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Susannah - Auch Geister koennen kuessen

Titel: Susannah - Auch Geister koennen kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Yvonne Hergane-Magholder
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will nicht sagen, dass sich da ein Tor zur Hölle aufgetan hätte oder so – ich hoffe jedenfalls, dass es kein Tor zur Hölle war –, aber es war ganz eindeutig eine andere Dimension als die uns bekannte, und es wirkte wahrlich nicht so, als würde man da bis in alle Ewigkeit leben wollen.
    »Nur noch eine Minute«, sagte ich, während sich immer mehr Stränge um den schlanken Körper der ehemaligen Cheerleaderin schlängelten. »Dann bist du da.«
    Heather warf ihre langen Haare nach hinten. »Oh Gott«, seufzte sie. »Ich kann's kaum erwarten. Als Allerallererstes fahr ich ins Krankenhaus und entschuldige mich bei Bryce. Was meinst du, wäre das eine gute Idee, Suzie?«
    »Bestimmt«, sagte ich. Das Dröhnen wurde immer ohrenbetäubender, die Blitze zuckten immer häufiger. »Eine klasse Idee.«
    »Hoffentlich hat Mom meine Klamotten noch nicht weggeschmissen«, sagte Heather. »Nur weil ich tot war. Oder denkst du, das hat sie getan, Suzie?« Sie machte die Augen auf. »Was meinst du?«
    »Augen zu!«, brüllte ich.
    Aber es war zu spät. Sie hatte es gesehen. Und wie sie es gesehen hatte. Ein Blick auf die langen Fangarme, die sie umgarnten, genügte, und sie fing wie verrückt an zu kreischen.
    Und zwar nicht vor Angst. Oh nein. Heather hatte keine Angst. Heather war wütend. Sehr, sehr wütend.
    »Du Mistschlampe!«, schrie sie. »Du schickst mich gar nicht zurück! Du schickst mich nicht in mein altes Leben zurück! Du willst mich wegschicken !«
    Und dann trat sie aus dem Kreis der Flammen, gerade als das Donnern am lautesten war.
    Einfach so. Sie kam einfach raus. Als wäre nichts dabei. Als würde sie bei »Himmel und Hölle« von einem Feld aufs nächste hüpfen. Die roten Rauchschlingen, die um sie herumgeschlungen gewesen waren, fielen einfach von ihr ab. Und das Loch über ihrem Kopf schloss sich.
    Okay, ich geb's zu, da wurde ich richtig stinkig. Hey, ich hatte verdammt viel Arbeit in die Sache gesteckt.
    »Oh nein, das wirst du nicht tun«, grollte ich, stürmte auf Heather zu und packte sie. Am Hals, fürchte ich.
    »Du gehst da wieder rein«, keifte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. »Du gehst da sofort wieder rein.«
    Heather lachte nur. Ich hatte sie im Würgegriff und sie lachte nur.
    Aber hinter ihr begannen die Spindtüren wieder zu summen. Lauter als je zuvor.
    »Du bist tot«, sagte Heather. »Du bist ja so was von tot, Suzie Simon. Und weißt du was? Ich werde dafür sorgen, dass alle anderen dich in die Hölle begleiten. Deine ganzen bescheuerten kleinen Freunde. Und dein Stiefbruder auch.«
    Ich verstärkte den Griff um ihre Kehle. »Das glaube ich nicht. Ich glaube eher, du gehst jetzt wieder dahin, wo du eben gestanden hast, und verziehst dich gleich wie ein braver kleiner Geist.«
    Sie lachte wieder. »Zwing mich doch.« Ihre blauen Augen funkelten irr.
    Gut, sie wollte es ja nicht anders.
    Ich schlug ihr mit der rechten Faust ins Gesicht. Echt hart. Und dann noch mal mit der linken, bevor sie sich vom ersten Schlag erholen konnte. Aber es gab keinerlei Anzeichen, dass sie die Hiebe gespürt hätte. Keine körperlichen Anzeichen jedenfalls. Nur die Spindtüren fingen plötzlich an, auf- und zuzugehen. Oder besser gesagt: zuzuknallen. Richtig laut und heftig. Heftig genug, um den Kreuzgang zu erschüttern.
    Doch, im Ernst. Der ganze Säulengang schwang wild hin und her, als wäre der Boden unter ihm kein Boden, sondern ein sturmgepeitschtes Meer. Die dicken hölzernen Stützbohlen, die fast dreihundert Jahre auf dem Buckel hatten, die dreihundert Jahre lang allen Erdbeben, Feuersbrünsten und Wasserfluten standgehalten hatten, wurden jetzt vom Geist einer Cheerleaderin in die Knie gezwungen.
    Ich sage euch, Mittler sein ist ein verdammt unspaßiges Geschäft.
    Und dann waren plötzlich ihre Hände um meinen Hals. Keine Ahnung, wie es dazu kommen konnte. Ich schätze mal, das ganze Gewackel hatte mich abgelenkt. Schlecht. Ich griff nach Heathers Armen und versuchte, sie in den Kerzenkreis zurückzudrängen. Dabei murmelte ich die portugiesische Beschwörungsformel vor mich hin und starrte zu den schwankenden Steinbogen hinauf, in der Hoffnung, dass das Tor zum Reich der Schatten sich wieder auftun würde.
    »Halt die Klappe!«, befahl Heather. »Halt die Klappe! Du kriegst mich hier nicht weg! Ich gehöre hierher! Ganz im Gegensatz zu dir!«
    Ich sprach leise weiter. Und drückte weiter.
    »Für wen zum Teufel hältst du dich eigentlich?« Heathers Gesicht war rot vor

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