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Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich

Titel: Susannah Bd.3 - Auch Engel sind gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Überlegenheit bedroht fühlen könnten.«
    »Mit anderen Worten«, übersetzte Schlafmütz, »wir wollten verhindern, dass er von den größeren Jungs die Fresse poliert kriegt.«
    Dann ließ er den Wagen an, und wir brausten in dem halsbrecherischen Tempo vom Parkplatz runter, das Schlafmütz immer an den Tag legte, dem Spitznamen zum Trotz, den ich ihm gegeben hatte.

    Ich überlegte, wie ich den Herrschaften klar machen sollte, dass es weniger darum ging, mich mit Michael Meducci fortzupflanzen, als vielmehr darum, ihn zu dem Geständnis seines Vierfachmordes an den RLS-Engeln zu verleiten, da fragte Gina auf einmal: »Meine Güte, Jake, du fährst wohl nicht so oft, was?«
    Was ziemlich witzig war, weil Gina selbst noch nie am Steuer eines Autos gesessen hatte. Ihre Eltern waren klug genug, sie nicht in die Nähe des Familienwagens zu lassen. Doch als ich aufblickte, wurde mir klar, was sie meinte. Wir fuhren auf das Schultor zu, das am Fuß eines Abhangs stand. Dahinter befand sich eine stark befahrene Kreuzung. Und wir fuhren, selbst für Schlafmütz’ Verhältnisse, ziemlich schnell darauf zu.
    »Also wirklich, Jake«, sagte Hatschi neben mir. »Mach langsamer, du Idiot.«
    Ich wusste zwar, dass er sich wieder mal bloß vor Gina produzieren wollte, aber er hatte recht: Schlafmütz fuhr viel zu rasant.
    »Das ist hier kein Rennen«, setzte ich hinzu, und Schweinchen Schlau warf irgendwas ein von wegen Jake würden wohl seine Endorphine einen Streich spielen, die er während des Streits mit mir und Michael ausgeschüttet hätte, was den plötzlichen Bleifuß erklären würde und …
    Doch dann sagte Jake mit einer alles andere als verschlafen klingenden Stimme: »Ich kann nicht langsamer fahren. Die Bremsen … die Bremsen funktionieren nicht.«

    Das klang ja interessant. Ich beugte mich vor. Erst dachte ich, Jake wollte uns nur einen Schrecken einjagen.
    Doch dann merkte ich, mit welcher Geschwindigkeit wir auf die Kreuzung vor dem Schultor zuhielten. Das hier war kein Späßchen. Gleich würden wir ungebremst auf die dichtbefahrene vierspurige Straße schießen.
    »Raus hier!«, schrie Jake.
    Ich verstand erst nicht, was er meinte. Aber dann sah ich, wie Gina an ihrem Gurtverschluss herumnestelte, und mir war alles klar.
    Zu spät. Wir waren längst auf dem Abhang, der vom Schultor Richtung Highway-Kreuzung führte. Wenn wir jetzt absprangen, würden wir genauso sterben, wie wenn wir uns mitsamt Auto auf den Highway stürzten. Hier drin hatten wir zumindest die zweifelhafte Hoffnung, dass die Stahlkarosserie des Rambler uns Schutz bieten könnte.
    Laut fluchend drückte Jake auf die Hupe. Gina schlug sich die Hände vor die Augen. Schweinchen Schlau schlang die Arme um mich und versteckte das Gesicht in meinem Schoß, während Hatschi zu meiner Überraschung wie ein Mädchen zu kreischen begann, und zwar verdammt nah an meinem Ohr.
    Schon fetzten wir den Abhang hinunter, vorbei an einer extrem überraschten Volvo-Fahrerin und einem wie erstarrt dreinblickenden japanischen Pärchen in einem Mercedes. Beide schafften es in letzter Sekunde, in
die Eisen zu gehen und einen Zusammenstoß mit uns zu verhindern.
    Mit dem fließenden Verkehr auf den anderen beiden Fahrspuren hatten wir nicht so viel Glück. Als wir quer über den Highway sausten, schoss ein Sattelschlepper mit der Aufschrift Tom Cat auf dem Kühlergrill laut hupend auf uns zu. Immer näher kam das Tom Cat heran, bis ich es schließlich nicht mehr sehen konnte, weil es sich über das Wagendach geschoben hatte …
    In diesem Moment machte ich nun auch die Augen zu, sodass ich hinterher nicht mehr hätte sagen können, ob der Aufprall nur in meinem Kopf stattgefunden hatte oder wir vom Sattelschlepper tatsächlich auf die Hörner genommen worden waren. Auf jeden Fall war der Schlag heftig genug, dass mein Kopf nach hinten schnellte, als wäre ich eine Achterbahn hochgeschossen worden. Der Rambler wurde um neunzig Grad herumgerissen.
    Als ich die Augen wieder öffnete, begann ich langsam zu vermuten, dass der Aufprall nicht bloß in meinem Kopf stattgefunden hatte. Um uns herum drehte sich alles, als säße man in einem dieser Teetassen-Karussells auf dem Jahrmarkt. Nur dass wir uns immer noch im Rambler befanden und der wie ein wilder Derwisch über den Highway wirbelte.
    Schließlich kam der Rambler nach einem weiteren heftigen Ruck, einem Ekel erregenden Knirschen und dem Geräusch zersplitternden Glases zum Stehen.
    Nachdem der Rauch und der Staub

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