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Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich

Titel: Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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hatte, kurz bevor ich die Geister der vier toten Teenager erblickt hatte.
    Das Nächste, was ich hörte, war ein lautes Ratschen - wie von einem Gummiband, das überdehnt wurde und riss. »Vorsicht!«, schrie ich, stürzte mich auf Michael Meducci und warf ihn zu Boden.

    Was sein Glück war. Denn eine Sekunde später krachte genau an der Stelle, wo wir bis eben gestanden hatten, ein riesiger grinsender Puppenkopf herunter.
    Als der Staub sich halbwegs gelegt hatte, hob ich meinen Kopf von Michaels T-Shirt und starrte auf das herabgestürzte Geschoss. Der Puppenkopf war nicht aus Pappmaché, wie ich angenommen hatte, sondern aus Gips. Überall lagen Gipsbrocken herum, kleine Staubwölkchen waberten immer noch in der Luft und reizten mich zum Husten. Die Puppe hatte etliche Teile ihres Gesichts eingebüßt - sie grinste zwar noch, aber nur zahnlos und einäugig.
    Einen Augenblick lang war alles totenstill, mal abgesehen von meinem Husten und Michaels keuchendem Atem.
    Dann schrie eine Frau los. Und löste damit ein höllisches Chaos aus. Die Leute zertrampelten sich beinah gegenseitig, um so schnell wie möglich unter den über ihnen dräuenden Puppen wegzukommen, als würden die jetzt plötzlich alle gleichzeitig herunterdonnern.
    Ich konnte es ihnen kaum verdenken. Das Ding wog schließlich bestimmt an die hundert Kilo, wenn nicht mehr. Wäre es auf Michael gelandet, wäre der ohne Zweifel getötet oder zumindest schwer verletzt worden.
    Genauso wenig Zweifel konnten darüber bestehen, wem die spöttische Stimme gehörte, die eine Sekunde später über uns erklang. »Na, wen haben wir denn da? Also wenn das nicht kuschelig ist …«
    Ich sah hoch - es war Hatschi. Und neben ihm eine
atemlose Gina, CeeCee, Adam und Schlafmütz, die alle schnellstmöglich herbeigeeilt waren.
    Erst als Schlafmütz sich bückte und mir auf die Beine half, wurde mir klar, dass ich die ganze Zeit noch auf Michael draufgelegen hatte.
    »Kann man dich eigentlich keine fünf Minuten allein lassen, ohne dass du mit jemandem in der Horizontalen landest?«, fragte mein lieber Stiefbruder mit beinahe gelangweilter Stimme.
    Ich rappelte mich hoch und starrte ihn an. Ehrlich, ich konnte es kaum erwarten, dass Schlafmütz endlich zum College abdampfte.
    »Hey!« Schlafmütz beugte sich noch mal runter und verpasste Michael ein paar kleine Ohrfeigen, offenbar in dem Versuch, ihn aus seiner Ohnmacht rauszuholen, auch wenn das bestimmt nicht die im Erste-Hilfe-Kurs empfohlene Reanimationsmethode war. Michael hatte die Augen geschlossen, und obwohl er atmete, sah er nicht besonders gesund aus.
    Die Ohrfeige-Technik funktionierte allerdings. Michaels Augenlider hoben sich flatternd.
    »Alles klar?«, fragte ich besorgt.
    Michael sah die Hand nicht, die ich ihm entgegenstreckte. Er hatte bei dem Sturz seine Brille verloren. Hilflos tastete er im Gipsstaub danach.
    »M-meine Brille«, stammelte er.
    CeeCee fand sie schließlich und wischte sie halbwegs ab, bevor sie sie Michael zurückgab.
    »Danke.« Er setzte seine Brille auf - und auf einmal
wurden seine Augen hinter den Gläsern ganz weit, als er den Schlamassel erblickte. Die Puppe hatte ihn verfehlt, dafür aber eine Bank und einen metallenen Abfalleimer zerquetscht.
    »Oh Gott«, raunte Michael.
    »Aber echt«, sagte Adam. »Wenn Suze nicht gewesen wäre, hätte dich ein riesiger Puppenkopf zu Brei zermalmt. Widerliche Art zu sterben, oder?«
    Michael konnte den Blick nicht von dem Chaos abwenden. »Oh Gott«, wiederholte er.
    »Geht’s dir gut, Suze?«, fragte Gina und legte mir die Hand auf den Arm.
    Ich nickte. »Glaube schon. Zumindest scheint nichts gebrochen zu sein. Michael, bei dir auch alles okay? Bist du noch am Stück?«
    »Wie soll er das jetzt schon überblicken können?«, schnaubte Hatschi, aber ich warf ihm einen fiesen Blick zu, und da fiel ihm anscheinend wieder ein, wie fest ich an den Haaren ziehen konnte, denn er machte sofort die Klappe zu.
    »Alles okay«, sagte Michael und schob die Hand weg, die Schlafmütz ihm hilfsbereit hingestreckt hatte. »Lass mich in Ruhe. Ich sage doch, mir geht’s gut.«
    Schlafmütz wich zurück. »Hoho«, sagte er. »Entschuldigung, ich wollte dir nur helfen. Komm jetzt, G., sonst sind unsere Shakes gleich weggeschmolzen.«
    Augenblick mal. Ich schaute verdutzt zu meiner besten Freundin und meinem ältesten Stiefbruder hin. G.? Wer war G.?

    CeeCee fischte aus dem Berg von lila und goldenen Trümmern eine Tüte heraus. »Hey«, sagte sie

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