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Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich

Titel: Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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noch niemand zu essen angefangen.
    »Und, wo warst du heute?«, fragte Mom, nahm den Brötchenkorb und reichte ihn direkt an Gina weiter. Was eine weise Entscheidung war. Denn so, wie meine Stiefbrüder schlangen, wäre der Korb sonst längst leer gewesen, bevor er überhaupt zu Gina gelangt wäre.
    »Ich hab eine Spritztour gemacht«, sagte ich, während Max, der unglaublich große und unglaublich sabberige Hund meiner Stiefbrüder, wie immer bei den Mahlzeiten seinen Kopf in meinen Schoß legte und mich mit seinen sanften braunen Augen von unten anhimmelte.
    »Mit wem denn?«, fragte Mom in demselben milden Tonfall, der andeutete, dass ich ernsthaft in die Bredouille geraten würde, wenn ich meine Worte nicht ganz sorgsam auswählte.

    Aber bevor ich etwas sagen konnte, ging Hatschi dazwischen: »Mit Michael Meducci.« Und dann tat er so, als müsste er würgen.
    Andy zog die Augenbrauen hoch. »Ist das der Junge, der gestern Abend hier war?«
    »Müsste eigentlich«, sagte ich und warf Hatschi einen fiesen Blick zu, den er allerdings ignorierte. Gina und Schlafmütz hatten sich, wie ich bemerkte, zwei Plätze nebeneinander ausgesucht und gaben sich merkwürdig wortkarg. Ich fragte mich, was ich wohl unter dem Tisch zu sehen bekäme, wenn ich meine Serviette fallen ließe und mich danach bückte. Wahrscheinlich Dinge, die ich lieber nicht sehen wollte, entschied ich. Und so blieb die Serviette schön brav auf meinem Schoß liegen.
    »Meducci«, murmelte Mom. »Wieso kommt mir der Name eigentlich so bekannt vor?«
    »Du denkst bestimmt an die Medici, die italienische Adelsfamilie, die drei Päpste und zwei französische Königinnen hervorgebracht hat«, sagte Schweinchen Schlau. »Cosimo der Ältere war der erste Regent von Florenz, während Lorenzo der Prächtige ein sehr bekannter Kunstmäzen wurde, zu dessen Schützlingen Michelangelo und Botticelli gehörten.«
    Meine Mutter sah ihn verwundert an. »Nein, eigentlich habe ich nicht an die Medici gedacht.«
    Ich wusste, was jetzt folgen würde. Mom hatte ein Gedächtnis wie eine Stahlfalle. Klar, das brauchte sie in ihrem Beruf auch. Und so war es nur eine Frage der Zeit,
bis sie draufkam, wo sie Michaels Nachnamen schon mal gehört hatte.
    »Er war in den Unfall letztes Wochenende verwickelt«, sagte ich, um das Unvermeidliche lieber gleich hinter mich zu bringen. »In den Unfall, bei dem vier Schüler von der RLS umgekommen sind.«
    Hatschi ließ seine Gabel fallen. Klappernd landete sie auf seinem Teller.
    »Michael Meducci ?« Er schüttelte den Kopf. »Kann nicht sein. Das war Michael Meducci? Willst du mich verarschen?«
    »Brad!«, ging Andy streng dazwischen. »Achte auf deine Wortwahl.«
    »Sorry«, sagte Hatschi, aber seine Augen funkelten merkwürdig. »Michael Meducci«, wiederholte er. »Michael Meducci hat Mark Pulsford umgebracht?«
    »Er hat überhaupt niemanden umgebracht«, keifte ich. Hätte ich doch bloß den Mund gehalten! Jetzt würde die Geschichte in der ganzen Schule die Runde machen. »Das war ein Unfall.«
    »Also wirklich, Brad«, sagte Andy. »Ich bin sicher, der arme Junge hat niemanden absichtlich umgebracht.«
    »Tut mir leid«, entgegnet Hatschi. »Aber Mark Pulsford war einer der besten Quarterbacks von ganz Kalifornien. Ehrlich. Er hatte schon ein Stipendium für die UCLA in der Tasche. Der Typ war echt cool.«
    »Ach ja? Wieso hat er sich dann mit dir abgegeben?«, schoss Schlafmütz in einem seltenen Anfall von Geistesgegenwart grinsend zurück.

    »Halt die Klappe«, sagte Hatschi. »Wir haben nur mal zusammen gefeiert, das ist alles.«
    »Na klar.« Schlafmütz schnaubte.
    »Aber ja doch«, beharrte Hatschi. »Letzten Monat, in Carmel Valley. Mark war der absolute Knüller.« Er griff sich ein Brötchen, stopfte es sich in den Mund und schmatzte um die teigige Masse herum: »Zumindest bis Michael Meducci ihn um die Ecke gebracht hat.«
    Ich sah, wie Gina mich von der Seite beäugte, eine Augenbraue - ja, nur eine - hochgezogen. Ich ignorierte sie.
    »Michael war nicht schuld an dem Unfall«, hielt ich ihnen entgegen. »Er wurde jedenfalls weder angeklagt noch sonst irgendwas.«
    Meine Mutter legte ihre Gabel weg. »Die Ermittlungen laufen noch«, sagte sie.
    »Bei den vielen Unfällen, die da oben auf diesem Stück Highway passieren«, warf mein Stiefvater ein, während er Mom ein paar Spargelstangen auf den Teller legte und die Servierplatte dann an Gina weitergab, »sollte man meinen, die hätten längst irgendwas getan, um

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