Susan Mallery - Buchanan
zurückzukehren? Sie würde es nie wissen.
Er ging ihr nach und umarmte sie von hinten. „Es ist schrecklich, dich so leiden zu sehen.“
„Mir geht es gut“, log sie.
Er drehte sie zu sich herum, bis sie ihm in die Augen sah. Dann legte er eine Hand in ihren Nacken und küsste sie.
Katherine hatte das Gefühl, als würde er versuchen, sie abzulenken. Sie bemühte sich, nicht schwach zu werden, doch es gelang ihr nicht. Sie hatte Mark nie widerstehen können. In der gleichen Sekunde, in der sein Mund ihren berührte, hatte sie stets nur eines gewollt – sich ihm hinzugeben. Und auch jetzt wurde sie von einer Welle des Begehrens erfasst, und sie überließ sich diesem Mann und den Gefühlen, die er in ihr auslöste. Der Schmerz würde sie morgen wieder einholen, doch was jetzt zählte, war nur der Augenblick.
Alex wusste gleich, dass es ein langer Tag werden würde. Denn der einzige anwesende Nicht-Jurist war sein Vater.
Peter Aaron blätterte in dem Aktenordner, der vor ihm lag. „Uns bleibt noch etwas Zeit, bevor Anklage erhoben wird. Sobald wir mit dem Staatsanwalt geredet haben, wissen wir, was diese Leute vorhaben.“
„Sie wollen einen Skandal“, grummelte Mark. „Hier geht es doch nur um Politik. Sie wollen der Kampagne schaden. Diese verdammte Presse.“
„Es gibt mehrere Varianten, wie sich diese Sache entwickeln kann“, sagte Peter. „Wir müssen nähere Einzelheiten wissen, bevor wir eine Strategie festlegen. Die Partner in unserer Kanzlei sind sehr interessiert daran, wie sich diese Angelegenheit entwickelt.“
Alex versuchte, sich seine Gefühle nicht anmerken zu lassen. Doch er hätte am liebsten gegen etwas getreten oder auf etwas eingeschlagen – was natürlich genau das Problem war, das ihn in diese Schwierigkeiten gebracht hatte. Normalerweise konnte er sich zumindest im letzten Moment immer beherrschen, doch in dem Augenblick, als er den Reporter geschlagen hatte, war in seinem Kopf so etwas wie ein Schalter umgelegt worden.
Er hasste dies alles. Es bestand keine Chance, dass die Sache für ihn ein gutes Ende nehmen würde, außer, wenn die Klage gegen ihn sich in Luft auflöste – und das würde nicht geschehen. Wie auch immer es sich entwickelte, er war erledigt.
Peter Aaron war einer der Partner der Anwaltskanzlei, für die Alex arbeitete. Der einzige Grund, warum er Alex’ Fall übernommen hatte, war Marks mögliche Präsidentschaftskandidatur. Wenn Mark gewählt wurde, würde Alex einen Platz im Weißen Haus bekommen und die Kanzlei davon profitieren. Sollte Mark nicht kandidieren oder gewählt werden, konnte sich Alex von seiner Karriere verabschieden, das stand fest.
Was ihn am meisten frustrierte, war der Umstand, dass es keine Rolle spielte, warum er diesen Kerl geschlagen hatte. Dass dieser Idiot mit seinen unerhörten Methoden ein Kind ausgehorcht hatte, interessierte niemanden. Oh ja, klar, bei der Gerichtsverhandlung würde es zur Sprache kommen, aber im Moment schien eine solche Tatsache absolut nebensächlich zu sein.
Nun begannen die beiden anderen Anwälte, sich zu unterhalten, und Mark warf ab und zu eine Bemerkung ein, doch er selbst, Alex, hörte nicht mehr zu. Sie würden eine Strategie für seine Verteidigung entwickeln, und er würde sich danach richten müssen. Denn schließlich stand hier eine mögliche Präsidentschaft auf dem Spiel.
Er dachte an den Schmerz in Baileys Blick, als sie gemerkt hatte, dass sie etwas Falsches getan hatte. Und er wusste, dass er in der gleichen Situation wieder so handeln würde – ungeachtet aller Folgen.
Er betrachtete seinen Vater. Mark liebte es, in der politischen Arena mitzumischen. Falls er gewann, würde die ganze Familie für eine lange, lange Zeit zu diesen Spielchen verpflichtet sein.
10. KAPITEL
D ani fuhr die kurvige Zufahrtsstraße entlang und fragte sich, was sie wohl an deren Ende erwartete. Eine Villa? Ein Wohnwagen? Sie musste lächeln. Doch als sie um eine Ecke bog und sich vor ihr plötzlich ein großes, zweistöckiges Blockhaus auftat, blieb ihr vor Staunen die Luft weg.
Es bestand nur aus Holz- und Glaselementen und wirkte von seiner Bauart wie ein kleines Märchenschloss. Dani kam sich vor, als wäre sie versehentlich mitten in jemandes persönliche architektonische Fantasien geraten.
Eine Steintreppe führte zu einer lang gezogenen Terrasse, auf der Stühle und eine Verandaschaukel standen. Die riesigen alten Bäume im üppigen Grün des Gartens, die bis in den Himmel zu ragen schienen,
Weitere Kostenlose Bücher