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Susannah - Auch Geister koennen kuessen

Titel: Susannah - Auch Geister koennen kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Yvonne Hergane-Magholder
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»Noch nicht so richtig.«
    »Ich hol dir mal ein Aspirin. Hat dich wohl doch noch eingeholt, was? Der Jetlag, meine ich. Als wir dich heute Morgen nicht wach gekriegt haben, haben wir einfach beschlossen, dich schlafen zu lassen. Deine Mom lässt sich entschuldigen, sie musste zur Arbeit. Sie hat mir die Verantwortung übertragen. Ich hoffe, das ist okay für dich.«
    Ich versuchte, mich aufzusetzen. Gar nicht so einfach. Ich hatte das Gefühl, als hätte jemand auf jedem einzelnen Muskel meines Körpers herumgetrampelt. Ich schob mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und blinzelte Andy an. »Das hättest du nicht tun müssen«, sagte ich. »Meinetwegen zu Hause bleiben, meine ich.«
    Andy zuckte mit den Schultern. »Ach was. Wir hatten bisher noch kaum Gelegenheit, uns zu unterhalten, seit du da bist, und ich dachte, das könnten wir jetzt vielleicht ein bisschen nachholen. Hast du Hunger?«
    Genau in dem Augenblick fing mein Magen an zu knurren. Ich hätte ein Pferd verdrücken können.
    Andy hatte mein Magenknurren gehört und grinste. »Die Antwort war eindeutig. Okay, zieh dich mal in Ruhe an und komm dann runter. Wir können auf der Veranda Mittag essen. Bei dem schönen Wetter.«
    Ich hievte mich mit Mühe aus dem Bett. Ich hatte keine große Lust, mich anzuziehen, also zog ich bloß meinen Bademantel über den Schlafanzug, schlüpfte in Socken und putzte mir die Zähne. Dann blieb ich ein paar Minuten vor den Fenstern stehen, die auf die Bucht hinausschauten, genoss die Aussicht und versuchte, mir dabei die verfilzten Haare zu entknoten. Die rote Kuppel der Missionskirche glänzte im Sonnenschein und dahinter glitzerte der Ozean. Von hier oben hätte man nicht glauben mögen, dass das der Schauplatz einer solchen nächtlichen Zerstörung gewesen war.
    Es dauerte nicht lange, bis appetitliche Duftschwaden zu mir hochdrangen und mich in die Küche lockten. Andy machte gerade Reuben-Sandwiches. Er wedelte mit der Hand, damit ich schon auf die riesige Veranda hinausging, die er an die Rückseite des Hause angebaut hatte. Alles war in gleißende Sonne getaucht und ich legte mich auf einen der gepolsterten Lehnstühle und fühlte mich wie ein großer Filmstar. Dann kam Andy mit den Sandwiches und einem Krug Limonade und ich wechselte an den Tisch mit dem grünen Sonnenschirm und langte tüchtig zu. Für einen Nicht-New-Yorker konnte Andy verdammt gute Reuben-Sandwiches machen.
    Verdammt ungut war dagegen das Kreuzverhör, dem er mich fast eine halbe Stunde lang unterzog. Aber komischerweise ging es dabei nicht um die vergangene Nacht. Schlafmütz und Schweinchen Schlau hatten zu meiner großen Verblüffung offenbar dichtgehalten. Andy hatte also keinen Schimmer, was vorgefallen war. Er fragte mich nur danach aus, wie es mir an meiner neuen Schule gefiel, ob ich glücklich war, bla, bla, bla …
    Eine Sache ließ mich allerdings aufhorchen. Andy hatte mich eben gefragt, wie mir Kalifornien gefiel, ob es hier wirklich so viel anders sei als in New York und so weiter, und dann sagte er: »Dein erstes Erdbeben hast du heute Nacht anscheinend verschlafen.«
    Ich hätte mich fast an einem Stück Brot verschluckt. »Was?«
    »Dein erstes Erdbeben. Gegen zwei Uhr morgens war das. Kein besonders starkes – eine Vier auf der Richterskala, würde ich mal sagen –, aber ich bin jedenfalls davon wach geworden. Offenbar hat's keine Schäden gegeben, nur in der Mission. Ein Säulengang ist zusammengebrochen. Aber das dürfte die Herrschaften dort kaum überraschen. Seit Jahren warne ich sie, dass die Balken es nicht mehr lange machen. Das Holz ist fast so alt wie die Missionsschule selber. Ewig hält nun mal nichts.«
    Ich kaute langsam auf meinem Sandwich. Wow. Heathers Abschiedsknaller musste ja ein ziemlicher Hammer gewesen sein, wenn man ihn im ganzen Tal und sogar bis hier oben hatte spüren können.
    Aber das erklärte immer noch nicht, woher David gewusst hatte, dass er in der Schule nach mir suchen musste.
    Ich ging nach oben, setzte mich auf den Fenstervorsprung, blätterte eine dämliche Modezeitschrift durch und überlegte, wohin Jesse wohl gegangen war. Wie lange würde ich warten müssen, bis er wieder aufkreuzte und mir einen seiner Vorträge hielt? Und würde er mich jemals wieder querida nennen?
    Kurz darauf kamen die Jungs von der Schule heim. Hatschi stampfte wortlos an meinem Zimmer vorbei – er gab mir immer noch die Schuld dafür, dass er Hausarrest hatte –, aber Schlafmütz steckte den Kopf rein, sah,

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