Sex für sie nicht mehr als eine lästige Pflicht war, die sie vor dem Einschlafen hinter sich brachten, doch für Katherine war das nicht so. Sie begehrte Mark genauso wie beim ersten Mal. Manchmal dachte sie, dass sie ihn immer noch so anziehend finden würde, wenn sie beide achtzig wären und keine Zähne mehr hätten.
Sie ging zu ihm. „Ich habe mit Dani über unseren ersten gemeinsamen Auftritt in der Öffentlichkeit bei der Charity-Veranstaltung gesprochen. Sie ist ein bisschen nervös, aber ich glaube, sie wird ihre Sache gut machen.“
„Fein“, sagte er, ohne sie auch nur anzusehen. „Ist mein schwarzer Nadelstreifenanzug in der Reinigung?“
Die an und für sich harmlose Frage trieb ihr die Tränen in die Augen. „Das ist alles?“, fragte sie. „Mehr als fein fällt dir nicht ein? Hast du denn keine Vorstellung davon, wie verletzend diese Angelegenheit für mich ist? Merkst du nicht, wie mir das zu schaffen macht und was Danis Existenz für mich bedeutet?“
Er runzelte die Stirn. „Was soll ich deiner Meinung nach darauf sagen?“
Dass er sie immer lieben würde. Dass sie das Wichtigste in seinem Leben war. Dass er außer ihr nie eine andere Frau geliebt hatte. Doch all das würde ihm nie über die Lippen kommen.
Katherine wandte sich ab. „Es ist nicht wichtig“, flüsterte sie. Diesen Kampf würde sie nicht gewinnen, das wusste sie. Mark würde sie nie so sehr lieben, wie sie ihn. Er würde sie nie so sehr begehren, wie es umgekehrt der Fall war. Seit Jahren hatte Katherine schon versucht, sich mit dieser Wahrheit zu arrangieren. Es war ihr nicht gelungen.
„Es ist sehr wohl wichtig.“ Er stellte sich dicht hinter sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Du bist wichtig. Aber ich weiß nicht, was ich sagen soll. Katherine, du bist diejenige, die damals unsere Verlobung aufgelöst hat. Du bist diejenige, die mir den Laufpass gegeben hat. Du hast mich weggeschickt.“
Sie nickte, weil er recht hatte. Dennoch brannten ihr die Tränen in den Augen. „Aber ich wollte nicht, dass du dich in eine andere verliebst. Ich wollte, dass du mich vermisst.“
„Ich habe dich vermisst.“
„Nicht so sehr, dass es dich davon abgehalten hätte, eine Affäre mit dieser Frau anzufangen.“ Sie dreht sich um und sah ihn an. „Ich war verzweifelt, Mark, weil ich den Gedanken nicht ertragen konnte, dir zu sagen, dass ich keine Kinder bekommen kann. Statt zusehen zu müssen, wie du mich deshalb erst bemitleidest und dann verlässt, habe ich dich gehen lassen. Doch ich habe nie aufgehört, dich zu lieben. Aus diesem Grund bin ich zu dir zurückgekommen und habe dich um eine zweite Chance angefleht. Weißt du, wie schwer es war, dir zu sagen, dass ich nicht schwanger werden kann?“
Er nahm ihre Hände. „Für mich war das doch in Ordnung. Ich habe dir gesagt, dass es mir nichts ausmacht – und das war die Wahrheit. Ich habe dich geliebt, Katherine. Ich tue es immer noch.“
„Aber du hast sie auch geliebt.“
„Es ist vorbei.“
War es das?
Sie löste sich von ihm und ging ins Schlafzimmer. All diese Fragen ließen ihr keine Ruhe. Warum hatte Mark sie wirklich geheiratet? Er war ehrgeizig gewesen – und sie reich. Bevor sie von Marsha erfahren hatte, hatte sie angenommen, dass er sie tatsächlich vermisste. Jetzt wusste sie, dass er sich ohne Schwierigkeiten von ihr gelöst hatte und nach wenigen Tagen etwas mit einer anderen Frau angefangen hatte. Diese simple Tatsache zeigte alles in einem neuen Licht.
Wie wäre es weitergegangen, wenn Marsha die Beziehung nicht beendet hätte? Wäre Mark dann auch bereit gewesen, zu ihr, Katherine,
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