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Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Titel: Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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dermaßen stark zugedrückt, dass mir wortwörtlich die Luft wegblieb.
    Zum Glück stürzte ich nicht vom Heuboden herunter, sondern fiel auf etwas aus Metall. Und Glas. Etwas, was unter meinem Gewicht zerbrach. Sofort loderten Flammen auf.
    Die Laterne. Ich war auf die Laterne gefallen, hatte sie zerbrochen und damit das Stroh in Brand gesteckt.
    Die Flammen breiteten sich schneller aus, als ich das für möglich gehalten hätte. Plötzlich war ich durch eine flammend rote Wand von den drei Männern getrennt. Ich sah sie auf der anderen Seite, Paul mit einem entgeisterten Ausdruck im Gesicht, Jesse und Diego wieder im Clinch – Jesse versuchte immer noch, Diegos unablässigen Attacken auszuweichen.
    »Paul!«, schrie ich. »Du musst ihm helfen! Hilf Jesse!«
    Aber Paul stand nur da und starrte zu mir herüber. Endlich konnte sich Jesse aus Diegos Umklammerung lösen. Er drehte ihm den Messerarm herum, bis Diego aufschrie und das Messer fallen ließ. Dann holte Jesse aus und versetzte Diego einen Schlag ins Gesicht, der ihn nach hinten schleuderte.
    Direkt über die Kante des Heubodens.
    Ich hörte, wie sein Körper unten aufschlug, hörte das unverkennbare Krachen von Knochen … das Knacken seines Rückgrats.
    Auch die Pferde hatten den Lärm gehört. Laut wiehernd traten sie panisch gegen die Türen ihrer Verschläge. Der Rauch schreckte sie sicher zusätzlich auf.
    Ebenso wie die O’Neils. Aufgeregte Rufe drangen von draußen herein.
    »Du hast es geschafft!«, rief ich Jesse zu, der völlig außer Atem hinter der lodernden Flammenwand stand. »Du hast ihn getötet!«
    »Suze …« Paul starrte mich immer noch an. »Suze …«
    »Er hat’s geschafft, Paul!« Ich konnte es kaum fassen. »Er wird leben, Paul! Jesse, du wirst leben!«
    Jesse sah allerdings nicht allzu glücklich aus. »Susannah, bleib, wo du bist.«
    Erst jetzt sah ich, was er meinte. Die Feuerwand hatte mich komplett vom Rest des Heubodens abgeschnitten. Ich war von den Flammen eingekesselt. Der Qualm war inzwischen so dicht, dass ich die beiden kaum noch erkennen konnte.
    Kein Wunder, dass Paul mich so angestarrt hatte. Ich war in einer Flammenhölle gefangen.
    »Suze!«, rief Paul, aber ich konnte seine Stimme kaum noch hören, nur noch sein schwaches: »Jesse, nicht …!«
    Es war zu spät. Das Nächste, was ich sah, war etwas Großes, das durch die Flammenwand auf mich zugeschossen kam und mich von den Füßen riss. Das »Etwas« war Jesse. Er war in die Pferdedecke eingewickelt, unter der ich die letzte Nacht verbracht hatte – die Pferdedecke, die langsam vor sich hinschmauchte.
    »Komm!« Jesse warf die Decke von sich und zog mich auf die Füße. »Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    »Suze!«, hörte ich Paul wieder rufen. Vor lauter Qualm konnte ich ihn nicht mehr sehen.
    »Geh runter«, rief Jesse ihm zu. »Geh runter und hilf ihnen mit den Pferden!«
    Paul beachtete ihn nicht. »Suze, du musst wechseln, jetzt sofort! Das ist deine einzige Chance!«
    Jesse hatte begonnen, gegen die Bretter zu treten, aus denen die Scheunenwand neben uns gezimmert war. Die Wand wackelte mit jedem Tritt stärker.
    Wechseln? Ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, wahrscheinlich wegen des Rauchs um mich herum. Aber ich konnte doch jetzt nicht wechseln – was würde dann aus Jesse werden? Ich konnte ihn nicht hier zurücklassen. Ich war nicht extra hierhergereist mit dem Plan, Diego aufzuhalten, um ihn dann einfach in einer brennenden Scheune umkommen zu lassen.
    »Suze!«, rief Paul noch einmal. »Du musst wechseln! Ich wechsle auch – wir sehen uns dann auf der anderen Seite!«
    Andere Seite, was denn für eine andere Seite? Hatte er den Verstand verloren? Dann fiel es mir ein: Wir sprachen hier von Paul. Der hatte gar keinen Verstand, den er hätte verlieren können.
    Ich hörte ein Knirschen, dann spürte ich Jesses Hand.
    »Wir müssen springen«, sagte er, sein Gesicht ganz nah an meinem.
    Etwas Kühles strich mir über die Haut. Luft. Frische Luft. Mit einem Blick zur Seite sah ich, dass Jesse ein Loch in die Wand getreten hatte, das groß genug für einen Menschen war. Hinter dem Loch lauerte die Dunkelheit. Als ich näher heranging, um die kühle Brise zu genießen, sah ich jedoch den Sternenhimmel durch das Loch.
    »Hast du mich verstanden, Susannah?« Jesses Kopf war immer noch direkt an meinem. So nah, dass er mich hätte küssen können. Warum küsste er mich denn nicht endlich? »Wir springen gemeinsam, auf drei.«
    Ich fühlte

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