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Susannah - Auch Geister koennen kuessen

Titel: Susannah - Auch Geister koennen kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Yvonne Hergane-Magholder
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Kernspintomografie …«
    »Nein.« Ich strich mir mit den Händen die Leggings sauber und stand auf. Ich fühlte mich zwar noch recht wacklig auf den Beinen, aber insgesamt doch heil. »Na los. Verschwinden wir von hier, bevor jemand kommt. Der Krach wird nicht zu überhören gewesen sein.« Ich deutete mit dem Kopf zu dem Gebäudeteil, in dem die Pater und Nonnen wohnten. »Ich will nicht, dass ihr beide Ärger bekommt.«
    »Tja«, sagte Schlafmütz und stand auf. »Daran hättest du vielleicht lieber denken sollen, bevor du dich rausgeschlichen hast, was?«
    Wir nahmen den gleichen Weg zurück, den wir gekommen waren. David hatte sich genau wie ich unter dem Eingangstor durchgequetscht, hatte es dann von innen aufgeschlossen und Schlafmütz reingelassen. Wir schlüpften so leise wie möglich hinaus und eilten zu dem Rambler, den Schlafmütz im Dunkeln geparkt hatte, außerhalb des Sichtbereichs des Polizeiwagens. Der schwarz-weiße Streifenwagen stand immer noch da, und sein Insasse hatte eindeutig nichts von dem mitbekommen, was gerade mal fünfzig Meter Luftlinie von ihm entfernt passiert war. Aber ich wollte trotzdem nicht das Risiko eingehen, direkt am Wagen vorbeizuschleichen und mein Fahrrad zu holen. Also ließen wir es im Gebüsch liegen, in der Hoffnung, dass es niemandem auffallen würde.
    Auf der ganzen Heimfahrt musste ich mir von meinem neuen großen Bruder Jake die Leviten lesen lassen. Offensichtlich hatte er angenommen, mein nächtlicher Ausflug in die Schule sei Teil einer Mutprobe zur Aufnahme in eine Gang oder so. Allen Ernstes. Und das fand er ziemlich zum Kotzen. Er fragte, ob mir denn nicht klar wäre, dass das die falschen Freunde seien, wenn sie mich hilflos unter einer Tonne Schutt liegen lassen. Wenn mir langweilig sei oder ich einen Kick bräuchte, solle ich mich doch lieber aufs Surfen verlegen. Ich zitiere: »Wenn du dir schon unbedingt den Schädel spalten lassen willst, dann doch wenigstens vom Surfmast, auf der Spitze einer Riesenwelle, du Trottel.«
    Ich nahm die Strafpredigt so gelassen wie möglich hin. Schließlich konnte ich ihm den echten Grund für mein Abenteuer ja schlecht auf die Nase binden. Ich unterbrach Jakes Anti-Gang-Plädoyer nur ein einziges Mal und fragte ihn, woher David und er gewusst hatten, wo ich war.
    »Keine Ahnung«, sagte Jake und bog in unsere Einfahrt. »Ich weiß nur, ich hab gerade schön gemütlich im Heialand geschlummert, da stürzt plötzlich Dave rein und sagt, wir müssen dringend zur Schule und dich holen. Woher hast du gewusst, dass sie sich da rumtreibt, Dave?«
    Davids Gesicht wirkte selbst im Mondlicht unnatürlich bleich. »Ich weiß nicht«, sagte er leise. »War nur so ein Gefühl.«
    Ich drehte mich zu ihm um und durchbohrte ihn mit Blicken. Aber er sah mich nicht an.
    Der Junge weiß es, dachte ich. Er weiß es.
    Aber ich war zu müde, um mich jetzt darüber zu unterhalten. Leise schlichen wir uns ins Haus, erleichtert, dass Max als Einziger wach war. Er wedelte erfreut und versuchte, uns abzuschlecken, bevor wir in unsere Zimmer verschwanden. Ich warf David einen letzten Blick zu, um zu sehen, ob er mir irgendwas sagen wollte oder musste. Aber er wich meinem Blick aus. Er stapfte einfach nur in sein Zimmer und machte die Tür hinter sich zu. Armer kleiner verängstigter Junge. Mir wurde das Herz ganz schwer.
    Aber nur kurz. Ich war einfach zu erschöpft, um noch an was anderes zu denken als an mein Bett – und sei es auch an Jesse. Morgen früh, dachte ich, während ich mich aus meinen staubigen Klamotten schälte. Morgen früh rede ich mit ihm.
    Aber dazu kam es nicht. Als ich aufwachte, kam mir das Licht, das durchs Fenster fiel, seltsam vor. Bei einem Blick auf die Uhr wurde mir klar, woran das lag. Es war zwei Uhr nachmittags. Der Morgennebel hatte sich längst verflüchtigt, die Sonne brannte so heiß vom Himmel, als hätten wir Juli, nicht Januar.
    »Hey, du Schlafmütze.«
    Ich blinzelte zu meiner Zimmertür hin. Andy lehnte mit verschränkten Armen am Türrahmen. Er grinste, was wohl bedeutete, dass ich keinen Ärger zu erwarten hatte. Aber was hatte ich an einem Schultag um zwei Uhr nachmittags im Bett zu suchen?
    »Geht's dir besser?«, fragte Andy.
    Ich schob die Bettdecke ein Stück zurück. Ah, ich galt also als krank? Na, das zu simulieren, würde mir nicht schwerfallen. Ich fühlte mich, als hätte mir jemand eine Tonne Ziegelsteine auf den Kopf geschmissen.
    Was ja auch der Wahrheit entsprach.
    »Hmpf«, brummte ich.

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